Scarlet Pimpernell: Der Weltjugendtag 2011 in Madrid und das  opus dei

24. August 2011

Ich habe das Weltjugendtreffen 2011 aufmerksam verfolgt, sowohl persönlich wie im Fernsehen. Ich habe während dieser Tage von der Präsenz des opus gelesen und sie auch wahrgenommen. Was die Besuche des früheren Papstes, Johannes Paul II., in Spanien betrifft, so habe ich den Einfluss des opus dei noch persönlich mitverfolgt, den Einfluss vom logistischen, liturgischen und gastronomischen Standpunkt etc. Die jungen Leute vom opus waren immer um diesen Papst herum. Bei dieser Gelegenheit, so liest man bei El confidencial.com, soll Benedikt XVI auf das opus durchaus  verzichtet haben…

Während eine unermessliche Zahl von Jugendlichen aus der ganzen Welt am vergangenen Dienstag dem Oberhaupt der Kirche auf der Plaza de la Cibeles in Madrid zujubelten, analysierte eine junge Neuseeländerin in Gegenwart von Papa Ratzinger, dass das Jugendtreffen in Madrid ein Erfolg war: die Neokatechumenalen, Basisgemeinden, religiöse Organisationen und Kongregationen, die weltweit verbreitet sind, gewöhnliche Diözesen etc…

Wer sich im Netzwerk der Kirche auskennt, weiß, dass solche offizielle Auftritte bis zum letzten Komma abgesprochen sind, noch dazu bei einem solchen Riesenspektakel wie dem Weltjugendtreffen, das von Kardinal von Madrid, Antonio María Rouco Varela, organisiert worden war, mit dem sich der Papst offenbar sehr gut verstand.

In keinem Moment erwähnte das Mädchen das Opus Dei, das unter dem Vorgänger so entscheidend bei der Organisation von Massenveranstaltungen mitgemischt hatte, der die Weltjugendtage ins Leben  gerufen hatte, die alle drei Jahre zeigen sollten, dass immer noch viele kommen, wenn die Römische Kirche ruft.

Sogar ein Kardinal des Werkes war dabei, wenn auch schon pensioniert: Julián Herranz Casanz.

Auch das Opus Dei, das ernsthafte interne Probleme hat und mit vielen Austritten in seinen Reihen zu kämpfen hat, hat in einigen Bereichen des dritten Papstbesuchs in Spanien mitgearbeitet, wenn auch sein langer Arm nicht so in Erscheinung trat wie beispielsweise beim Besuch von Papst Johannes Paul II. in Spanien, einige Tage nach dem historischen Wahlsieg der PSOE unter Felipe González”.

In keiner Radio- oder Fernsehübertragung trat ein junger Mensch auf, der gesagt hätte: Ich bin vom opus dei.

Kein Priester (es dürften einige von ihnen dabei gewesen sein, sagte irgendetwas was vermuten ließ, er sei vom opus dei.

Natürlich gab es den einen oder anderen seltsamen Auftritt von Personen von denen jeder weiß, dass sie vom Werk sind, aber sie traten als Viehzüchter auf, z. B. Álvaro Domecq und seine andalusischen Pferde, die eine Vorführung der Hohen Schule an der Puerta de Alcalá vor dem Papst vollführten.

Die Mahlzeit im Palais von Kardinal Rouco Varela an seinem Geburstag, an dem der Papst eingeladen  war, wurde von den Schülerinnen des Centro Fuenllana (vom opus) vorbereitet und serviert.

Die Kinder, die in Uniformen der Schweizergarde auftraten, waren von Kindern von Supernumerarierinnen aus Madrid, von ihnen ausgewählt und eingekleidet.

Alle Paramente für die hunderten Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe und Priester waren von Talleres Granda in  Madrid hergestellt, einer  opus-Firma, und in Los Rosales in Villaviciosa de Odon hergerichtet, einem Zentrum des opus. Der Kardinal Julián Herranz, Numerarier des opus, strich immer um die Kameras und näherte sich dem Papst auf eine Weise, als hätte er das Ereignis organisiert, was aber nicht der Fall war.

Offensichtlich ist die Macht des opus zurückgedrängt, und wir hoffen, dass es so sei, denn es erlebt nicht nur ein Debakel bei den Berufungen, verliert Numerarier, sondern es sieht auch seinen Einfluss in den vatikanischen Dikasterien, den Nuntiaturen etc. zurückgedrängt.

Sie fühlen sich auch schon an den Rand gedrängt, wie die Jesuiten im 18. Jahrhundert.

Es entstehen neue Bewegungen, die es bisher nicht gegeben hat, die „Kikos” (die Neokatechumenalen) sollen mittlerweile 5.000 Jungen zu Priestern geweiht haben, sie haben 3.200 Berufungen von Nonnen und zahllose Missionare/innen.

Angesichts dieses Berufungspotentials fällt das opus nicht mehr ins Gewicht. Das ist der Anfang vom Ende …

Noch haben sie wirtschaftliche Macht; die gastronomische Infrastruktur, die Paramente; aber sie haben keine Menschen mehr, keine Berufungen, keine Jugend, und spirituell haben sie nichts mehr beizutragen.

Bis bald

Scarlet Pimpernell

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