Was sie Dir vorher nicht sagen

 

40 Punkte, die Du im Gebet betrachten solltest, bevor Du pfeifst (um die Aufnahme ins Opus Dei bittest) 

20. September 2010

 

  1. Wenn Du minderjährig bist und sie Dir sagen, dass Du Aspirant ist, lügen sie: Sie erlegen Dir die gleichen Verpflichtungen auf wie einem Numerarier/einer Numerarierin.
  2. Wenn Deine Eltern nicht wissen, dass Du beitreten sollst oder beigetreten bist, wird das eine ständige Quelle von Leid für Dich und Deine Familie sein...
  3. Sie werden Dir sagen, dass die Grundlage Deiner Berufung die Heiligung der Arbeit und das Apostolat sind. Das ist eine glatte Lüge; D verpflichtest Dich außerdem zu einer Menge Dinge, die sie Dir erst nach und nach sagen werden.
  4. Wenn Deine Familie gegen das Werk eingestellt ist, wird es verlangen, dass Du sie anlügst. Auch wenn Dir das jetzt nichts ausmachst – es kann Dich psychisch auf die Dauer deformieren.
  5. Dein Numerarierfreund, Deine Freundin, die sich jetzt um Dich „kümmert“, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das Opus Dei selbst wieder verlassen – ihr falsches Lächeln, ihr angebliches „Glück“ ist eine Marketingstrategie, die die Wenigsten durchhalten.
  6. Mit den Sommern am Strand ist es vorbei; für den Rest Deines Lebens wirst Du mit anderen NumerarierINNEn auf „Jahreskurse“ und Workcamps fahren.
  7. Deine Freiheit endet; Du wirst nie wieder selbst entscheiden können.
  8. Es wird keine Wochenenden mehr mit Deinen Freunden geben; Du wirst Dich von ihnen zurückziehen müssen, um eine Pseudofreundschaft mit denen zu führen, die sich vielleicht von Dir fischen lassen…
  9. Nach und nach wirst Du aufhören frei zu denken, ohne dass Du es merkst.
  10. Du wirst studieren, aber vielleicht nicht das, was Du willst (ich durfte z. B. nicht Psychologie studieren).
  11. Wenn Du 18 bist, werden sie Dich zum Studieren in eine Stadt schicken, in der es ein Studienzentrum gibt [Anm.: Dort wird am Wochenende und in der Nacht Theologie studiert – und Du wist Mühe haben, in Deinen eigenen Vorlesungen wach zu bleiben.]
  12. Du wirst einen Bußgürtel und eine Peitsche verwenden.
  13. Als Numerarierin wirst Du nie wieder rauchen dürfen.
  14. Du wirst in kein Lokal mehr gehen, wenn Du Lust darauf hast.
  15. Als Frau wirst Du bis zu Deinem 45. Lebensjahr ohne Matratze schlafen müssen – als Mann nur einmal in der Woche.
  16. Du wirst den Rest Deines Leben kalt duschen müssen.
  17. Du wirst mit irgendjemandem, den Du Dir nicht aussuchen kannst, jede Woche die „Aussprache“ halten; und er/sie wird Dich alles fragen, auch, ob Du mastubierst.
  18. Was Du in der Aussprache erzählst, wird weitergeleitet; zum Teil bis nach Rom. Sie werden ALLES über Dich wissen.
  19. Du wirst jede Verbindung zu Deiner Familie und zur Gesellschaft abbrechen. Auf der Uni oder in der Arbeit werden sie Dich für einen komischen Vogel halten.
  20. Du wirst jeden Cent notieren müssen, den Du ausgegeben hast. [Anm.: Nachdem Du Dein ganzes Geld abgegeben und um ein wöchentliches Taschengeld gebeten hast.]
  21. Du wirst für ALLES um Erlaubnis bitten müssen – auch wenn Du Dir ein Aspirin nehmen willst.
  22. Die Mehrzahl der Numerarierinnen braucht Schlafmittel und Antidepressiva.
  23. Wenn Du Depressionen bekommst (und das ist im Opus häufig), werden sie Dich mitleidlos hinauswerfen – auch wenn sie gemeint haben, die Kranken seien ein Schatz.
  24. Wenn Du Dich nicht unterwerfen willst, werden sie Dich hinausekeln.
  25. Wenn Du Depressionen bekommst, werden sein Dich nicht begleiten, sondern ignorieren.
  26. Wenn Du kurze Zeit dabei bist, wirst Du im Beisammensein „ältere Brüder/Schwestern“ kennen lernen, die nach 50 Jahren im Weg die glücklichsten Menschen der Welt sind. Im Lauf der Zeit wirst Du draufkommen, dass all das aufgesetzt war, dass dieselben Menschen verbittert sind – und die, die nicht mehr können, verschwinden in der Klinik von Navarra.
  27. Du wirst Dir nie mehr einen Arzt aussuchen können – sie werden Dir einen vom Opus zuteilen.
  28. Wenn Probleme auftauchen, werden sie Dich zu einem Psychiater bringe, der sehr freundlich und spontan mit Dir umgeht – und es ist alles ein abgekartetes Spiel.
  29. Sie werden Dir sagen, dass Du mit Deinen ArbeitkollegINNen Apostolat machen wirst – und dann landest Du in einem Club für 10- bis 18-Jährige, denn mit Gleichaltrigen hast Du kaum noch Umgang.
  30. Wahrscheinlich wirst Du Deine Arbeit zugunsten interner Aufträge aufgeben müssen.
  31. Solange Du selber denkst, werden Sie Dich keine Aussprache hören lassen.
  32. Du wirst Minderjährigen in ihrem Gewissen Gewalt antun – das nennen sie „Apostolat“ und „Proselytismus“.
  33. Du wirst merken, dass die frohe Atmosphäre im Zentrum aufgesetzt ist – wenn Du draufkommst, dass es einer Schwester schlecht geht, dass sie weint, wenn sie allein ist, wenn Du merkst, wer aller Tabletten braucht.
  34. Du wirst nie mehr Dein eigenes Leben leben können.
  35. Es wird Dich trösten, dass Du nicht allein bist. Aber von den zehn jungen Numerarierinnen in meinem Club ist nur mehr eine dabei, und die Leiterin des Studienzentrums ist jetzt eine Mama.
  36. Sie werden Dich drängen, brüderliche Zurechtweisungen zu machen, in Dingen, die Dich persönlich überhaupt nicht berühren.
  37. Du wirst Dir nie mehr aussuchen können, mit welchem Priester Du sprichst.
  38. Keinesfalls mit einem Priester, der nichts mit dem Opus zu tun hat.
  39. Du wirst nach und nach Deine Persönlichkeit verlieren, Deine Spontaneität, Deine Vorlieben, Deine Leidenschaften, Deine natürliche Art Dich auszudrücken.
  40. Du wirst lernen, mit PAX zu grüßen.

Ich hoffe, dass wird Dir helfen. Öffne die Augen – und denk gut darüber nach, bevor Du dem Vater schreibst. Was ich Dir geschrieben habe, ist Teil meiner zehnjährigen Erfahrung als Numerarierin – und wenn ich all das gewusst hätte, hätte ich niemals gepfiffen.

Exnumeraria

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