Ameise: Papst Franciscus, Kardinal Kasper und das opus dei
(20. März 2013)
Bei seinem ersten Angelusgebet auf dem Petersplatz erwähnte Papst Franziskus den Theologen und Kardinal Walter Kasper, den er als einen „guten Theologen“ empfahl, dessen Lektüre ihm „sehr geholfen habe“. Kardinal Walter Kasper war zehn Jahre lang Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Es scheint, dass das Werk nicht die gleichen Kriterien anwendet.
Das Opus Dei qualifiziert Kardinal Walter Kasper, dessen Werke auf dem Index der verbotenen Bücher stehen (Version von 2003), wie folgt:
Einführung in den Glauben 5
Jesus der Christus 5
Zur Theologie der christlichen Ehe (Interne Rezension:) Teología del matrimonio cristiano 4
Der Gott Jesu Christi. (Interne Rezension:) El Dios de Jesucristo 3-4
Dogma unter dem Wort Gottes (Interne Rezension:) Dogma y Palabra de Dios 4
Für diejenigen, die den Index nicht kennen, wollen wir kurz rekapitulieren, was diese Bewertungen mit Zahlen von 1 bis 6 bedeuten.
1 – Bücher. die alle lesen können, sogar Kinder, z. B. Heidi, einige Märchen der Brüder Grimm, alle Bücher von Mitgliedern des Werkes...
2. Generell empfohlene Lektüre, die allerdings ein wenig Bildung erfordert. In den Bibliotheken der Zentren werden den Numerariern und Assoziierten Bücher mit der Bewertung 1 und 2 zugängig gemacht.
3. Sie können von denen gelesen werden, die Bildung besitzen (es können “unerwünschte” Passagen oder Kommentare darin vorkommen. Man benötigt die Erlaubnis des geistlichen Leiters.)
4. Sie können von denen gelesen werden, die Bildung besitzen, falls die Notwendigkeit besteht, sie zu lesen. Man benötigt die Erlaubnis des geistlichen Leiters.
5. Sie können nicht gelesen werden, außer mit einer besonderen Erlaubnis der Delegation.
6. Die Lektüre ist verboten. Um sie zu lesen, braucht man die Erlaubnis des Vaters (des Prälaten).
Die erwähnten Bücher von Kardinal Kasper sind mit 5 oder 4 bewertet.
Persönliche Anmerkung. Der Papst sagt, dass ihm dieser Autor „sehr geholfen hat“.
Wie wollen sie das den Diözesanpriestern und Mitgliedern der SSS+ (Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz) erklären, die dem Vorbild des Papstes folgen und Werke dieses wichtigen Kardinals lesen wollen? Fügen sie diesem Theologen nicht einen persönlichen Schaden zu, wenn sie sagen, „man müsse die Delegation um Erlaubnis bitten, wenn man das lesen wolle“? Die Orthodoxen schätzen ihn anscheinend sehr, wie man aus einer Predigt des Patriarchen Bartholomäus ersehen kann.
(Die interne Erklärung, die die Bewertung mit 5 rechtfertigt, scheint es mir wert veröffentlicht zu werden. Und diese Art des opus, andere herunterzumachen, tut mir weh – um der Kirche willen.)
Eine Umarmung!
Ameise