Alfredo: Leere Worte aus Belgien

 (7. Februar 2011)

Gestern las ich den Brief des Vaters von Februar und fand gegen Ende diese Worte:

Ich bin mit Euch allen nach Brüssel entwischt. Dort habe ich an der Hand unseres Vaters sehen dürfen, wie das Werk – einig und sicher – wächst.

Was er über das Wachstum des Werkes in diesem Land sagt, erfüllt mich mit Erstaunen. Wo ist das „sichere Wachstum“, wenn die Zahl der Numerarier in den letzten zehn  Jahren um 10% gesunken ist (von 42 auf 38)? Im letzten Jahrzehnt haben sechs Numerarier das Werk verlassen und nur zwei gepfiffen; es gibt auch einige, die in ihr Heimatland zurückgegangen sind, und einige sind zur Verstärkung dazugekommen, aber das konnte die Abgänge nicht ausgleichen. „Sicher“ bedeutet offenbar, dass es zwar weniger Leute sind, aber die sind enger verbunden … 

Und das Werk wächst auf sichere Weise, weil es in den letzten Jahren vier junge Numerarier aus Spanien und Chile importieren musste, damit sie hier studieren? Das gab es seit dem Anfang der neunziger Jahre nicht mehr. Oder weil das Durchschnittsalter der Numerarier seit dem Jahr 2000 von 41 auf 48 Jahre gestiegen ist? Im kommenden Jahr wird es genau so viele Numerarier über 70 wie unter 30 geben, nämlich fünf.

Das einzig Neue ist, dass eines der sechs Numerarierzentren vor eineinhalb Jahren in ein neues Haus übersiedelt ist, ein Wechsel, der seit 20 Jahren angestrebt wurde. 

Ich sehe nicht, worauf sich der Prälat mit diesen Worten bezieht, es ist bloß ein leerer Slogan, der so oft wiederholt wurde, dass er keinen Sinn mehr hat. Ebenso wenig wird klar, warum er sich auf diese Blitzreise nach Belgien begeben hat.

Alfredo