Ein Interview mit Antoni Pujals (27. 5. 2012)
Antoni Pujals, der Vikar des OD für Katalonien, gab in der Sendung des katalanischen Religionsfunks „Signes del Temps“ (Zeichen der Zeit) des Senders TV3 der Journalistin Monserrat Esteve ein Interview. Dabei ist es nicht so sehr entscheidend, ob man die Einzelheiten des Gesprächs wörtlich mitbekommt:
- Man beachte Blick, Mundwinkel, Gestik und die Haltung der Füße – ein Schulbeispiel von Nervosität. Ist das die Haltung eines Kindes Gottes, das Gelegenheit erhält, über das zu sprechen, was es in seinem tiefsten Inneren bewegt? Im Übrigen trennt nicht nur ein Tischchen die Gesprächspartner; der Priester antwortet aus seinem Paralleluniversum. Auf die erste Frage (nach dem kritischen Film „Camino“) antwortet Pujals (bis 2:43) mit den typischen eingelernten Phrasen (Laien, Konzil, normale Lebensumstände, Familie).
- Auf die zweite Frage (woher kommen die Stereotypen Camorra, Prestige, Macht, Lobby) antwortet der Hochwürden frohgemut mit eben denselben Phrasen: Es sei all dies Folge der Unwissenheit. Und er verweist auf das Informationsbüro sowie auf die Webpräsenz der Prellatur. Deren Aufgabe sei es in allererster Linie die Laien zu bilden, und viele von ihnen schaffen, in völliger Freiheit und zusammen mit Menschen anderer Religion (wenn auch nicht des anderen Geschlechts;) soziale und Bildungseinrichtungen.
- 7:50: Zum „interreligiösen Dialog“ fällt ihm nur ein, dass er das „sehr positiv sehe“, und er wiederholt, dass die Leute vom OD „ihre christliche Identität nicht verstecken“ – mit der Frage hat das aber gar nichts zu tun. [Anmerkung der Redaktion: Wir erinnern uns noch sehr gut daran, als DDr. Ernst Burkhart an seiner Schule die Einladung zu einem ökumenischen Gottesdienst zerriss – und Burkhart ist heute ganz oben, ist Studienpräfekt des Opus Dei.] Tatsächlich antwortet Pujals auf keine einzige der ihm gestellten Fragen; der Gesichtsausdruck der Journalistin spricht Bände.
- 08:55: Auf die Frage nach den Formen der Mitgliedschaft kommt nur nochmals mehr von Demselben: erste Christen, Sauerteig, die Lehre des Heiligen.
- 10:22. Auf die Frage, ob das Opus Dei sich von Geschiedenen in seinen Reihen trennt, kommt ebenfalls keine Antwort; das Priesterlein spricht von der Eucharistie, dem Rosenkranz und dem Bemühen um die anderen, das Apostolat.
- 12:12. Über die Frage nach der Erziehung in den Schulen des OD landet er abermals in der Endlosschleife; seine Organisation bildet nur die Laien aus, die dann irgendwelche Aktivitäten setzen, in voller Freiheit, die aber nichts mit dem OD selbst zu tun haben. Von den Schulen selbst – und das Opus hat gerade in Spanien ein äußerst dichtes Netz an Privatgymnasien – ist nicht im Geringsten die Rede. 15:09 kann man den Gesichtsausdruck eines Lügners studieren; die Trennung der Geschlechter, eine Überlebensfrage für die Sekte, weil ihnen sonst erstens die (unbezahlten, weil dank ihres Armutsgelübdes praktisch schamlos ausgenützten) Lehrerinnen und Lehrer (die Mehrzahl der Numerarierberufungen heutzutage) wegheiraten würden und weil sie die Jungen und Mädchen unter normalen Lebensumständen niemals für ihre schwüle Mystik gewinnen können – für den Herrn Vikar ist das jedenfalls lediglich eine „Option“. Jetzt, wo die Konservativen in Spanien wieder am Ruder sind, kann er sich ganz entspannt geben – in den nächsten Jahren wird ihnen niemand ihre Schulen wegnehmen oder die Subventionen kürzen, und weiter denkt der Mittelbau der Sekte nicht. Erst will er die Frage nicht verstehen, kommt sogar ins Stottern, und dann, ab 15:09, wiederholt er das Wort „Option“ neunmal, so als würde er mit jemandem reden, der bescheuert ist. Ich bitte den geneigten Besucher dieser Seite sich auszumalen, wie es nach einigen Jahren im Kopf eines Numerariers aussieht, der so niedergequatscht wird und der ja, im Unterschied zu Frau Esteve, keinerlei Zwischenfragen stellen darf!
- 15:50: Was ist das Geheimnis des OD, an junge Leute heranzukommen; sonst sieht man ja nicht sehr viele Jugendliche in der Kirche. Das Wort „Geheimnis“ kommt da immerhin fünfmal vor, und es sei „Christus“, der anziehend wirkt. Warum zum Teufel dann nicht auch in der Kirche, die Er gegründet hat, sondern nur im wichtigtuerischen Folkloreverein der Tante Josephmaria? Die tatsächliche Antwort wäre, dass das „Opus“ von den Zinsen lebt und seine Supernumerarier-Mitglieder (die es noch gibt) nötigt, ihnen ihre Kinder zu schicken.
Machen Sie sich selbst ein Bild:
http://www.youtube.com/watch?v=4F4PeDQvq5M&feature=youtu.be