Adriatische Perle: Ratschlag an eine Umworbene
So, wie es meine Art ist, werde ich sehr direkt sein, aber deswegen nicht aufhören mit Anstand zu sprechen, auch wenn sie denen, die nicht ihrem Heer folgen wollen, mit wenig Anstand begegnen. Ich habe auch nicht vor, dich zu beleidigen. Ich will dich nur ermutigen, das zu sagen, was ich für die Wahrheit halte. Du befindest dich in einem multinationalen Konzern, der sich in vielen Milieus bewegt, nur nicht in der Liebe.
In dieser Organisation:
1.- gehört die Lüge zum Stockgeruch. Sie glauben sogar, dass es erlaubt sein könnte, und lehren ihre Mitglieder in diesem Sinn.
2.- Ihre Fahne ist das Geld. Alles muss bezahlt werden, nichts wird hergegeben. Es lebe die christliche Nächstenliebe!
3.- Das Steuer ist die brutale und gottlose Manipulation der Gewissen im Interesse dessen, was sie das „Apostolat“ nennen.
4.- Ihr Ziel ist es, dich deiner Familie zu entfremden, und sie versteigen sich sogar dazu, deine Familie zu verteufeln, weil sie angeblich deine Berufung in Gefahr bringt – falls so etwas überhaupt existiert. Sie haben dir lediglich Steine auf deinen Lebensweg gelegt und deine aufrichtige Berufung durch Barrikaden behindert. Merkwürdigerweise sind sie imstande, deine Familie zu verteufeln – sie reden also gern vom Saran. Aber sie wissen nur wenig von den Evangelien, denn sonst müssten sie erfahren haben, dass Jesus in 45% der Evangelientexte vom Teufel spricht. So wie wir es gelesen haben müssten, treibt Jesus hier Dämonen aus und heilt Besessene. Im Werk hingegen glaubt man nicht an so etwas. Kein Priester des Opus ist Exorzist. Das Werk glaubt an so etwas nicht.)
5.- Zur täglichen Praxis gehört es, die Nächstenliebe zu unterdrücken, ja, sie lassen sie unter den Geschwistern gar nicht erst aufkommen. Sie üben sich in der Lieblosigkeit. Sie behaupten, eine Familie zu sein, ohne zu wissen, was das heißt. Sie erdreisten sich sogar, bei allen, die ihre natürliche Familie so lieben, wie es sein soll, „Familiosis“ zu diagnostizieren.
6.- Ihre Leiter üben sich darin, ihren Nächsten zu verbittern und zu verärgern, Angst zu erzeugen, mit und für die Angst zu leben. Sie kontrollieren und kritisieren unwichtige Vorkommnisse in deinem Leben, dozieren, wie wichtig die „brüderliche Zurechtweisung“ sei, die diesen Namen zu Unrecht trägt, denn nichts Ernsthaftes wird da korrigiert, und auch von Brüderlichkeit kann hier auch nicht die Rede sein, denn diese von den DirektorINNen gelenkte gnadenlose Kritik soll dazu führen, dass du sich schlecht fühlst. Niemals erhältst du Worte der Zustimmung oder der Ermutigung. Sie wollen dein Gewissen „weichkriegen“, damit du dich armselig und leer fühlst und dich von ihrer schlecht angeleiteten Spiritualität beeindrucken lässt. Sie wollen dich abhängig halten, und das ist das genaue Gegenteil von Freiheit.
7.- Ihre Macht besteht im Missbrauch der Personen, ihrer Gedanken, ihrer Werke, ihres Wesens; in dem Missbrauch zu behaupten, allen, was sie tun, geschehe im Namen Gottes; sie manipulieren, und sie greifen nach weltlicher Macht.
8.- Deine Berufung lebst du mit dem Herzen, du hast dich nach all deinen Kräften hingegeben. Aber sie drehen alles, wie es für das Werk nützlich ist, nicht zur Ehre Gottes und nicht zum Wohl der Person. Sie kann wie der Guadaiana sein, heute trocken und morgen übervoll. Heute bist du vielleicht Numerarierin, aber vielleicht morgen, wenn es dem Werk mehr nützt, Assoziierte oder Supernumerarierin, oder vielleicht hast du auch gar keine Berufung (mehr). Das hängt alles vom Prestige und dem Einkommen ab, deinem und dem deiner Familie.
9.- Ihr Wortschatz kennt die verschiedensten Nuancierungen von Feinfühligkeit, die Sache selbst bleibt ihnen völlig fremd. Ein brüsker und harscher Umgangston, voll Verächtlichkeit, herrscht vor; weder das Wort noch die gelebte Praxis der Freiheit kommen vor. Man tauscht die Freiheit gegen das Privileg ein, ein Opus-Roboter zu werden. Dein inneres Wachstum bemisst sich nur an deiner Fähigkeit, Regeln zu wiederholen. Du tust die Dinge nicht, um an ihnen zu wachsen oder um Gott zu verherrlichen, sondern will es unser Vater so gesagt hat.
10.- Sie erreichen es allenfalls, dich deiner Familie, die dich angeblich „vergiftet“, zu entfremden. Wenn das nicht in ihrem Sinn klappt, gehen sie aus falsch verstandenem Gehorsam zu ihrem Plan B über und geben dir Psychopharmaka, damit du auf deinem Weg durchhältst ohne aufzubegehren.
11.- Wenn auch das nichts fruchtet, bist du für sie ein klinischer Fall und wirst in den 4. Stock der Universitätsklinik von Navarra eingeliefert. Aber auch hier gibt es noch Abstufungen. Wenn du dich auflehnst, erhöhen sie dir die Dosis. Wenn du klein beigibst, bekommst du vielleicht eine nette eigene Wohnung.
12.- Du siehst schon, liebe Freundin: Wo ist hier das gewöhnliche Leben?
13.- Liebe Freundin: Don Javier liest nicht, was du ihm schreibst. Er liest niemals Briefe, und schon gar nicht beantwortet er sie. Ich sage dir das aus Erfahrung. D. Fernando Ocáriz, der Generalvikar, ebenso wenig. Ihr Stand erlaubt ihnen das nicht. Sie gehören nicht zum Fußvolk. Für dieses notwendige Übel haben sie ein zahlreiches Fußvolk, die uns, weil sie treu gewesen sind, lesen und analysieren dürfen.
14.- Wenn du willst, dass sie von dir Notiz nehmen, musst du dich an die Öffentlichkeit gehen; das macht sie nervös. Sie verkrampfen sich und gehen in Deckung – du aber, liebe Freundin, kannst ganz ruhig bleiben.
15.- Ihr Bestreben ist es, die, die drinnen sind, zu manipulieren, sie verdummen zu lassen, damit sie die Fähigkeit verlieren, spontan zu reagieren, damit sie aufhören eine persönliche Meinung zu haben und nur mehr die Meinung des Werkes vertreten. (Ist das nicht die Vorgangsweise einer Sekte?)
16.- Ihre besondere Gnade besteht darin zu glauben, dass sie eine besondere Gnade hätten. Aber sie haben keine besondere Gnade. Sind sie geweihte Personen? Haben sie ein Sakrament empfangen, das wir nicht haben? Wahrscheinlich haben sie bloß eines weniger, nämlich die Ehe.
17.- Sie sind immer die Besten, glauben sie. Nur sie werden gerettet werden.
18.- Auf der Erde hast du nur eine Mutter – eine Mutter, die dich liebt. Eine Mutter, die lacht, wenn du lachst, und die weint, wenn du weinst. Eine Mutter, die imstande ist, dir deine Tränen abzutrocknen. Und die andere Mutter ist im Himmel, die Jungfrau und Gottesmutter, die immer für uns da ist.
Auf der Erde hast du nur einen Vater: den, der dich gezeugt hat. Und der Vater im Himmel ist der, der einmal alle richten wird. Auch sie. Was dir die anderen anbieten, sind nur Spielereien.
Freu dich: Du bist bei deiner Familie, deinen Leuten,. Und deine Seele leuchtet für die anderen.
Adriatische Perle