Doserra: Lügen über die Gründung des Opus Dei
(26. 4. 2013)
Was Jaume García Moles in seinem 5. Beitrag über die Geschichte des Werkes schreibt, ist heftig. Man beachte besonders die Antwort, die Alvaro Portillo 1992 einem Journalisten des Werks, Cesare Cavalleri gab:
„In Madrid nahm unser Gründer die geistliche Leitung bei P. Valentín Sánchez S. J. wieder auf, dem er sich im Sommer 1930 anvertraute“.
Die Konsequenzen, die sich aus dieser Mitteilung ergeben, bestürzen mich:
1) Da das, was sie uns über P. Sánchez erzählt haben, um die Übernatürlichkeit des 2. Oktober 1928 und des 14. Februar 1930 zu bekräftigen, war also nur eine urban legend, ein bemerkenswerter Betrug von Seiten Escrivás hinsichtlich der Gründung seines Werk und der Weiblichen Abteilung; es zieht seine Glaubwürdigkeit und auch die Übernatürlichkeit des angeblich empfangenen Charismas in Zweifel.
2) Wenn es wahr ist, dass Escrivá dreieinhalb Jahre in Madrid ohne geistliche Leitung verbracht hat – denn so muss man die Mitteilung Portillos ja wohl verstehen, würde das ein sehr schlechtes Licht auf die Gründungen Escrivás werfen, denn dann hätte er sich niemandem über seine Visionen vom 2. Oktober 1928 und vom 14. Februar 1930 anvertraut.
3) Wenn das allerdings nicht stimmt - und Portillo lediglich die Beziehung Escrivás zu einem anderen geistlichen Leiter verschwiegen hätte, mit dem dieser sich dann entzweit hat- dann hätte man uns nicht nur über die Gründung falsch informiert, sondern es muss auch etwas vorgefallen sei, was Escrivá in der Zeit zwischen dem, 2. Oktober 1928 und dem 14. Februar 1930 auf geistlichem Gebiet widerfahren sein muss und was wir nie erfahren durften.
4) In jedem Fall bleibt die Glaubwürdigkeit Portillos, den sie demnächst seligsprechen wollen, auf der Strecke: Denn wenn er den dunklen Punkt schon gekannt hat, als Escrivá starb, hätte er das nicht zulassen dürfen, was Vázquez de Prada in seinem ersten Buch über den Gründer geschrieben hat. Und wenn er es erst später erfahren haben sollte, so hätte diese falsche Information niemals in die Positio (den biographischen Abriss, der für die Seligsprechung zusammengestellt wurde) gelangen dürfen; warum wurde die Angelegenheit nicht der Prälatur mitgeteilt und die Seligsprechung Escrivás gestoppt?
Herzliche Grüße,
Doserra