Pedro Pérez de la Blanca Sales, ehemaliger Numerarier
des Opus Dei (1983-2007)
Doktor der Geschichte der Gegenwart an der Universität von Granada.
1. An erster Stelle möchte ich die Vorgeschichte schildern.
Ich bat im Dezember 1983 um die Aufnahme als Numerarier, also als zölibatäres
Mitglied, in das Opus Dei, beseelt von dem Wunsch, meinen geistlichen Weg in
der Nachfolge der Lehren von Msgr. Josemaría Escrivá de Balaguer
zugehen. Von den ersten Jahren an verpflichtete man mich, den Direktoren der
Prälatur mit völliger Aufrichtigkeit Rechenschaft über mein Gewissen
und mein geistliches Leben abzulegen, obwohl dies im CIC verboten ist, und zwar
mit Personen, die ich mir nicht frei ausgesucht ahbe, sondern die mir aufgezwungen
wurden; da ich die Direktor als von Gott geschickt betrachtete, gehorchte ich
blind, aber mir wurde verschwiegen, dass die Direktoren des Opus Dei schriftliche
Aufzeichnungen über Gewissensangelegenheiten ihrer Mitglieder und deren
geistliche Probleme führen und sie in den Archiven der Delegationen der
Prälatur aufbewahren, von persönlichen Zweifeln bis hin zu Sünden.
Ebenso wurde mir während meiner Ausbildungszeit im “Colegio Mayor
Almonte” in Sevilla verschwiegen, dass sich die Direktoren der Delegationen
und der Zentren des Werkes untereinander über die geistlichen Probleme
der Mitglieder austauschen und sich so schwer gegen die Vertraulichkeit und
gegen die Imtimsphäre vergehen. Um diese Schrift verständlicher zu
machen, füge ich die Information hinzu, dass die Numerarier des Opus Dei
ihr ganzes Geld hergeben müssen, dass sie nicht an öffentlichen Schauspielen
teilnehmen dürfen, dass sie keinen Umgng mit Personen des anderen Geschlechts
haben können und dass sie getrennt von ihren Familien in Zentren des Werkes
zusammenleben.
[Wird fortgesetzt]