Aus der geistlichen Leitung eines Supernumerariers


Erlaubt, dass ich mein Herz ausschütte, das noch voller Schreckbilder von früher ist. Ich widme diese Phrasen, die sich im Sprach­zentrum meines Gehirns befinden, der Gewissensfreiheit, wie sie im Werk gelebt wird. Ich dokumentiere, wie mich viele Priester und Numerarier behandelt haben.



1.- Priester:  „Du musst mehr Kinder haben. Dein behindertes Kind gib in ein Heim und widme ihm nicht so viel Zeit. Es müssen mehr sein.“

2.- Priester: „Du kannst diesem Kind nicht das Recht verweigern, Geschwister zu haben.“

3.- Priester: „Du hast an diesen Besinnungstagen teilzunehmen, und du lässt deine Frau ja nicht allein – wozu hat sie Nachbarn?“

4.- Priester: „Deine Frau spinnt, sie hängt zu sehr an den Kindern. Es gibt eine wohlverstandene Mutterliebe. Sie muss losgelöster sein.“

5.- Ein Numerarier: „Euer Sohn ist frei. Wenn er euch nicht sehen will, dann  will er nicht.”

6.- Ein Numerarier: „Die Frauen sind zum Kinderkriegen da.“

7.- Ein Numerarier:  „Ihr müsst euch im Bett wälzen. Und wenn es ihr nichts nützt, zu behaupten Migräne zu haben, dann tut es. Man muss es tun.“

8.- Priester: „Ihr habt eure Kinder zu verantwortungsvoll erzogen. Sie sind zu sehr von euch abhängig.“

9.- Priester (zu meiner Frau): „Wir lassen euren Sohn (den Numerarier) schon zu euch wenn  dein Mann stirbt.“

10.- Priester: Verzeiht mir im voraus den für einen Numerarierpriester etwas heftigen Rat, den er einem geschiedenen Mann gegeben hat: „Wenn du einmal mit einer Prostituierten gehst, kommt das mit einer Beichte wieder in Ordnung. Aber wenn du noch einmal heiratest, kommt das nie mehr in Ordnung."

11.- Priester: „Die, die wenige Kinder haben, gewöhnen sich an die Todsünde“

12.- Ein Numerarier im Kreis: „Die Anweisungen werden gegeben, damit sie erfüllt werden“ … „Wenn das jemandem nicht passt, soll er gehen!“


Manche Sätze sind aus dem Zusammenhang gerissen; aber alle wurden so gesagt.

Und ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich immer das Gefühl hatte, dass das Beichtgeheimnis und die Dinge der Aussprache von meinen Leitern vermischt werden; man musste nie, welche Richtung die Informationen genommen hatten. Eigentlich gehören sie, aufgrund des Bruchs des Beichtgeheimnisses, alle exkommuniziert.

Alle diese Dinge sind wirklich geschehen, und niemand hat sie mir erzählt. Ich habe sie selbst erlebt.

Vayamentira