Alberto Moncada: Ein Fall von Kindesmissbrauch im Opus Dei

 

Bis jetzt ist noch kein Fall von Kindesmissbrauch in einer Privatschule des Opus öffentlich bekannt geworden. Heute habe ich erfahren, dass im Collegium Gaztelueta einer der Lehrer, ein Numerarier, einen Schüler sexuell missbraucht hatte. Er hatte den Zögling mehrmals am Tag, als sein Tutor, aus dem Unterricht geholt, um ihn zum Beitritt zu nötigen, und ihn unter Druck gesetzt. Der Fall wurde von den Eltern angezeigt. Und wie verhielt sich das Opus? Anstatt den Numerarier hinauszuwerfen und anzuzeigen, wurde er „aus apostolischen Gründen“ nach Australien geschickt.

Es ist unvermeidlich, dass solche Dinge auch im Opus geschehen, so wie übrigens in allen Zölibatären­vereinigungen, und umso mehr, als viele Familien ihre Kinder dem ausgedehnten Erziehungsnetz einer Vereinigung anvertraut haben, deren Gründer seinerzeit verkündete, dass sie niemals Privatschulen betreiben würden, und heute ist das ihre wichtigste Betätigung, der sie sich widmen. Ebenso wenig macht es Sinn, dass  Kerle von 40, 50 Jahren in den Jugendclubs Kinder beschäftigen, und es ist merkwürdig, dass die Eltern nichts daran finden.

Ich denke, es ist Zeit, diesen Familien die Augen zu öffnen und dass sie darauf achten müssen, was mit ihren Kindern geschieht. Das Opfer in diesem Missbrauchsfall war ein wunderbares Kind mit hervorragenden Noten, das jetzt in tiefe Depressionen verfallen ist, vom Schulbesuch dispensiert ist und psychiatrische Behandlung braucht.

„Lasset die Kinder zu mir kommen...“

Eine Umarmung

Alberto Moncada