Sharon Sharia: Eine Anekdote zur Armut

(17. Mai 2010)

Der Bruder eines guten Freundes hat exzellente Verbindungen und einen wichtigen Posten. Als er also in Rom war, wurde er eingeladen, in Bruno Buozzi [dem Zentralhaus des Opus Dei] zu essen. Natürlich zeigte man ihm die schönsten Teile des Hauses, natürlich auch die “Reliquien” des Gründers. Das Essen war hervorragend, von tüchtigen Serviererinnen in Uniform elegant aufgetragen, es gab Kerzenleuchter und Besteck aus Silber, Porzellan von Rosenthal, böhmisches Bleikristall, alles darauf berechnet, den Besucher tief zu beeindrucken. Beim Abschied fragte ihn Alvaro del Portillo [der Begleiter und erste Nachfolger des Gründers, damals der Bischof des Opus Dei], wie ihm gefallen hat, was er gesehen hat. Der Bruder meines Freundes meinte: “Wenn das das Gelübde der Armut ist, wie muss dann erst das der Keuschheit sein!”

 

Wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden. Er wurde jedenfalls nie wieder eingeladen.

(Quelle:  Fernando de Orbaneja. Opus Dei. La Santa Coacción [Der heilige Zwang], S. 63 f)