Agustina: Einmal endet die Angst

 

12. Juni 2013

 

Liebe Freundin,

 

dass du vorhast, mit jemandem von der Delegation zu sprechen, und dass du wenig Lust dazu hast.  Tu es, wenn du in der Lage bist, von gleich auf gleich mit ihr zu reden. Vielleicht siehst du in ihr ja noch immer eine Vorgesetzte und jemanden, der Autorität über dich hat.  Vielleicht hast du den Eindruck, dass du ihr nicht das Wasser reichen  kannst, weil du draußen bist und sie ist „treu“ und „auf dem guten Weg“. Wenn du hingehst, musst du mit einem Ausdruck von Überlegenheit hingehen, und das Äußerste, was dir passieren kann, ist, dass sie dich nach deinem Innenleben fragt. Dann frag du sie eben nach dem ihren, nach ihren Zweifeln, ihren Anhänglichkeiten, ihren Kompensationen, ihre falschen Tricks und  ihre Ausflüchte…

Du bist nicht mehr vom Werk, du musst niemandem von ihnen mehr Rechenschaft geben; für dich gibt es keine Direktorinnen mehr, und die einzige moralische Instanz für dich ist dein Gewissen. Sie haben die Wahrheit nicht gepachtet, und sie sind auch nicht das Sprachrohr Gottes.

Was ich dir sagen möchte, ist, dass das Werk nicht über dir steht und dass es vollkommen egal ist. was es sagt oder denkt.  Wenn sie merken, dass du auf Augenhöhe mit ihnen umgehst, wenn sie sehen, dass du mit deinem neuen Leben zufrieden  bist,  geraten sie in Verwirrung.

Ich hatte Gespräche mit einigen Direktorinnen der Delegation und der Assessorie, und ich versichere dir, jetzt bin ich der normale Mensch. Sie verstehen sich selbst als komische Vögel, und ich sehe sie auch so, und sie haben wenige wirklich taugliche Argumente, wenn sie eine Idee von mir zurückweisen wollen. Ihre  angebliche „übernatürliche Sicht“ ist ein ausgemachter Blödsinn. Vor Jahren, als ich noch vom Werk war, wäre ich als Untergebene zu dieser Person hingegangen, ohne eigene Meinung, ohne Kriterien und voller Angst, dass sie etwas Schlechtes an mir entdecken könnte, obwohl ich mir bewusst war, dass ich nichts Schlechtes getan hatte.  Mit der Servilität ist es jetzt vorbei; jetzt bin ich es, die die Initiative ergreift, und das geschieht häufig; ich sage ihnen alles, was sie schlecht mach en, und sie machen die Dinge sehr schlecht. Sie haben darunter gelitten und sie leiden darunter, und wenn sie noch so hohe Direktorinnen sein mögen. Tu das, was dir aus dem Bauch heraus das Richtige scheint. Wenn du bleiben willst, bleib, wenn nicht, dann nicht, aber du musst keine Angst haben dich mit dieser Person der Delegation zu treffen, denn wer jetzt Angst haben muss, das sind sie, nicht du.

Eine Umarmung,

Agustina