Alberto Moncada:



Illegal und unmoralisch
So arbeitet das Opus Dei


Nicht dass es die erste kirchliche Organisation wäre, die illegale und unmoralische Handlungen setzt. Die katholische Welt – nicht die protestantische – funktioniert nach dem Grundsatz, dass der Zweck die Mittel heiligt, aber das Opus Dei erweist sich heute als die Organisation, die am tiefsten von allen in Immoralität und Illegalität verstrickt ist, soweit man das weiß – und man weiß nicht alles.

1. Zunächst einmal verpflichten die Statuten nicht nur die Numerarier, alles abzugeben, was sie verdienen, um Erlaubnis für ihre Ausgaben zu bitten und darüber Rechenschaft abzulegen, sondern diese Übergabe der Einkünfte geschieht ohne Quittung und ohne schriftliche Unterlagen, und es verwandelt alle Einkünfte in Schwarzgeld und von den Ausgaben wird nur dokumentiert, was einer aus der Kasse empfangen hat. Diese Vorgangsweise stellt die Position des Numerariers als Laie in Frage, und es verfälscht seine Stellung gegenüber den Finanzbehörden.

2. Das Opus handelt im rechtsfreien Raum, weil es stets durch dazwischen geschaltete Personen und Organisationen handelt. Nun hat sich der Vatikan zwar an ökonomische Winkelzüge gewöhnt, und er verfolgt die Transaktionen seiner Organisationen ohne wachsames Interesse; so erleichtert der Heilige Stuhl ein Klima des Halbdunkels, in dem keine Transparenz herrscht.

3. Das Opus hat sich in ein Finanzparadies verwandelt, so wie der Banco Ambrosiano und andere Unternehmungen, die mit kirchlichen Geldern hantieren; dort hat man es immerhin, um das Stillschweigen zu wahren, bis zum Mord gebracht, eine Praxis, zu der das Opus Dei dem Vernehmen nach bis dato nicht gegriffen hat.

4. Es wäre äußerst hilfreich, ein Dossier über die finanziellen Praktiken des Opus zusammenzustellen, nicht so sehr, um den Vatikan aufzuklären, denn der ist daran mit beteiligt, sondern um den zivilen Behörden ein authentisches Bild davon zu geben, was das Opus Dei ist, vor allem dort, wo es um Entschädigungen und arbeitsrechtliche Belange von NumerarierInnen geht, die in fast völlig rechtlosen Abhängigkeitsverhältnissen leben , man könnte anführen, wer von ihnen sich selbst überlassen oder materiell geschädigt wurde, manche von ihnen schon in fortgeschrittenem Alter. Wenn jemand Fakten darüber beisteuern könnte, wie man in einem Zentrum, einem Korporativen Werk, einer Delegation, Assessuria oder einer Kommission die Buchhaltung macht… wie das Geld in das Zentralhaus in Rom kommt, welche Art von Hinweisen die Delegationen einem Numerarier oder Assoziierten schicken, wie er seine Steuererklärung und Abschreibungen zu machen hat… und weitere Vorgänge dieser Art, so könnte man dokumentieren, wie man im Werk mit dem Geld hantiert.

P. S.:

Dennis Dubro, ein Ex aus den USA, der das Opus Dei gerichtlich geklagt hat, hatte persönliche Erfahrungen mit ökonomischen Unregelmäßigkeiten, als ihm die wirtschaftliche Leitung eines Studentenheims in Kenia aufgetragen wurde. Wie ich bereits erzählt habe, war er als Untergebener Zeuge zahlreicher Unregelmäßigkeiten, die ihm seine Vorgesetzten niemals transparent machten; und schließlich warfen sie ihn hinaus. Er sagt, dass es bei den Transaktionen viele Heimlichkeiten und ein schmutziges Spiel gäbe; Lieferanten werden nicht bezahlt, man hofft, dass sie darauf vergessen, und spricht sie darauf an, den Fehlbetrag doch zu spenden. „Doppelte Buchführung“ und Steuerhinterziehung kamen häufig vor. „Ich habe genug gesehen um einzuschätzen, dass diese Vorgangsweise mit Ethik nichts zu tun hat.“

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