Marisa L. : Die Nachfolge des Prälaten

 

Einige Stimmen sprechen von der Nachfolge des Prälaten, Namen von Kandidaten wurden genannt.

Seit Jahren wurde immer wieder gesagt, dass Fernando Ocáriz ein guter Nachfolger sei, und zwar aus verschiedenen Gründen:

 

- Gute intellektuelle Basis. Er hat an der Universität Barcelona Physik studiert, und zwar mit guten Referenzen, und seinen Beruf auch ausgeübt; außerdem ist er Theologieprofessor. In seinem Wissensbereich hat er Bücher publiziert, unter seinen Fachkollegen besitzt er einen guten Ruf. Seit er sich hauptamtlich für die Nomenklatur der Prälatur, als „Hirn der Ära Echevarría“ arbeitet, hat er seine theologischen Forschungen auf Eis gelegt.

- Er hat gute Beziehungen zur Kurie mit der er seit vielen Jahren zusammenarbeitet.

- Er beherrscht Fremdsprachen, hat Reisen durch die ganze Welt unternommen und kennt siem mit ihren Problemen aus eigener Anschauung.

- Er ist in Frankreich geboren, weil seine Eltern zur Zeit Francos im Exil waren; das nimmt ihm das Odium, im Schatten der Diktatur groß geworden zu sein..

- Seine Beiträge in Interviews und Konferenzen sind gewöhnlich ausgezeichnet, sie bringen anregende Ideen, die von einem eigenständigen Denken zeugen und einem Wissen, das im Lauf der Zeit gereift ist.

- Man sagt, dass er die nötige intellektuelle und moralische Courage mitbringt, um die anstehenden Reformen durchzuführen, die das Opus Dei nun angehen muss, wenn es nicht endgültig scheitern will.

 

Der gegenwärtige Consiliarius von Spanien, Ramon Herrando Prat de la Riba, hat es da schwieriger: 

- Er hat ziemlich lange gebraucht, um seine zivilen Studien in Biologie abzuschließen, und er hat seinen erlernten Beruf niemals ausgeübt.

- Er hat niemals in einem weltlichen, bürgerlichen Beruf ausgeübt, sondern hat immer dem bürokratischen Apparat der Institution gedient.

- Er war nie außerhalb Spaniens, kann keine Fremdsprachen.

- Seine Ansprachen sind gewöhnlich eine Sorte geistlicher Politjargon mit einer Endlosschleife von Slogans, Parolen und Propagandabotschaften.

- Er wurde im Auftrag zum Priester geweiht, und auch noch nach Jahren wirkt er wie ein „Laie in Soutane“.

- Wäre er imstande, auch nur die kleinste Korrektur bei den Abweichungen der Institution zu veranlassen? Anscheinend nein; er lebt gut in seinem Elfenbeinturm.

- Für einige von drinnen hat die Vorstellung, dass so jemand an der Spitze einer weltweiten Institution steht, die halb eine Ordenskongregation, halb ein multinationaler Konzern ist, etwas Schauerliches.

 

MarisaL