KURZER KREIS

 

[Der Kurze Kreis wird, sobald alle Teilnehmer die Oblation, die befristete Aufnahme in das Opus Dei (vgl. die zeitliche Profess der Ordensleute) absolviert haben, in lateinischer Sprache gehalten, und zwar einmal wöchentlich. Üblicherweise wird, vor allem wenn es sich um Assoziierte oder um junge Numerarier handelt, die nicht im Zentrum wohnen, unter Punkt VII. ein kürzeres Beisammensein (vgl. die Rekreation in den klassischen Orden) gehalten, im Anschluss daran die „Kassastunde“, d. h., die Mitglieder, die (ohne Beleg) ihr gesamtes Gehalt abgegeben haben, können sich jetzt beim Sekretär des Zentrums (gegen eine Quittung) ein Taschengeld erbitten.]

 

I. Alle knien nieder, der Leiter des Kreises beginnt so :

 

Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen, und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.

 

V/. Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen werden.

R/. Und du wirst das Angesicht der Erde erneuern.

 

Gebet.

Gott, du hast die Herzen deiner Gläubigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes belehrt. Gib, dass wir durch denselben  Geist das, was recht ist, erkennen, und seines Trostes und allezeit erfreuen möge, Durch Christus unseren Herrn.

R/. Amen.

V/. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Heilige Maria, unsere Hoffnung, Sitz der Weisheit. (Die Frauen sagen aber anstelle von Sitz der Weisheit: Magd des Herrn).

R/ Bitte für uns.

 

II.

         Evangelienkommentar.

 

III.

Der Leiter liest die Liste der Normen vor, alle stehen.

 

         Lebensplan:

 

         Täglich: Aufopferung des Tagewerks. Gebet (eine halbe Stunde am Morgen und eine weitere halbe Stunde nachmittags). Heilige Messe. Heilige Kommunion. Besuch beim Allerheiligsten. Lesung des Evangeliums und eines anderes geistlichen Buches. Preces. Rosenkranz. Gewissenserforschungen. Gebet des “Engels des Herrn” oder des “Gegrüßet seist du, Königin”.

          Wöchentlich: Beichte. Körperliche Abtötung und Gebet des “Salve Regina” an Samstagen.

          Monatlich: Einkehrtag.

          Jährlich: Besinnungstage.

          Immer: Gegenwart Gottes. Betrachtung unserer Gottes­kind­schaft. Geistige Kommunionen. Danksagungen. Sühneakte. Stoß­gebete. Abtötung. Studium. Arbeit. Ordnung. Freude.

 

IV.

 

         Kommentar zu einer bestimmten Norm, Gewohnheit oder einem Aspekt des Geistes des Werkes etc.

 

V.     Gewissenserforschung

 

1. Habe ich das Gebet unterlassen oder seine Zeit verkürzt, ohne dass ich krank war?

 2. Prüfe ich mich täglich in der Gegenwart Gottes, und betrachte ich häufig meine Gotteskindschaft?

3. Trachte ich danach, dass mein erster und mein letzter Gedanke jeden Tages Gott gewidmet sei?

4. Habe ich die besondere Gewissenserforschung unterlassen, oder die allgemeine flüchtig gehalten?

5. Gedenke ich täglich in der Heiligen Messe des Werkes Gottes, meiner Brüder, besonders aber meiner Direktoren?

6. Ertrage ich die Widerwärtigkeiten des Alltags?

7. Habe ich die gewohnten Abtötungen unterlassen?

8. Bemühe ich mich den Geist der Buße zu erwerben?

9. Leitet mich die rechte Gesinnung, allein Gott in allem die Ehre zu geben?

10. Bete ich ruhig und aufmerksam die Preces des Werkes und die anderen mündlichen Gebete?

11. Lebe ich den Geist der Abtötung in den apostolischen Aufgaben, die meine Direktoren mir anvertraut haben?

12. War ich fügsam gegenüber meinen Direktoren in allem, was sich auf das innere Leben und auf das Apostolat bezieht?

13. Habe ich die apostolischen Aufgaben, die mir das Werk anvertraut hat, mit der gebührenden Sorgfalt erfüllt?

14. Habe ich mich beim Umgang mit meinen Brüdern um die Nächstenliebe bemüht?

15. Habe ich beim Erteilen oder Empfangen  der brüderlichen Zurechtweisung, immer wenn sie nötig war, die Normen der Liebe und Klugheit beachtet?

16. Beweise ich durch Taten meinen Eifer, neue Mitglieder für das Werk Gottes zu gewinnen?

17. Bin ich mir bewusst, dem Werk Gottes einen Schaden zugefügt zu haben, durch Gleichgültigkeit, Unklugheit, Lauheit oder Kälte in der Erfüllung meiner religiösen, gesellschaftlichen oder beruflichen Pflichten?

18. Wie habe ich mich bei den kulturellen Aufgaben verhalten, die zur Erreichung meines Zieles notwendig sind, im Studium bzw. meiner beruflichen Bildung und in der Ausnützung der Zeit?

19. Habe ich überflüssige Ausgaben gemacht, aus Verschwendung, Laune, Eitelkeit, Bequemlichkeit etc.?

20. War ich immer ganz aufrichtig gegenüber meinen Direktoren, indem ich immer die persönliche Freiheit und Verantwor­tung beachtete, mir die für mein inneres Leben  und mein Apostolat empfangenen Ratschläge ganz zu eigen zu machen?

21. Habe ich das Opfer in den kleinen, alltäglichen  Dingen missachtet?

22. Habe ich mich immer bemüht, meine Arbeit mit Sorgfalt  zu verrichten, um die mir übertragenen Aufgaben wirksamer zu erfüllen und so Gott mehr Ehre zu geben?

23. Erledige ich meine Arbeit, wann ich soll (heute, jetzt), oder täusche ich mich durch Aufschieben, was so viel bedeutet wie Nicht­erfüllen?

24. Versuche ich in meinem Äußeren alles Unangenehme, Auffallende und Sonderbare zu vermeiden, das meinem Amt und meiner Stellung widerspricht?

25. Lasse ich mich von Traurigkeit beherrschen, ohne zu beachten, dass sie ein Werkzeug des Feindes ist?

26. Arbeite ich immer mit der Freude dessen, der sich Sohn Gottes weiß?

 

         V/ Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.

         R/ Der Himmel und Erde erschaffen hat.

 

         Wenn der Leiter des Kreises kein Priester ist, wird nur einmal und gleichzeitig von allen gesprochen:

 

         Ich bekenne Gott dem Allmächtigen, der seligen Jungfrau Maria, dem heiligen Erzengel Michael, dem heiligen Johannes dem Täufer, den heiligen Aposteln Petrus und Paulus, allen Heiligen und euch, Brüdern, dass ich gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken, durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Deshalb bitte ich die seligen Jungfrau Maria, den heiligen Erzengel Michael, den heiligen Johannes dem Täufer, die heiligen Apostel Petrus und Paulus, alle Heiligen und euch, Brüdern, bette für mich bei Gott, unserem Herrn.

 

         Dann wird gesagt:

 

V/. Es erbarme sich unser der allmächtige Gott, er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben.

         R/. Amen.

          V/. Aus den Fesseln unserer Sünden + befreie uns der allmächtige und barmherzige Herr.

         R/. Amen.

          Wenn der Leiter des Kreises ein Priester ist, betet er das Confíteor wie oben. Daraufhin antworten die übrigen:

 

         V/. Es erbarme sich deiner der allmächtige Gott, er lasse dir die Sünden nach und führe dich zum ewigen Leben.

         R/. Amen.

 

         Dann beten alle, mit Ausnahme des Leiters, das Confíteor, und an der Stelle, an der gesagt wird: euch, Brüdern, und euch, Brüder sagen sie: dir, Vater, und dich, Vater.

 

         V/. Es erbarme sich euer der allmächtige Gott, er lasse euch die Sünden nach und führe euch zum ewigen Leben.

         R/. Amen.

 

         V/. Aus den Fesseln unserer Sünden + befreie uns der allmächtige und barmherzige Herr.

         R/. Amen.

 

         Dann knien diejenigen, die vorher die Erlaubnis dazu erlangt haben, einzeln nieder und bekennen ihre Fehler (aber keine Sünden oder Gewissensangelegenheiten), indem sie sagen:

 

         Zu Beginn: Ich bekenne vor Gott unserem Herrn …

         Am Ende: Für diese meine Schuld erbitte ich Gnade und Buße.

 

         Der Leiter schlägt ihnen einzeln ein kurzes Gebet oder eine kleine Abtötung vor, wie es üblich ist.

 

VI.

         Lesung aus einem geistlichen Buch und Kommentar, oder eine Ansprache.

 

VII.

         Gespräch über Angelegenheiten des Werkes.

 

VIII.

         Preces.

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