E.B.E. : Die Lüge im Opus Dei

6. 2. 2009

"Pinocchio", Foto von Angelo Cavalli

Es scheint nur schwer zu glauben, dass eine Institution der Kirche sich dazu versteht, die Lüge als Mittel für anscheinend ehrenvolle Zwecke anzuwenden. Aber zweifelsfrei bestätigen zahlreiche Zeugen, dass es in der Geschichte des Opus Dei Betrug und Lüge gegeben hat und gibt. Wie ist das zu verstehen? Ist diese Einschätzung übertrieben?

Das Problem offenbart sich, wenn nicht eine oder zwei Personen „übertriebene Standpunkte“ präsentieren, sondern wenn die verschiedensten Personen, von unterschiedlichen Punkten des Planeten (dank des Internet) in dieser Ansicht übereinstimmen, dass es im Diskurs des Opus Dei zumindest wenig Kohärenz gibt. Nicht wenige deuten an, dass dieser Mangel an Kohä­renz direkte Folge eines geplanten Täuschungsmanövers ist. Die Frage dabei ist nur, wie diese Praxis der Lüge begonnen werden kann, ohne dass sie bei denen, die sich dem Opus Dei nähern, Abwehrreaktionen hervorruft – und ich spreche jetzt nicht von denen, die schon viele Jahre in der Verienigung verbracht haben, da sie diese Schwelle notwendigerweise schon überschritten haben.

Zuerst soll also die Tatsache der Lüge untersucht werden, dann die Art, wie sie gehandhabt wird; zu guter Letzt soll untersucht werden, warum man zu ihr die Zuflucht nimmt.

I Die Tatsache der Lüge (das Abstreiten)

Zur ersten Frage wollen wir einen Text Escrivás hernehmen, der ein zentrales Thema im Opus Dei behandelt, nämlich den säkularen Charakter der Institution, und insbesondere den ihrer zölibatären Mitglieder.

«Um das Werk Wirklichkeit werden zu lassen, hat uns der Herr eine Askese, einen vollkommen säkularen Geist gegeben, sowie einige Mittel, die aber keine Anpassung von Methoden der Ordensleute bedeuten“. (Meditaciones VI, S. 345).

Für einen unbedarften Zuhörer scheinen diese Worte einfach das zu bedeuten, was sie aussagen. Für ein Mitglied des Opus Dei bedeuten sie zudem eine unbezweifelbare Garantie, dass das Opus Dei säkular ist, weil es sein Gründer so wollte. Allerdings halten diese Worte einer genaueren Untersuchung nicht stand, sie entsprechen weder der augenblicklichen Lage noch der Geschichte des Opus Dei.1

Was Escrivá hier sagt, ist nicht die Wahrheit – aber ist es Lüge?

Absicht und Realität

Wenn man der Definition des Wörterbuchs folgt (Lüge: Ausdruck oder Kundgebung, die dem entgegen steht, was man weiß, glaubt oder denkt), müsste man man erkennen, dass sich Escrivá sehr wohl dessen bewusst war, dass er Dinge sagte, die dem entgegen standen, was er wusste, glaubte oder dachte ; es handelte sich sogar um ziemlich dreiste Lügen, die er verbreitete.

Aber könnte es nicht sein, dass der Gründer ganz ehrlich dachte und glaubte, dass es so war, wie er sagte?2

Wenn Escrivá in der Wüste aufgewachsen wäre und Gott ihm in einer privaten Offenbarung jedes Detail davon mitgeteilt hätte, wie das Opus Dei aussehen sollte, das er gründen würde, dann könnte man ihm allenfalls unüberwindlichen Irrtum zugute halten, und zwar vor allem im Hinblick auf andere religiöse Gemeinschaften.

So verhielt es sich allerdings nicht; er war außerordentlich gut informiert. Denn schließlich gibt es genügend Ähnlichkeiten, die schlüssig zeigen, dass Escrivá zahlreiche Eigentüm­licheiten religiöser Ordensgemeinschaften einfach kopierte, obwohl er keinen Zweifel daran gelten ließ, dass alles „direkt von Gott“ kam (über die angebliche Geschichtslosigkeit des Opus Dei vgl. L. Carandell, Made in Spain).

Nun, hier lässt sich in Kürze nicht sagen, wie weit Escrivá sich all dessen bewusst war. Es bedürfte hier einiger Zeugen und zumindest einer sorgfältigen historischen Prüfung. Das Problem, das daraus folgt, ist, dass die faktische Lüge (auch wenn man die Absicht Escrivás außer Acht lässt) sich, wie man weiter sehen wird, institutionalisiert und ein gewisses Eigenleben gewonnen hat, aufgrund der Fakten, nicht der Absichten. Und das Opus Dei, das davon profitiert, hat dadurch seine Unschuld verloren.

Aber setzt die Lüge keine Absicht voraus? Wenn man sie rein funktional betrachtet, so entwickt sie einen gewissen autonomen Mechanismus; es kommt nur darauf an, wer sie in Bewegung setzt und mit welchem Bewusstseinsgrad.

Man müsste beweisen, dass Escrivá absichtlich gehandelt hat, aber dass diese Irrtümer einen eindeutigen Nutzen bewirken, rücken die „Irrtümer“ des Opus Dei in eine fatale Nähe zur Lüge, vor allem wenn, abgesehen von diesem Nutzen, die klare Absicht erkennbar ist, den Ursprung dieses Nutzens zu verschleiern. Worauf beziehe ich mich?

Was wäre geschehen, wenn der Gründer den Ursprung des Opus Dei, also die Herkunft seiner Askese und seiner Disziplin, offen dargelegt hätte, ebenso wie die tägliche Lebenspraxis, zu der sich die Mitglieder (namentlich die zölibatären) verpflichten mussten? Das Opus Dei wäre ein Säkularinstitut unter anderen, eine Vereinigung geweihter Laien, aber nicht neu und nichts Besonderes. Es hätte nicht diesen Effekt gegeben, den es dank der Propaganda für die „laikale Freiheit“ und die „Heiligkeit inmitten der Welt“ gab, die so dargestellt wurden, als wäre sie niemals zuvor in dieser Fülle gelebt worden3, eine echte Premiere, etwas Unerhörtes.

Wenn das Opus Dei authentisch wäre, bliebe es unverständlich, warum sich der Gründer da­mit aufgehalten hat, so vieles aufzuzählen, was es nicht ist4. Es hätte gereicht zu sagen, was es ist.

Es war weder dies noch das. Gut, aber was war es dann? Die Schwäche in der Argumentation, die darin bestand, dass man keine gelebten Beispiele vorweisen konnte, nur Versprechungen, ließen ihn seine Zuflucht in der Negation suchen, indem er klarstellte, was man sich unter dem Opus Dei nicht vorzustellen hatte.

Wir waren keine Ordensleute. Na gut, aber was waren wir? Frei! Noch etwas Besonderes? Wir sind keine Treibhauspflanzen. Gut, aber was sind wir!!?

Die Realität des Opus Dei – das ist ein Vakuum an Definitionen, dafür aber pauschale Abgrenzungen, was es nicht ist.

Die Zeit hat dieses Panorama keinesfalls aufgehellt, sie hat nur das Vakuum deutlicher werden lassen und außerdem gezeigt, dass viele Verleugnungen falsch waren, unter anderem die Nähe zum Ordensleben. Von den Definitionen ist bestenfalls Asche übrig geblieben. Heute weiß niemand genau, was das Opus Dei ist.5

Wenn die Dinge sind, wie sie sind, muss man sie nicht über Negationen definieren („das ist nicht so, wie es aussieht“), schon gar nicht mit beharrlicher Verneinung. Dass es ganz neu ist, drängt alles andere in den Hintergrund. Wenn es nämlich gar keinen Unterschied gäbe, wäre das etwas seltsam, und die Zuflucht zu der Definition, was es nicht ist, erklärt nichts, sondern verdunkelt.

Escrivá hätte sagen sollen: «Als der Herr sein Werk schuf, hat er uns eine vollkommen weltliche Askese und Spiritualität gegeben, und einige Mittel, die eine Anpassung an die Mittel der Ordensgemeinschaften sind

Die Wahrheit zu sagen wäre nicht so attraktiv gewesen, und es hätte sich nicht bewährt. Das ist der Punkt. Das Opus Dei wäre nicht zu dem geworden, was es heute ist.

Aber es gibt noch mehr.

Jemand könnte annehmen, dass Escrivá (in den ersten Jahren seiner Gründung) die Wahrheit gesagt habe, dass ihn aber später, in den sechziger Jahren, die Umstände gezwungen hätten, den Kurs hinsichtlich der klösterlichen Askese und Disziplin zu korrigieren und faktisch die Freiheiten zu beschneiden, die er so laut verkündet hatte. Dieses Alibi hält aber nicht.

Das Problem ist aber, dass Escrivá nicht nur nicht die Wahrheit über das sagte, was daraus fol­gen sollte (Betrug), sondern er sagte ebensowenig die Wahrheit über den Ursprung des Opus Dei, seine Wurzeln (Lüge). Seine Reden von Freiheit und Laizität haben weder Kopf noch Fuß, weder einen richtigen Ursprung noch eine Garantie hinsichtlich der Zukunft. Es waren wertlose Gutscheine, ohne jede Deckung, ein spiritueller Betrug von internationalen Dimensionen.

Wie konnte er erklären, dass seine Gründung vollkommen säkular sei, wenn die Grundlagen von den Orden kamen? Wie kommt man aus so einer Klemme? Indem man nicht näher nachfragt, natürlich. Und da ist es immer am besten, wenn man nichts weiß.

Wenn man den Anfang, den geschichtlichen Hintergrund kennt, kann man auf die Zukunft schließen. Wenn man allerdings die Geschichte kennt, kann man unmöglich, ohne einen Einwand zu erheben, die laiklae Freiheit ernst nehmen, die das Opus Dei für sich in Anspruch nimmt. Wenn man den Anfang verheimlicht, hat man einen guten Grund dafür gelegt, dass der Betrug nicht von vornherein entdeckt wird. Wenn das Boot des Opus Dei erst einmal gebaut ist, könnte man mit seinen Einwänden zu spät kommen. Wenn Escrivá erst einmal heilig gesprochen ist, kommen die Einwände schon zu spät. Dem Anschein nach ist dieser Plan für Escrivá und das Opus Dei nicht schlecht aufgegangen, die wichtigsten Ziele sind erreicht. Kann man da noch etwas machen ?

Den Ursprung zu leugnen, war ganz wichtig, auch wenn man Träume von Freiheit ausspinnen sollte, die sich niemals verwirklichen sollten, denn ohne diesen fingierten Anfang wären diese Träume nie geträumt worden. Hat Gott also an jenem 2. Oktober Anteil an der Erbsünde des Opus Dei gehabt ? 6 Was kann man von diesem 2. Oktober als sicher annehmen ?

Fassen wir zusammen : Es wird nicht nur etwas versprochen, was es nicht gibt, sondern es wird außerdem der historische Ursprung des Opus Dei geleugnet und verheimlicht.

Es ist wie mit Schraube und Mutter 7, um einen Analogieschluss Escrivás zu gebrauchen. Eine Lüge am Anfang und eine andere am Ziel. So wird das Opus Dei aufrecht erhalten.

Die Verschleierung ist also gegeben, und es gibt jemanden, der davon profitiert. Was bisher nocht fehlt, ist das Eingeständnis, dass dies beabsichtigt war, denn das würde das Bindeglied zwischen den beiden Fakten bedeuten und die formalen Kriterien, dass es sich um eine Lüge handelt, erfüllen. Aber der Zusammenhang zwischen der Verfälschung und dem Nutzen ist so eng, dass es müßig erscheint, noch nach der Absicht zu fragen. Das verbale Bekenntnis kann sehr wohl auch durch das Zeugnis der Fakten ersetzt werden, denn die lassen sich schwerer verfälschen als Worte.

II – Instrumentalisierung (die Vorgangsweise)

Ich meine, dass das, was im Opus Dei passiert, das man nicht auf Hinweise hin zu lügen lernt, sondern durch das Beispiel, das die höchste Autorität selbst gibt; und das Beispiel wirkt ansteckend, vor allem wenn es von einer moralischen Autorität, namentlich einer vorgesetzten, gegeben wird.

In keinem der offiziellen Texte redet der Gründer – zumindest soweit ich mich erinnere – dass es zweckmäßig sei zu lügen. Das wäre denn doch zu anstößig gewesen, auffällig, plump. Dennoch ist es der Gründer selbst, der damit beginnt und damit ein Beispiel gibt, so etwa in dem oben zitierten Text. Das Beispiel ist eine Alternative zu dem, was niedergeschrieben ist, es leuchtet sogar den Analphabeten ein, es hinterlässt eine ebenso einprägsame, wenn nicht vielleicht noch wirksamere Botschaft als eine geschriebene Anordnung. Das Beispiel reißt mit.

Escrivá seinerseits wusste vollkommen, was es heißt zu betrügen, und zwar so weit, dass er den Gedanken daran selbst aufwarf, um zu beteuern, dass er unschuldig war. Das ist schon ein Hinweis darauf, dass etwas faul ist : «Herr, konntest Du zulassen, dass ich guten Glaubens so viele Seelen betrüge?»(Meditaciones V, S. 157)

Wenn Escrivá sich schon selbst fragte, ob es möglich sei, dass er betrügt, heißt das nicht, dass er niemanden betrügt, dass er unschuldig ist? Das ist eine mögliche Interpretation, aber es ist nicht die einzige. Das Merkwürdige daran ist, dass er Gott die Schuld zu geben scheint, während er in der Rolle des unschuldigen Opfers bleibt. Wenn das Opus Dei eine Lüge war, dann hätte Gott die Schuld. Wir geben zu, dass das nicht die beste Art ist sich zu verteidigen.

Der Gründer bezog sich in diesem Text darauf, dass die Approbationen durch den heiligen Stuhl auf sich warten ließen; aber unmittelbar neben der Klage darüber wollte er seine unbedingte Ehrenhaftigkeit und seine Gutgläubigkeit demonstrieren. Das Opus Dei ist nicht gekommen, um irgend jemanden zu betrügen, darum... betrügt es niemanden? Das ist dadurch nicht bewiesen; was folgt, ist ein Trugschluss.

III – Die Funktion der Rechtfertigung

Verführen und Beherrschen

Warum so viele Lügen, fragte sich Gervasio vor einigen Tagen. 8 Besonders aus zwei Gründen: Um sich einen bestimmten Anschein zu geben, zu dem Zweck, der oben erwähnt ist, und um Gehorsam zu erzwingen (die Wahrheit, die der Wirksamkeit des Handelns unterworfen ist). Die Fälschungen in Geschichte und Praxis des Opus Dei dienen der Verführung, sie sollen ein Prestige fingieren, und sie sind das Resultat einer verfälschten Realität.

Lüge am Anfang und als Zweck, zur Zerstreuung des Publikums. In der Mitte befindet sich die verborgene Konstruktion des tatsächlichen Opus Dei, der Ausbau des « Schiffes » 9. Dahinter steckt nun eine große Unehrenhaftigkeit von Seiten des Opus Dei. War sich Escrivá all dessen bewusst?

Er zeigte ein Panorama, das dann nicht nur nicht eingelöst wurde, sondern das auch der Unterdrückung derer diente, die sich auf dieses Abenteuer eingelassen hatten, denn in dieser Verfälschung der Wirklichkeit dienen die Personen als Mittel. Schraube und Schraubenmutter, Lüge und Zwang, Hammer und Amboss.

Nicht davon ist zu rechtfertigen, für keinen auch noch so edlen Zweck.

Freilich schien Escrivá etwas anderes zu meinen, als er die absolute Unterwerfung unter ein hohes Ziel forderte. 10 Das ist nicht anderes als seine heroische Variante von « «der Zweck heiligt die Mittel »; das Absolute relativiert alles andere.

Escrivá ließ sich von einer « höheren Moral » leiten, die der Mission entsprach, die er von Gott bekommen hatte. Der Gehorsam, die Unterwerfung unter ein höheres Ziel, war der Anfang seiner Moral 11, und Wahrheit oder Lüge waren relative Werte ; das Absolute war das erhabene Ziel, nämlich das Opus Dei zu verwirklichen.

Nur er praktizierte diese Moral, denn anderen gestattete er lediglich zu gehorchen. Er unterwarf sich dem obersten Ziel, und alle anderen unterwarfen sich Escrivá ‒ das war die einzige Form, zum obersten Ziel zu kommen, über den Vater 12.

Alles hatte sich dem Ziel unterzuordnen, einschließlich der Wahrheit.

Was ist für Escrivá die Wahrheit?

Die Wahrheit ist die Anpassung aller Fakten an das höchste Ziel. Wenn etwas so passt, wie es ist, ist es gut so. Der Zweck ließ Wunder geschehen, er verwandelte in Gold, was war.

Aber dachte Escrivá tatsächlich selbst daran, dass er log, zum Beispiel über die Frage nach der Säkularität des Opus Dei und so viele andere Aspekte? Ich glaube nicht. Die Moral ist notwendig, damit sich jemand gut vorkommt, und außer Psychopathen oder bestimmten Kriminellen brauchen alle Menschen dieses Gefühl, zumindest deshalb, um vor sich selbst keinen Abscheu zu empfinden. Bevor sie etwas Böses tun, müssen sie es vor sich selbst rechtfertigen; das ist das grundlegende Argument jeder aus Rache begangenen Tat.

Das Geheimnis Escrivás war die besondere Moral, durch die er sich leiten ließ, die ihm erlaubte, eine große Zahl an « Hindernissen » zu überspringen und sich zur selben Zeit dem Rest der Welt überlegen zu fühlen. 13 Weil er sich für heilig hielt, für einen Menschen mit einer besonderen Sendung, konnte er die Regeln durchbrechen, und so nahm er es auch wahr («heilige Schurkerei », « santa pillería») 14.

Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorging, aber da sich alles dem Zweck unterordnete, denke ich, dass sich auch seine Worte dieser Notwendigkeit unterordneten. Das will sagen, wenn etwas notwendig war, dann war es auch so.Wenn das Opus Dei säkular sein musste, dann war es so. Wenn das Opus Dei nicht so wie ein religiöser Orden anfing, dann fing es nicht so an. Denn das Opus Dei und die Texte seines Gründers sind voll von unbewiesenen Behauptungen. Was war der Sinn von alldem? Der Gründer hat es so gesagt, nichts weiter. Und auf diese Weise redet sich das Opus Dei nach wie vor heraus 15.

Natürlich – das Ziel war erhaben; denn so hat es Escrivá gesagt. Alle anderen Beweise laufen darauf hinaus, dass das Opus Dei sein eigener Zweck ist, denn so hat es sich selbst definiert, als Werk Gottes. Das ist kein transzendentes Ziel des Opus Dei, es ist ihm durchaus imma­nent.16

Gott hat das Opus Dei geschaffen, denn so hat es Escrivá gesagt. Es gibt keinen anderen Beweis, keine Wunder. Das ganze Opus Dei stützt sich auf die Glaubwürdigkeit Escrivás, es gibt keine andere Grundlage. 17

Escrivá log nicht nur, er verbog die Wirklichkeit, und so setzte er auch die Menschen einem Zwang aus. Ich meine, dass all dies nicht ohne ein gehöriges Maß an Selbstbetrug möglich ist 18, auch wenn er deshalb nicht notwendig frei von Schuld ist. Die Lüge ist eine Folge dieses Zwanges.

Das Opus Dei war das übergeordnete Ziel, und alles andere nur Werkzeug (ein Wort, das Escri­vá so sehr gefallen hat). Auch die Kirche war ein Werkzeug Gottes, nicht Teil des höhe­ren Zieles. Und das Opus Dei entsprach lediglich diesem « höheren Zweck » - das « Werk » ist an jenem 2. Oktober vom Himmel herabgestiegen, und der Heilige Stuhl musste ein treues Werkzeug Gottes sein, um die Verwirklichung dieses »Werkes Gottes» zu gestatten.

Das ist das Argument, mit dessen Hilfe sich das Opus Dei auch über den Heiligen Stuhl hinwegsetzen könnte (und es tut dies auch insgeheim), wann auch immer er ein Hindernis darstellte, um dieses höhere Ziel zu erreichen. Es ist wohlbekannt, dass das Opus Dei heute, wann auch immer es einen Hinweis in entscheidenden Dingen vom Vatikan erhält, es einen Weg finden wird dieser Schwierigkeit « auszuweichen ». Das Opus Dei gehorcht Gott und sonst niemand. Haben die im Vatikan das nicht begriffen?

Ein solches Lavieren erzeugt bei den Direktoren des Opus Dei keineswegs Skrupel, denn die grundsätzliche Leitlinie ist, dass alles dem übergeordneten Ziel unterworfen sein muss und dass der Zweck die Mittel heiligt. Dieser « moralische » Grundsatz dient nicht nur der Abwehr jedes Schuldbewusstseins, sondern befördert auch den Eifer, auch durch Übertreibungen den « höheren Zweck » zu fördern.

Besonderes Interwsse haben dabei die Manipulationen bei der Geschichte des Opus Dei (im Sinne des « höheren Zwecks»), denn weit entfernt, dass dies einzelne Vorkommnisse gewesen wären, handelt es sich hier um eine planmäßige Arbeit, die Fassade aufrecht zu erhalten oder zu verschönern.19

Wenn der Gründer damit anfing und den anderen damit ein Beispiel gab, was blieb den anderen denn noch übrig, die in der Hierarchie unter ihm standen? Es ging nun nicht mehr darum, aktiv zu lügen, sondern einfach zu wiederholen, was « der Vater gesagt hat », ohne danach zu fragen, ob es der Wirklichkeit entsprach. Gehorsam. Lüge? Nein, keine Lüge; alle gehorchten, das ist etwas anderes, wenn es auch auf das Gleiche hinauslaufen mag.

Institutionalisierung

Die Jünger des Gründers mussten der Wahrheit treu sein, die er sie lehrte, weil sie vom Gott kam, und so wurde die Lüge schließlich institutionalisiert, wie eine kollektive und tiefe Änderung zu denken (man könnte es auch Gehirnwäsche nennen).

Die Lüge, die in der Verkündigung begonnen hatte, kristallisierte sich durch die Art des Vorgehens schließlich in der Praxis heraus. Ein Beispiel dafür ist die Zulassung zum Opus Dei. Wer sich durch die Fidelitas endgültig eingliedern möchte, muss feierlich erklären, dass er kein Ordensmann sein will und dass er mit dieser ausdrücklichen Absicht zum Opus Dei gekommen ist. Das ist allerdings ein eklatanter Widerspruch zu dem, was in der Praxis geschieht. Sehen wir uns an, was in den Leizungsdokumenten steht (die Unterstreichungen dienen nur der Hervorhebung, sie stehen nicht im Original):

«Die Person, die dieses Gespräch führt, muss sich vergewissern, dass derjenige, der die Admission und die Oblation erlangen möchte, in ausreichendem Maße die entsprechenden Themen der anfänglichen Bildung beherrscht. (...) Außerdem muss sie sich über folgende Fragen klar werden:

ob der Kandidat mit voller Freiheit handelt, mit einer sicheren, bewussten und verantwortungsvollen Absicht;

– ob er sich über alle Verpflichtungen im Klaren ist, die die Admission, die Oblation oder die Fidelitas mit sich bringen;

– besonders, ob er sich vollkommen darüber im Klaren ist, dass die Berufung ein Leben beständiger Arbeit verlangt, denn der Geist des Opus Dei stützt sich auf eine berufliche Arbeit die inmitten der Welt ausgeübt wird und die das spezifische Mittel ist, um die Heiligung zu erlangen, indem man ein fruchtbares Apostolat ausübt;

– ob er ausdrücklich und als Grundsatz unseres Geistes und entscheidende Charakteristik unseres Werkes versteht, dass die Aufnahme ins Werk keinen Wechsel des Standes bedeutet und nicht der Bezeichnung « geweihtes Leben » unterliegt; dass wir keine Ordensleute sind und ihnen in keinem Gesichtspunkt gleichgestellt werden können, und dass das Werk gekommen ist, damit wir uns Gott unter dieser ausdrücklichen Bedingung hingeben

(Vademecum del Gobierno Local/ Vademecum für die Örtlichen Räte), 2002, Kap. « Adscripción).

« Außerdem muss er ausdrücklich, als grundsätzliche Charakteristik des Geistes des Opus Dei verstehen, dass die Aufnahme ins Werk keinen Wechsel des Standes bedeutet und nicht der Bezeichnung « geweihtes Leben » unterliegt; dass die Gläubigen des Opus Dei keine Ordensleute sind und ihnen in keinem Gesichtspunkt gleichgestellt werden können.» (Katechismus des Werkes, 6. Aufl., Frage 50)

Warum können sie nicht gleichgestellt werden? Warum sagt der Ktechismus das so, ordnet es so an ? Im Opus Dei gibt es kein anderes Argument als Behauptung und Verneinung ; alles reduziert sich auf den Gehorsam.

Wenn Escrivá substantiell in einem so entscheidenden Punkt wie dem säkularen Charakter des Opus Dei gelogen hat, wie sollte man dan seine anderen, weniger entscheidenden Aussagen nicht in Zweifel ziehen? Zum Beispiel den Ruf, den er von Gott am 2. Oktober 1928 erhalten habe, der ihm eine außerordentliche geistliche Autorität verlieh, die einem Heiligen ansteht ?

Mit dieser außerordentlichen Autorität hat er eine große Zahl von Menschen berufen und sie Anforderungen, einem Druck ausgesetzt, den sie normalerweise nie akzeptiert hätten. Er erlegte ihrem Gewissen schwere Lasten auf und verursachte schwere, in manchen Fällen unheilbare psychische Schäden. Ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich dies Escrivá anrechne, ebenso wie jenen, die heute das Opus Dei leiten. Es braucht keine Absicht, es genügt die Verantwortung; und sie waren und sind verantwortlich.

Als Konsequenz seiner Falschaussagen betrog Escrivá nicht nur seine Untergebenen, sondern auch den Rest der Kirche, unter ihnen viele, die guten Glaubens das Wachstum des Opus Dei unterstützten.

Absonderung

Escrivá erschuf mit Worten eine Realität, und mit Taten erschuf er eine andere, die völlig davon verschieden ist. Es kam nur darauf an, die beiden nicht einander gegenüberzustellen; deshalb ist die Absonderung entscheidend wichtig. 20

Man glaubte und gehorchte ihm auf jeden Fall, in ganz unterschiedlichen und sogar widersprüchlichen Dingen. Das heißt, man glaubte an die Wirklichkeit, die er mit Worten erschuf 21, und gehorchte den Geboten, die aus seiner Leitungsfunktion erflossen. Und niemals ist jemandem der Kontrast zwischen beiden Welten aufgefallen. Dafür gibt es einen Grund : Glauben war auch eine bestimmte Form des Gehorsams. 22

Er predigte die laikale Freiheit und verlangte mönchischen Gehorsam.

«Es will ihnen nicht in den Kopf, dass ihr frei seid wie die Vögel. Wir sind sehr frei, und ihr habt das Recht zu denken und zu handeln, wie ihr Lust habt. Jeder einzelne macht im Zeitlichen, was er will, immer unter der Voraussetzung, dass er sich nicht vom katholischen Glauben entfernt. Es gibt einen Fächer an Meinungen, der sich sehr weit spannt. Niemals wird jemand etwas gegen die edle Freiheit sagen, und wir haben sie seit 1928 so gelebt (…). Wir leben in einer Welt voller Tyrannei, die sich mehr oder weniger maskiert, und diese unsere wunderbare Freiheit, die jedes einzelnen, zusammen mit der daraus folgende persönlichen Verantwortung, will einigen nicht in den Kopf.» (Meditaciones V, S. 462f.).

«Mein Sohn, sei dir ein für allemal im Klaren, dass das Aussteigen aus dem Boot [dem Opus Dei] den Tod bedeutet. Und deshalb, um im Boot zu bleiben, muss man seine Urteilskraft hingeben. Eine tiefe Demut ist nötig : sich hingeben, sich verbrennen, ein Brandopfer werden» (Meditaciones, IV, S. 84 und folgende.)

Ist es dieselbe Peron, die hier redet? Ja. Und ist darin nicht ein Widerspruch ? Mehr noch, ist es nicht ein vollständiger Betrug an der Freiheit, die er verkündete ? Wenn man etwas nicht versteht, genügt es zu gehorchen. Wenn alles zur Ehre Gottes war, dann darf man anscheinend auch lügen.

«In deinem Leben wird sich mitunter die Notwendigkeit einstellen, die Hingabe an Gott zu leben, ohne dass du den letzten Grund für das erkennest, warum Er dies von dir verlangt. Handle dann nicht wie einer, der nur dann zu gehorchen bereit ist,wenn er versteht; lehne dich nicht auf, wenn du die Antwort nicht verstehst, die du bekommst, und vor allem, verliere nicht das Vertrauen in die Direktoren und Direktorinnen, denn sie verloren niemals das Vertrauen in dich; lass nicht zu, dass du dich von Stimmungen beherrschen lässt. Sei treu, und später wirst du die Vorsehung Gottes in dem entdecken, war dir widerstrebte» (A. del Portillo, Brief vom 19. 3. 1992, Nr. 32, die Unterstreichung nicht im Original).

Escrivá sagte es weniger fein: „Wenn ihr, im Gegensatz zu einem, der besondere Gnade von Gott hat, um euch zu raten, glaubt, dass ihr recht habt, dann wisst, dass ihr kein Recht habt“ (vom Gründer, in „De nuestro Padre“, Nr. 72).

Aus dem Widerspruch entspringt die Lüge. Und Escrivá war sehr widersprüchlich. Soll das heißen, dass er sehr verlogen war? Zumindest soll es heißen, dass er Unmögliches erreichen wollte, oder besser gesagt zwei Dinge, von denen er wusste, dass nur eine wahr war. Sehen wir uns einige Fälle an:

„Um zu gehorchen, muss man zuhören, denn wir sind keine nutzlosen, passiven Werkzeuge ohne Verantwortung und Verstand.“ Bis daher ist alles in Ordnung. Dann aber kommt die Wendung um 180º: « Und dann, mit Einsatz, mit Initiative, mit Spontaneität alle Energie des Verstandes und des Willens in das legen, was man uns aufträgt, um alles auszuführen, was man uns aufträgt, und nur das, was man uns aufträgt. Alles andere wäre Anarchie.» (Meditaciones II, S. 166)

Etwas Ähnliches wirfte er in einer anderen Betrachtung auf, über das Boot: „Innerhalb des Bootes kanst du dich frei bewegen“, aber etwas weiter kommt er zu dem Schluss „im Boot kann man nicht einfach das tun, was einem Spaß macht.“ (Meditaciones IV, S. 84 und folgende).

Was also gilt? Entweder das eine oder das andere, beides zusammen ist nicht kompatibel. Ebenso verhält es sich mit den kirchenrechtlichen Fragen, so scheint sich Escrivá auch mit dem Prinzip «conceder sin ceder con ánimo de recuperar», « Gewährenlassen ohne nachzugeben, mit der Gesinnung, das verlorene Terrain zurückzuerobern » 23: ein Spiel mit der Zweideutigkeit, immer zu seinen Gunsten. Gewähre einige Freiheiten, die du dann unter Hinweis auf die Ausübung der Disziplin bedenkenlos streichen kannst.

"Das aufgewühlte Meer kommt den Fischern zugute". Zweifellos gefiel es Escrivá, die Wahrheit aufzuwühlen, und nicht ohne Grund. Der Fang war gut.

Es folgt erneut dasselbe wie mit der Säkularität: Zuerst muss man eine Sache behaupten und dann das genaue Gegenteil machen ; und man muss sich auch noch sicher sein, dass zwischen dem einen und dem andern kein Widerspruch ist. Das Opus Dei legt Wert auf Tat und Effi­zienz 24, während es aus der Theorie ein Ablenkungsmanöver und einen Angelhaken macht. Wenn das Opus Dei bloße Theorie wäre, müsste man einfach nur von einer Dummheit reden, aber da es eine Wirklichkeit mit Fundament ist, denke ich, ist es das Angebrachteste, von Betrug, von Manipulation zu sprechen, den hinter dieser Inkohärenz liegt ein Sinn, ein ganz präzis ausgestecktes Ziel: die Realität des Opus Dei.

Der Glaube ging in die eine Richtung, und der Gehorsam in eine andere. Dazwischen gab es eine Hierarchie, in der der Gehorsam den Primat über den Glauben innehatte. Und damit beginnen alle Probleme innerhalb des Opus Dei. Der Glaube ist dem Gehorsam untergeordnet, der Effizienz, in gleicher Weise wie die geistliche Leitung der hierarchischen.

Deshalb sind der Glaube und das Verständnis dessen, was Opus Dei ist, der treuen Erfüllung untergeordnet, das heißt, dem Gehorsam. Man versteht und man glaubt gemäß der Vorschrift, nicht mehr und nicht weniger. 25

Schließlich handelt es sich bei dem, was im Opus Dei praktiziert wird, nicht nur einfach um Lüge, nach dem Beispiel seines Gründers, sondern es geht noch einen Schritt weiter: Es han­delt sich um eine tiefgreifende Wandlung im Denken, um so das Verhalten, die Wirksam­keit des Handelns zu verändern, um den Vater nachzuahmen. Die einzige Möglichkeit, „unserem Vater ähnlich zu werden“ 26 war es, dieselbe Deformation zu erleiden wie er. Des­halb bedeu­tet es, eine Epidemie auszulösen, wenn ich Escrivá als Beispiel für Heiligkeit hinzustelle.27

Dann verliert man den Sinn für die Realität, und was Wahrheit war, wird Lüge (und umgekehrt). Man verliert den Zusammenhang zwischen Worten und Dingen. Man geht dann dazu über zu behaupten, was niemals so sein wird, wie am Beispiel der Admission zu sehen.

Im Opus Dei ändert man seinen Stand, ohne wahrzunehmen, dass diese Änderung wirksam geworden ist. Es hat mit einem Gedanken zu tun, der Escrivá sehr gefiel, wie Gervasio sich erinnert: « Katholisch sein und nicht so auftreten, dass war Escrivás Idee in jenen Jahren in Madrid» 28. Hier haben wir das Gleiche: Ordensmann sein und nicht so erscheinen. Für die mentale Gesundheit ist das eine gefährliche Konstruktion.

So kann man dann Jahre in der Unwissenheit, in der größten Verwirrung zubringen. Es gibt nicht nur Lüge, auch das Denken wird umprogrammiert, und das ist sehr schwer zu lösen, und es betrifft so essentielle Themen wie die Freiheit.

Das kranke Bewusstsein

Wenn « die Wahrheit euch frei macht », was wird dann die Lüge aus uns machen?

Das Problem der Freiheit, zum Beispiel während der einzelnen Etappen der Eingliederung in das Opus Dei, besteht darin, dass man dazu angehalten ist, « sich frei zu fühlen ». Etwas anderes zu denken bedeutet allerdings Ungehorsam, also Sünde.

Hier treffen wir auf das Problem der Freiheit im Opus Dei. Der Gehorsam ist wichtiger als alles andere, sogar die Klugheit (die doch die übrigen Tugenden anführt). Man kann nicht frei sein (im Sinne, wie dir übrigen Laien frei sind, zum Beispiel) ohne das Gebot des Gehorsams zu übertreten (das verlangt zu glauben, dass man frei sei), und deshalb kann man im Opus Dei auch nicht im eigentlichen Sinn frei sein, ohne im Gewissen eine Übertretung zu begehen. Man kann zwar glauben frei zu sein, ist es aber nicht.

Gemäß der Neudefinition des eigenen Denken, wie es einem vom Opus Dei aufgezwungen wird, muss man, um dem Gewissen gemäß zu handeln, gegen sein Gewissen handeln; das macht es so schwer, aus diesem geistigen Labyrinth wieder herauszufinden und das Opus Dei zu verlassen.

Dieses Faktum trifft gut damit zusammen, dass man « nicht wissen will, was man weiß », das kranke Bewusstsein, auf das Flavia 29 vor einiger Zeit hingewiesen hat. Das Opus Dei tut was es kann, um das nicht anerkennen zu müssen, was es weiß, denn die Unwissenheit ist die letzte Zuflucht, um seine Unschuld zu bewahren und vor der Geschichte freigesprochen zu werden. Das Opus Dei erinnert sich sehr schlecht, und es unternimmt enorme Anstrengungen, um den Informationen auszuweichen. Das Opus Dei ist keinesfalls unschuldig.

In dem Gespräch, das der Eingliederung in das Opus Dei vorangeht, werden rhetorische Fragen gestellt, bei denen die Antwort von vornherein fest steht. Es ist ein reiner Formalismus, um den Regeln zu entsprechen, den Augenschein zu wahren – das ist der andere Aspekt der Lüge im Opus Dei.

Das gleiche wird mit der berühmten « Heiligung der gewöhnlichen Arbeit » passieren. Es ist das etwas, woran man glauben muss, aber man kann an der Fingern einer Hand abzählen, wo es in die Praxis umgesetzt wird (außer natürlich im « Paralleluniversum ») 30. Angesichts all dieser Überlegungen ist es nur mehr sehr schwer möglich, an die Unschuld Escrivás zu glauben.

Man glaubt, was man muss, und man versteht, was man muss ; kein Komma mehr. Daher rührt die wunderbare « Einheit des Werkes ». Sie ist nicht nur wunderbar, sie ist geplant. Manchmal treffen diese beiden Realitäten aufeinander, und dann gibt es einen Kurzschluss.

Der Glaube kollidiert mit dem Verstand, und Schuld daran ist ein Gehorsam, der seine Basis verloren hat. In nicht wenigen Situtionen war das, was man glauben sollte, im Widerspruch mit dem, was man verstehen sollte. Es gab keine Möglichkeit, beidem zugleich im Gehorsam zu entsprechen. Man musste entweder darauf verzichten zu glauben oder zu verstehen. Aber ohne Glaube beginnt die Kritik und der Zynismus. Und ohne Sinn beginnen die Zweifel oder der Dogmatismus. Wenn Escrivá die Schrauben des Gehorsams anzog, begannen zugleich die Schreie. Man musste sie nicht hören, man konnte sie lesen.

Das zeigt sich in so vielen Texten Escrivás, in denen Glauben verlangt und außerdem das Verständnis dafür, dass sich weder Glaube noch Verstand einer anderen Person seinem Willen entgegenstellen. Von hier entspringt der Widerspruch, hier erweist sich Escrivá als Neurotiker, wenn er auf eine Wirklichkeit trifft, die nicht immer seinen Wünschen entspricht.31

IV - Schlussfolgerungen

Dem Opus Dei tritt man aus dem Glauben heraus bei (der Angelhaken !), und man bleibt aus Gehorsam (die Schmiede), der sich alles unterwirft, auch selbst den Glauben. Deswegen kann man von der Berufungsfalle sprechen.

Die substantiellen Lügen des Opus Dei und Escrivás beziehen sich auf weit mehr als auf Verheißungen und auf eine Korrektur der historischen Wahrheit. Sie haben weitreichende Konsequenzen, in einigen Fällen haben sie irreparable Schäden hervorgerufen. Die Lügen, mit denen sich das Opus Dei bereichert hat, müssten als kriminell eingestuft werden, weil sie so vielen Menschenleben geschadet haben. Man muss sich nur den ungerechten Vorgang im Zusammenhang mit Don Antonio Petit ins Gedächtnis rufen. 32.

In diesem Zusammenhang bleibt die Heiligsprechung Escrivás unerklärlich und skandalös, wenn man sich an dieses Ereignis erinnert. Manchmal möchte man all dies um jeden Preis verurteilt sehen, ein schriftliches Urteil darüber, eine einhellige Verurteilung. Allerdings haben die Dinge eine gewisse Eigendynamik gewonnen, und die betreffenden Personen sind die ersten Betroffenen. Auch wenn nur sie selbst wissen, was sie getan haben, ihre Taten verfolgen sie wie ein Schatten.

Wenn man aus der Entfernung gelegentlich einen Enthusiasmus für das «Werk» betrachtet, so endet die Geschichte des Opus Dei doch letztlich sehr traurig, indem am Ende ein Vakuum bleibt (denn die Lüge hat keine Substanz), und man lernt schließlich, dass all dies zu nichts führt 33.

Einige betrügen sich, um zu gehorchen, aber es gibt auch andere, die es tun, um aus der Tristesse zu fliehen. Sie wagen nicht das Opus Dei zu verlassen oder wissen nicht, wie sie das anfangen können, und müssen gewaltsam glauben. Menschen, die das Opus Dei verlassen haben, können, wenn sie erst einmal draußen sind, ihre Persönlichkeit rekonstruieren; das Opus Dei selbst tut sich schwer, seiner eigenen Bestimmung zu entkommen.

= Ende =

1 Vgl. zahlreiche Expertisen, die auf der Webseite ehemaliger spanischer Mitglieder, Opuslibros, veröffentlicht wurde und aus denen der ordensmäßige Charakter vieler Praktiken des Opus Dei hervorgeht. Haenobarbo hat einiges hierzu geschrieben: Falsedad Ideológica, Sobre contratos und vínculos, Reflexiones históricas, Religiosos disfrazados, Perplejidades, etc. Bemerkenswert ist auch die Verwirrung hinsichtlich des Vertragsbandes, die das Opus Dei selbst hervorgerufen hat. Alvaro del Portillo: Suspenso en Catecismo.- Ottokar und El contrato con el Opus Dei ¿Es o no es?.- Australopitecus.

2 Vgl. La inocencia de los dirigentes del Opus Dei, Jacinto Choza ; A propósito de conciencia invenciblemente errónea.- Aquilina. Es zahlt sich aus, die Unschuldsvermutung etwa auf folgende Fälle anwenden zu wollen: Al Sr. Herrando Prat de la Riba: SOIS MISERABLES.- Agustina López de los Mozos

3 Um das Opus Dei zu verstehen, müsste man sich angeblich in das erste oder zweite Jahrhundert A. D. begeben, um eine vergleichbare historische Situation zu sehen (die aber noch ohne Bezug auf das Opus Dei ist, das ja göttlichen Urspungs ist und keine menschliche Idee).

4 « Wir sind keine geschlossene Anstalt, in der es den Anschein hat, als seien alle verpflichtet, dasselbe zu glauben» (Meditaciones IV, S. 351). «Wir sind keine Treibhauspflanzen» (Betrachtung „Der Likör der Weisheit“, Juni 1972). «Im Opus Dei wird niemand zu etwas gezwungen» (Betrachtung , 4-III-1960).

Bemerkenswert ist zum Beispiel die geschraubte Art und Weise etwas zu rechtfertigen, was nicht stimmt : « Es gibt auch kein Geheimnis bei dem Faktum, dass die Mitgleider des Opus Dei ihre Zugehörigkeit zum Werk nicht vor sich herposaunen, und eine solche Handlungsweise ist nicht als Geheimhaltung einzustufen: denn es bedeutet, dass wir nicht verleugnen wollen, was wir sind. Es ist, ganz im Gegenteil, einfache Natürlichkeit: wir wollen nicht vortäuschen, was nicht nicht sind, denn wir sind gewöhnliche Christen, ebenso wie die übrigen Bürger» (Meditaciones V, S. 203 – Unterstreichung nicht im Original). Was ist das Ergebnis dieser Verwirrung? Wir überspielten, was wir waren, und täuschten vor, was wir nicht waren. Das ist nicht zufällig.

5 Vgl. Satur, ¿Alguien sabe qué es el Opus Dei? (« Weiß jemand, was das OD ist ? »)

6 Vgl. Flavia, El Opus Dei viciado desde la base (« Das OD, an der Wurzel vergiftet »)

7 «Ich bin meine Kinder, so sehr im Opus Dei dass ich mir ein Leben außerhalb dieser Familie gar nicht vorstellen kann; mit einer solchen Sicherheit, die jede Versuchung zurückweist, jedes sich einschleichende Gefühl, das meine Hingabe auch nur im mindesten abschwächen könnte. Seit mich der Herr in das Opus Dei gerufen hat, und der Herr dafür gesorgt – und er musste es tun – das ich wie eine Schraube von der Mutter festgehalten wurde. Ds sind nicht nur Worte, sondern ein Bild, das meine Situation perfekt beschreibt.» (Meditaciones IV, S. 22).

«Wen wir Berufungen finden, hilft uns das wie einer Schraube die Mutter, dass wir selbst niemals unseren Weg verlassen» (Meditaciones IV, S. 460).

«...der Herr hat uns, hat dich, mein Kind, wie eine Schraube eingesetzt, die von einer Mutter festgehalten wird: Du bist im Werk, weil der Herr dich berufen hat (Meditaciones III, S. 571).

8 Vgl. Gervasio, Venga a nosotros tu reino („Dein Reich komme“).

9 Vgl. Por qué el Opus Dei produce tanto daño (“Warum das OD so großen Schaden anrichtet”).- E.B.E.

10 «Du und ich, denke daran, sind gekommen um das ganze Leben hinzugeben. Ehre, Geld, die berufliche Laufbahn, Fähigkeiten, Einfluss in der Gesellschaft, die Bindungen der Familie, mit einem Wort, alles, was gewöhnlich die Karriere eines Menschen in seinen besten Jahren ausmacht, alles muss sich einem höheren Zweck unterwerfen: der Ehre Gottes und der Rettung der Seelen.» (Carta 14-II-1974, n.13)

11 «Ich habe kein anderes Ziel als das der Gemeinschaft: den Gehorsam. Wie schön ist es zu gehorchen!» (Meditaciones IV, S. 88)

12 «Wenn ihr nicht durch meinen Kopf , wenn ihr nicht durch mein Herz geht, habt ihr euch auf dem Weg verirrt, dannsi no pasáis por mi corazón, dann gehört ihr nicht zu Christus» (vom Gründer, Meditaciones IV, S. 354).

13 Es ist sehr wahrscheinlich, dass Escrivá das Leid für einen Rechtfertigungsgrund gehalten hat, wie Jacinto Choza ausführt (vgl. dort). Aber ich denke auch, dass es in diesem Leiden auch so etwas wie Selbstbetrug gibt, etwas Neurotisches, eine Art Selbstbestrafung, als ob er sich Schmerzen zufügt, um sich damit zu legitimieren für etwas, was er sich gewünscht hat.

14 Vgl. das kennzeichnende Zeugnis von Gervasio: «Heute (oder gestern, ich erinnere mich nicht mehr genau) wurde die juridische Lösung approbiert. Sie, und er meint damit die Konzilsväter, haben von nichts eine Ahnung gehabt…» (El Opus Dei como prelatura).

15 Vgl. die Frage nach dem Vertragsband, Anm. 1.

16 Man könnte hier das Thema des Narzissmus bei Escrivá erwähnen ; vgl. Die narzisstische Persönlichkeitsstörung des Gründer des Opus Dei, Marcus Tank.

17 Vgl. La obra como Revelación (“Das Werk als Offenbarung”): «Das ganze Werk dreht sich um einen einzigen Grundsatz: «Die Autorität Escrivás, der offenbart», an erster Stelle, und dann um die implizite Anerkennung dieser Autorität durch die Kirche».

18 Vgl. Aquilina, El Gründer se engaño a sí mismo („Der Gründer hat sich selbst betrogen“).

19 Vgl. Historia amarga de una numeraria („Bittere Geschichte einer Numerarierin“, Agustina López de los Mozos. También "Especialista en modificar e inventar („Spezialist im Umformulieren und Erfinden”, im ersten Kapitel des Buches "La voz de los que disiente » (« Die Stimme der Dissidenten »), Isabel de Armas.

Das Problem besteht darin, dass es sich nicht um « kosmetische Lügen» handelt, die die Organisation behübschen oder sekundäre Fehler wegretuschieren sollen. Escrivá lügt über zentrale Elemente, die Identität seines Werkes wesentlich ausmachen, und er verspricht seinen Jüngern das spirituelle und physische Heil. Diese Lügen verursachen bei den betroffenen Personen unmittelbaren Schaden – zum Wohle des «Werks» ; sie haben spirituelle, psychologische, ökonomische etc. Konsequenzen

20 «Der Glaube ließ alle drüber hinwegsehen, dass sich das Opus Dei zu einer absolutistischen Bürokratie entwickelte», Jacinto Choza, ebda. Vgl. Die Separierung als Mittel der Entfremdung, E.B.E.

21 Escrivá konnte begeistern, aber auch dramatisieren. Seine Worte besaßen eine große Über­zeugungs­kraft. Man müsste seine Schriften gründlich untersuchen, denn hier liegt der Grund für so viel Hoffnung und Täuschung, die er geweckt hat.

Er stellte immer die moralische Überlegenheit des Opus Dei gegenüber seiner Umwelt klar, und besonders gegenüber der Kirche selbst. Das wurde dann später, beim II. Vatikanischen Konzil deutlich, als er verschiedene Briefe in apokalyptischem Ton schrieb, die keine Hoff­nung ließen, außer man wandte sich an das Opus Dei, den einzigen Hoffnungsträger. „Mit einem Wort, das Übel kommt von denjenigen kirchlichen Medien, die gleichsam eine Festung verweltlichter Kleriker bilden. Diese Menschen haben mit dem Glauben auch die Hoffnung verloren, Priester die kaum beten, Theologen – so nennen sie sich, aber sie wider­sprechen selbst den grundlegendsten Wahrheiten der Offenbarung – ohne Glauben und arrogant, Religionslehrer, die Schweinereien verbreiten, stumme Hirten, Agitatoren in Sakristeien und Konventen, die die Gewissen mit ihren pathologischen Bestrebungen vergiften, Verfasser häretischer Katechismen, politische Aktivisten.

Es gibt leider Gottes eine ganze unruhige Fauna, die in dieser Epoche gewachsen ist, im Schatten einer fehlenden Autorität, fehlender Überzeugungen, und unter dem Schutz einiger Leiter, die es nicht gewagt haben, diejenigen öffentlich zu bremsen, die solchen Schaden im Weingarten des Herrn angerichtet haben.

Wir müssen einen ganzen Fastnachtsumzug von Originalen ertragen – und wie schmerzt es mich in der Seele, das zu sehen – die unter der Maske von Propheten der neuen Zeit die Fratze ihrer Häresie, ihres Fanatismus, des Fleisches und des Stolzes verbergen wollen, auch wenn es ihnen nicht gelingt.

Kinder, es schmerzt, aber mit diesen Glockenschlägen muss ich die Gewissen wachrütteln, damit uns diese Flut der Heuchelei nicht im Schlaf überrascht. Eine zynische Haltung will die Apostasie und den Glaubensabfall als Ausdruck der Glaubwürdigkeit rechtfertigen und sogar gutheißen. Nicht selten haben einige nach ihrem geräuschvollen Desertion und rücksichtsloser Untreue weiter in der religiösen Bildung in katholischen Zentren oder kirchennahen Organisationen erteilt, die in jüngster Zeit so sehr um sich greifen.

Ich habe zur Genüge Beweise vorliegen, die dartun, dass ich nicht übertreibe, und ich beziehe mich nicht auf Einzelfälle. Vielmehr gehen von einigen dieser Organsiationen neue, irrige Gedanken aus, die sich im Volk verbreiten und sich der kirchlichen Autorität entgegenstellen, als wären es Bewegungen und Meinungen der Basis. Wie können wir angesichts solcher Gewalttätigkeiten schweigen? Ich will mich nicht auch noch diesen Betrug decken, und ihr ebensowenig.» (Brief vom 14-II-1974, Nr.13).

22 Der Glaube an seine Worte war ein Mittel zur Ablenkung (deshalb war es nützlich, so viele Predigten Vorträge und Lesungen abzuhalten, die die immer selben Ideen einpauken sollten), während Escrivá in seinen Taten eine völlig andere Wirklichkeit schuf, die in seinen Worten nicht vorkam oder sogar abgestritten wurde. Das erklärt freilich das Wachstum des Opus Dei: der Betrug an so vielen, der Missbrauch so vieler gutgläubiger Menschen.

23 Vgl. Meditaciones V, S. 158.

24 Vgl. Seréis eficaces („Ihr werdet wirksam sein“), E.B.E.

25 Das ist auch der Grund, warum man auf die Frage nach der Säkularität des Werkes oder einem anderen zentralen Thema immer nur die gehorsam wiederholten Antworten Escrivás aufgetischt bekommt, ohne Nachdenken, immer dieselben kategorischen Behauptungen. Alles ist angeblich eine Frage des Glaubens, tatsächlich aber des Gehorsams.

26 Vgl. Cuadernos 11, Parecerse a nuestro Padre („Unserem Vater ähnlich werden“).

27 Dazu passt er, dass er das Gewinnen von Berufungen mit dem Zusammenhalt von Schrau­ben und Muttern verglich (vgl. Anm. 7). Um unsere Freunde und Verwandten anzustecken, verwendete er weniger äußere Hilfsmittel, sondern den engen Kontakt, wie zwische Schraube und Mutter.

28 Vgl. Gervasio, Venga a nosotros tu reino(„Dein Reich komme“).

29 Vgl. Flavia, La mala conciencia („Das kranke Bewusstsein”): «Das kranke Bewusstsein, der Augenschein des Guten, der eine Farce des Guten aufbaut, das Nicht-wissen-Wollen, was man weiß, ist eine perverse Vorgangsweise, bei der die Lüge unter dem « Augenschein des Guten » auftritt.

Ich wiederhole – Nicht-wissen-Wollen, was man weiß. Wenn wir annehmen, wie ich glaube, dass es keine weißen Flecken in unserem Bewusstsein gibt, dass es einen Ort gibt, mag er auch noch so verborgen sein, an dem die Wahrheit spricht, zu unserem Wohl, aber auch zu unserem Schrecken (es gibt haarsträubende Wahrheiten), dann gibt es einen Punkt an dem wir alle « wissen ». Hier wissen wir, dass der andere leidet, dass jemand lügt, dass jemand manipuliert, dass jemand zugrundegeht… und was tun wir mit unseren jüngeren Geschwistern ? Beten wir für sie ? Ds ist nicht genug. Ein Gebet kann nicht wahrhaftig sein, wenn der Betende sich um das Wohl des Nächsten nicht kümmert (...).

Ich glaube weiterhin, dass wir ehemaligen Mitglieder des Opus Dei nicht die ganze Wahrheit über das Werk wissen, dass wir aber doch über entscheidende Daten verfügen, die in unserem Leben, wie es natürlich ist, ein besonderes Gewicht bekommen haben. Was wir nicht ändern können, ist, dass das Werk nichts wissen will; es will SICH SELBST nicht kennen. »

30 Vgl. Santidad en el mundo und en el mundillo („Heiligkeit inmitten der Welt und im Paralleluniversum“), Gervasio.

31 Einige weitere Beispiele: „Und in diesem armen bescheidenen Boot erinnerst du dich da­ran, dass du ein Flugzeug hast, das du sehr gut lenken kannst, und du denkst dir: „Wie weit könnte ich kommen! Dann geh, geh zu einem Flugzeugträger, denn hier ist dein Flug­zeug nicht notwendig!» (Meditaciones IV, S. 88);

Oder auch der Text, der etwas weiter oben zitiert wird: „Wenn ihr, im Gegensatz zu dem, was euch der sagt, der von Gott die besondere Gnade hat, euch zu raten, dass ihr recht habt, dann denkt, dass ihr kein Recht habt“.

„Wenn mir im Lauf dieser 43 langen Jahre ein Sohn verloren gegangen ist, dann immer aus Mangel an Aufrichtigkeit, oder weil ihm die Zehn Gebote veraltet vorkamen. Und er soll mir nicht mit anderen Gründen kommen, denn sie stimmen nicht.“ (Meditaciones III, S. 232).

32 Vgl. En homenaje a Antonio Petit (“Hommage an A. P.”).- Libero. Siehe auch: Recurso de Antonio Petit contra el Decreto del Prelado („Einspruch von A. P. gegen die Entscheidung des Prälaten”).

33 Vgl. Los días contados („Die Tage sind gezählt“), E.B.E.

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