Die gelungenste Manipulation im zwanzigsten Jahrhundert: die Heiligsprechung Josemarías
Sharon Sharia, 19. 7. 2010
„Diesen Herrgott kannte ich schon, als er noch ein Birnbaum war“.
Ich habe im Katechismus des Werkes Folgendes gelesen: “Das Werk überreichte Bitten [um die Heiligsprechung] von Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen, von Generaloberen von Orden und Kongregationen und von zahllosen Menschen aus der ganzen Welt..."
Ich persönlich habe 30 solcher Empfehlungsschreiben von Sportlern, Künstlern, Politikern erschlichen … und drei Bischöfen und einem Erzbischof. (Diese letzte war möglich, weil der Vater eines Freundes der Neffe des Erzbischofs war... Ich entwarf den Brief selbst, überzeugte die Mutter meines Freundes, dass sie eine Überraschungs-Geburtstagsparty für ihren Mann veranstalten solle, und so luden sie den Erzbischof zur Familienfeier ein – auf ausdrückliche Weisung meiner Direktoren schneite ich dann wie zufällig dazu, kam zum Kaffee, überreichte ihm en passant den Brief und rief später seinen Sekretär an, er solle sich darum kümmern, dass der Brief weitergeleitet wird... Die Jahre sind vorbeigegangen. Heute haben die Regionalvikare unter den ausdrücklichen Agenden die „Beziehungen“ zu den Diözesen.
In der Zeit vor der Seligsprechung gehorchten wir den Weisungen aus Rom, auch wenn wir vielleicht Bedenken hatten, uns wie eine Claque zu verhalten (das sind die, die im Theater gegen Bezahlung applaudieren).
Es genügt zu wissen, wo der „hl. Josemaria" herkommt! Im Opus Dei lebte ich mit der Überzeugung, dass der Schein wichtiger sei als das Sein. Außerdem hat der Gründer selbst gesagt, dass er sich wie ein Schauspieler sieht, dem der Himmel zusieht... Ist das eine Lüge? Eine Fiktion? Ist es eine Frage der Absicht? Ist der Verrückte in seiner Verrücktheit nicht glücklich? Warum bringt mir dann Santa Claus keine Geschenke mehr?
Ich hätte keinen Zweifel, dass das Opus Dei es schafft, den Oscar für die beste Manipulation des zwanzigsten Jahrhunderts zu bekommen. [Heute wirken sie ein wenig anachronistisch, ein pseudoelitärer Club, Surrogat für echten Katholizismus, und für ein paar Monate können sie gut gesinnten, naiven Menschen den Anschein einer neuen religiösen Erfahrung vermitteln].
Sharon S.