Das Netzwerk: Spanien
Quelle: http://www.bornpower.de/opus/spanien.htm
Die Opus Dei-Ideologie verbindet reaktionäre gesellschaftlich-politische Konzepte ohne Reibungsverluste mit neoliberalen Wirtschaftskonzepten. Dies wurde im Franco-Spanien deutlich, als Opus Dei-Leute in den 50/60er Jahren Schlüsselstellungen in Politik und Wirtschaft einnahmen.
Die Opus Dei-Minister öffneten das verkrustete Franco-System nach außen, förderten den Tourismus als Einnahmequelle und liberalisierten die Wirtschaft. Nutznießer dieser wirtschaftlichen Öffnung waren oft Opus Dei-Unternehmer, die an der Opus Dei-Universität zu modernen Managern ausgebildet wurden.
BILDUNGSWESEN
Der erste Schritt zur Infiltration der Eliten war die Positionierung im Bildungssystem. Das Opus-Mitglied J.M. Albareda wurde in den 40er Jahren Gen.sekr. des Obersten Wissenschaftsrates und konnte aus dieser Position heraus Weichen stellen.
Im ohnehin stark katholisch geprägten Franco-Spanien erhielt der Opus Dei starken Zulauf aus der Professorenschaft, die 1956 zu 40 % mit dem Orden sympathisierte oder sogar Mitglied war.
Der nächste bedeutende Schritt war 1962 die Berufung von Lora Tamayo zum Erziehungsminister.
Aufbau von Elite-Universitäten
Der Opus begnügte sich nicht nur mit der Infiltration des staatlichen Bildungswesens, sondern er begann mit dem systematischen Aufbau von OPUS-eigenen Ausbildungsinstituten für Führungskräfte der Wirtschaft, Medizin und der Rechtwissenschaften:
Unzählige Absolventen dieser Unis stiegen dann als Führungskräfte in Unternehmen und Banken auf oder wurden im Sinne des Neoliberalismus als Ausbilder/Wirtschaftskader nach Lateinamerika geschickt.
WIRTSCHAFT
Ende der 50er Jahre leiteten Opus Dei-Technokraten die wirtschaftliche Liberalisierung und den Modernisierungsprozess in Gang, ohne jedoch die politische Struktur anzutasten.
Die Mitglieder des Opus Dei protektionieren einander, um Führungspositionen in Staat und Wirtschaft zu übernehmen. Es entstanden zahlreiche Seilschaften zwischen der staatlichen Verwaltung und den Privatunternehmern.
Besonderes Augenmerk wurde auf den Bankensektor gelegt, da die Verfügungsgewalt über Kredite den Einfluß steigern konnte und Firmen von Opus-Mitgliedern gezielt gefördert wurden.
Bis Mitte der 60er Jahre waren fast alle politische Machthebel der Finanzen, der Industrieproduktion, der Planung und des Außenhandels in Opus-Händen, so daß sie die Wirtschaftspolitik ungehindert gestalten konnten.
Ihre neo-liberale Politik akzeptierte und vertiefte jedoch die ungleiche Verteilung des Reichtums, die regionalen Ungleichheiten und die technologische Abhängigkeit. Den Höhepunkt der Macht erreichte Opus Dei mit dem neuen Kabinett im Jahre 1969, in dem der Opus Dei die Ministerien für Erziehung, Information, Außenpolitik, Finanzen, Handel, Industrie und den Entwicklungsplan kontrollierte.
Nach dem Tode des Diktators Franco und insbesondere durch die langährige Regentschaft der Sozialisten sanken die politischen Einflußnahmen des Opus Dei enorm, um mit dem konservativen Machtwechsel 1996 wieder zuzunehmen. Sechs Minister der Aznar-Regierung stehen dem Opus Dei sehr nahe und auch die Frau des Ministerpräsidenten gilt als Opus-Sympathisantin.
Im wirtschaftlichen Bereich konnten die Opus-Dei Unternehmer und Manager durch ihre engen Netzwerke ihre Stellung halten, obwohl in einige der größten Wirtschaftsskandale Spaniens Opus-Mitglieder in exponierter Stellung verwickelt waren.
Acerete Gomez, Manuel Antonio |
Bis 1996-2001 Botschaftsrat an der Spanischen Botschaft in Berlin, jetzt Subdirector General de Asuntos Internacionales de Segurida
|
|
Albareda, Jose Maria |
40er Jahre: Generalsekreträr des Obersten Wissenschaftsrates (Consejo Superior de Investigaciones Cientificas) |
|
Arenas, Javier |
(1957- ) 1996 Arbeits- und Sozialminister |
|
Arino Ortiz, Gaspar |
- Ariño y Asociados, Abogados |
|
Aznar, J.M. |
Oppositionsführer/1990er Jahre |
|
Blanco, Benigno |
- Infrastrukturminister unter Aznar |
|
Calvo Serer, Rafael |
Theoretiker des 3. Weges (tercera fuerza) von Opus Dei und Monarchisten zwischen den Gegenpolen der Falange und den konservativen Katholiken |
|
Cardenal Fernandez, Jesus |
- bis 2004 Generalstaatsanwalt |
|
Carrero Blanco, Luis |
- Admiral |
|
Espinosa San Martin, Juan Jose (1918-1982) |
1965-69 wirtschafts- und Finanzminister |
|
Fanjul Sedeno, Juan Manuel ( -1991) |
- Vize-Generalsekretär des Movimiento, Falangist, Monarchist, |
|
Fernandez Ordonez, Francisco |
- 1974 Präs. Inst. Nacional de Industria (INI; großer Staatskonzern) |
|
Fontan Perez, Antonio |
- 1958 begründete er die Publizistikwissenschaften an der Universitätvon Navarra |
|
Garcia Monco, F. |
1965-69 Handelsminister |
|
Hera, Alberto de la |
Generaldirektor für religiöse Angelegenheiten im Justizministerium (unter Aznar) |
|
Herrero Tejedor, Francisco |
- 1974 Gen. sekr. des Movimiento |
|
Lacalle Leloup, Gonzalo |
1964-65 Gouv. Banco de Espana |
|
Lopez Bravo, Gregorio |
- 1962-69 Industrieminister |
|
Lopez Rodo, Laureano |
Sehr religiöser katalanischer Monarchist, Juraprofessor |
|
Lora Tamayo, Manuel |
Chemieprof., |
|
Mas Calvet, Ramon |
" Finanzminister des Opus Dei" |
|
Mayor Oreja, Jaime |
(1951- ) , Präs. der Konservativen Partei im Baskenland |
|
Mendoza Olivan, Victor |
Dir. Instituto de Estudios Económicos |
|
Michavila, José-Maria |
- bis 2004 Justizminister |
|
Montoro Romero, Cristobal |
- 2000-2004 Finanzminister |
|
Navarro Rubio, Mariano |
Einer der erster Supernumerarier des Opus Dei (er kannte den Opus Dei Gründer schon in den 40er Jahren) - Richter, Vorst. Banco Popular |
|
Palacio, Loyola de |
(1950- ) - Abg., |
|
Palomeras Vigas, Juan |
ehemaliger Präsident der Banco de Navarra |
|
Pelaez, F. |
||
Pin Arboledas, J. |
Prof./IEXE Universität von Navarra |
|
Rato, Rodrigo |
- 1996-2004 Wirtschaftsminister |
|
Romay Becarria, Jose Manuel (1934- ) |
- enger Gefolgsmann von Fraga |
|
Romeo Gorria, Jesus |
- 1962-1969 Arbeitsminister |
|
Sanchez Bella, Alfredo |
- Dir. Instituto de Cultura Hispánica |
|
Sanchez Gonzalez, H. |
||
Sola, M. |
||
Tocino Biscarolasaga, Isabel (1949- ) |
- Dr. Jur. Präs. Der Assoc. Of Conservative Women |
|
Trillo Figueroa, Federico |
- 1996-2000 Parlamentspräsident |
|
Ullastres Calvo, Alberto |
- Wirtsch.prof. |
|
Vallina Velaverde, Juan Luis de la(1932- ) |
- Professor |
|
UNTERNEHMERCatalan, S. |
||
Bofill de Quadras, Pablo |
- Banco Atlantico, Bank Union |
|
Brosa Palau, Jorge |
- Dir. Banco Espanol de Credito (BANDESCO) - Vice-Pres. Sideriberica |
|
Domecq Diez, Alvaro |
Sprößling einer der ältesten und reichsten Unternehmerdynastien. |
|
Garcia Fernandez, A. |
||
Porez Fernandez, A. de |
||
Rico Gambarte, A. |
||
Sancho Dronda, Jose Joaquin |
1985 Präs. des spanischen Sparkassenverbandes |
|
Ruiz-Mateos, Jose M. |
RUMASA-Konzern (größte private Konzerngruppe) |
|
Termes Carrero, Rafael |
- ultraliberaler Finanzprofessor/IESE Universität von Navarra |
|
Valls Taberner, Luis |
- 1972-1989 Chairman Banco Popular, ESFINA- Finanzgesellschaft Sein Großvater Fernando Valls Taberner (1888-1942) war ein führender katholischer Politiker und Vordenker. Er gehörte auch zu den führenden Opus Dei Mitgliedern in Barcelona. |
|
Villar Reyes, Juan |
MATESA-Konzern |
|
ARMEEBaturone, M. |
||
Castro Sanmartin, V. |
||
Forte Cintas, A. |
||
Lacalle Leloup, Alvaro |
- Generalstabschef 1982 |
|
Laguna Sanquirico, F. |
||
Liberal Lucini, A. |
||
Saenz de Tejada, J. |