Hormiguita: Del Portillos Worte zur Verklärung des Herrn

8. August 2011

Wir haben das Fest der Verklärung des Herrn  gefeiert; das Ereignis wird in den Evangelien geschildert, bei Lk 9, Mk 9 und Mt 17. Alvaro del Portillo sagte, dass die Mitglieder des Werkes „nicht auf den Berg Tabor, sondern auf den Kalvarienberg gekommen sind“. Was für eine Blasphemie! Vielleicht, so habe ich es jedenfalls verstanden, wollte der ehemalige Prälat damit ausdrücken, dass die Gläubigen nicht zum Werk kommen, um es sich gut gehen zu lassen, sondern um zu leiden. War das alles, was er vom Evangelium zum Berg Tabor verstanden hat?

Hat er übersehen, dass Petrus anwesend war, das Haupt der Kirche; Johannes, der Jünger den Jesus liebte, mit seiner unschuldigen Seele, und Jakobus, der sich am entschlossensten und starkmütigsten zu Jesus bekannt hat und als erster Apostel das Martyrium erleiden sollte. Hat del Portillo das Gebet des Herrn übersehen? Warum beraubt er die Gläubigen der Prälatur all dessen? Die Szene der Verklärung des Herrn ereignet sich vor Menschen, die mit Hingabe beten; das Gebet verwandelt sie macht die Seele schöner und Gott angenehmer. (Aber nein, für die Gläubigen der Prälatur gilt all das nicht, denn sie sind schließlich nicht auf den Berg Tabor gekommen).

Und was ist mit Moses, der das Gesetz gebracht hat, und Elias, den ersten der Propheten; beide unterstützen und beglückwünschen Jesus Christus; Er ist von Gott gesandt, um die Welt zu retten. (Die von Werk sollen sich da raushalten, hat ihr Prälat angeordnet)

Zuletzt kommt die Lobrede Gott Vaters über seinen geliebten Sohn Jesus Christus. Es zieht ihn allen anderen Wesen vor, die es gibt. „Das ist mein geliebter Sohn: Auf ihn sollt ihr hören“. Ich verstehe darunter das, was Alvaro del Portillo am meisten fürchtet. Denn „auf ihn sollt ihr hören“ bedeutet, auf die Stimme des Gewissens zu hören; es bedeutet, die Stimme Gottes in sich selbst wahrzunehmen; es bedeutet, aufmerksam auf Jesus Christus und den Geist zu achten. Ich denke, dass es das ist, was del Portillo fürchtet, denn es bedeutet, dass die Behauptung, die Stimme Gottes spreche zu uns vor allem – so wird es uns im Werk gesagt – durch die Direktoren zu uns spricht. Schlussendlich – so verstehe ich es – bedeutet es eine Missachtung Gottvaters zu sagen, wir seien nicht auf den Tabor gekommen.

Mir scheint, das Werk müsse seinen Gläubigen diese Worte Alvaro del Portillos neu deuten, allein schon im Hinblick auf seinen Seligsprechungsprozess. Das ist heutzutage am wichtigsten; zurechtrücken, auch wenn er schon tot ist. Denn in diesem Verein lässt sich, wenn es not tut, alles hinbiegen – sogar die Stimme Gott Vaters.

Hormiguita