K2: Ein Lied von Zuhause

(21. Januar 2011)

Es gibt ein Lied von „Zuhause“, das die ungesunde Atmosphäre dieser Institution vor Augen stellt:

 

Por amor hay quién pierde su vida, por un amor.
Hay quien pasa las noches llorando, por un amor.
¡Qué dicha es gastarse por un amor!
¡Qué dicha perder la vida, quemar las naves, por un amor!

Es gibt jemanden, der sein Leben aufs Spiel setzt aus Liebe,
es gibt jemanden, der die Nächte weinend verbringt aus Liebe.
Welches Glück, sich aus Liebe zu  verzehren,
welches Glück, das Leben zu verlieren, die Schiffe zu verbrennen, aus Liebe!

Im Leben eines normalen Menschen taucht eine solche Lage nur dann auf, wenn eine Liebe nicht erwidert wird und die geliebte Person nicht mehr da ist. Dann muss man einen Schnitt machen, Trauerarbeit leisten, hinausgehen und zu sehen, dass es sich lohnt weiterzuleben. Meinem Urteil nach ist es in keinem Fall der psychischen Gesundheit förderlich zu behaupten, dass es ein Vergnügen sei in einer solchen Situation sein Leben zu verlieren. Falls es unter meinen Lesern einen Psychologen oder Psychiater gibt, so bitte ich sie um Aufklärung, ob ich mit dieser meiner Vermutung richtig liege.

Wie ist es möglich, dass sich Menschen solchen Zumutungen aussetzen und nicht depressiv werden? Uns ist das alles passiert, und wir sind fast alle gegangen. Die Depression war nicht der Grund, aus der Berufung auszuscheren, aber sie schafft die kranke Atmosphäre in dieser Vereinigung und damit die Voraussetzung, dass man sich verloren fühlt. Es ist nicht so, dass wir dieses Problem gehabt hätten oder dass Gott denen, die noch drinnen sind, diese Krankheit auferlegt hätte. Die Depression ist eine Folge der falschen Lebenskonzepte in der Vereinigung, und die gehören schleunigst reformiert. Das geht aber nur von ganz oben.

Ich will mit der Bemerkung schließen, dass eine erfüllte Liebe eben nicht dazu führt, zu weinen und das Leben wegzuwerfen, sondern sie führt zu Herzlichkeit, Verständnis und gegenseitiger Hilfe. Für mich ist sie ein Weg zum Glück, soweit das in dieser Welt möglich ist. Dem ist nichts hinzuzufügen. 

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