José María Escrivá Albás: Einige historische Probleme
Jaume García Moles
02/09/2013
24. Beitrag:
Kap. 6: Übersiedlung von Saragossa von Madrid
MOTIVE FÜR DIE ÜBERSIEDLUNG NACH MADRID
Laut Vázquez, der hierin Echevarría zitiert, reiste Escrivá 1926 nach Madrid, Er wollte Erkundigungen über sein Promotionsstudium an der Madrider Zentraluniversität einholen.1 Und mit dieser Reise beginnt eine andere unerklärliche Wendung im Leben Escrivá. Es war daran, seine juridische Karriere aufzugeben, er hätte vom Erzbischof die Erlaubnis erlangen können, als Anwalt zu arbeiten, und seine Familie litt Not. Warum hat er deswegen den Erzbischof nicht um Erlaubnis gebeten und eine administrative oder Lehrtätigkeit angefangen, die mit den Beschränkungen durch den CIC vereinbar waren? Tatsächlich lesen wir auf S. 463, Eintrag Nr. 5212 vom 12/11/1922 im Erzbischöflichen Dekretale von Saragossa: Erlaubnis, um nach den Auflagen von Can. 139, § 3 den Anwaltsberuf nach Maßgabe der Dauer der Erlaubnis Sr. Eminenz auszuüben, für D. Domingo Royo, Priester, erteilt.
Vázquez sagt auf derselben S. 231 seines Buchs: Die Promotion sollte es ihm einerseits erleichtern, Unterricht zu erteilen, andererseits entsprach sie dem Wunsch seines verstorbenen Vaters. Das klingt nicht überzeugend. Einerseits dachte sein Vater beim Anwaltsberuf wohl kaum an eine Dozententätigkeit, und auf jeden Fall wusste er, dass der Lehrstuhl eines Universitätsprofessors oder auch nur eine feste Dozentenstelle nur sehr wenigen zugänglich war, also konnte er das wohl kaum seinem Sohn vorgeschlagen haben. Andererseits haben wir gesehen, dass dieser Rat seines Vaters bis jetzt lediglich zu einer Berufungskrise geführt hat. Und schlussendlich hätte er das Doktorat auch erreichen können, wenn er in Saragossa geblieben wäre, denn die Kandidaten kamen aus allen Teilen Spaniens zur Prüfung (…) Eine Recherche im Archiv der Universidad Complutense ergab, dass damals die Kandidaten der Juridischen Fakultät für Lizenziat und Doktorat in der Mehrzahl freie Studenten waren. Rodríguez (S. 21) ist außerdem der Auffassung, dass Escrivá kaum viele Lehrveranstaltungen besucht haben dürfte. Seine Kontakte mit der Fakultät und den Professoren dürften sich darauf beschränkt haben, sie wegen Materialen und Bibliographien zu konsultieren. Zur Bestätigung dessen fügt er in Anm. 23 hinzu, dass es in den Catalinas keinerlei Hinweis auf das Doktoratsstudium gibt, auf Prüfungen, Lehrveranstaltungen etc., ebenso wenig über Thema und Probleme einer Doktorarbeit. 2
Wenn wir außerdem zu Vázquez zurückkehren, so stimme ich mit ihm darin überein, dass es ihm die Promotion erleichtern sollte, Unterricht zu erteilen, allerdings auch nur sehr marginal, da dieser Grad nur für die Universität Voraussetzung war. Sie war wertlos für den Unterricht an einem Privatinstitut oder an privaten Gymnasien.
Wenn man so die Gründe, die Vázquez vorbringt, untersucht, bleiben zwei verschiedene Probleme offen: Warum bemühte er sich um das Doktorat, und warum wollte er nach Madrid gehen? Ich habe bereits erklärt, dass die beiden Fragen voneinander unabhängig sind.
Für beide Fragen gibt es einige Daten, die die Fakten erhellen können. Zunächst ist da der oben zitierte Kommentar, mit dem Vázquez darauf rekurriert, dass Escrivá den Ruf nach Fombuena übernahm: Somit konnte ihm in Zukunft niemand Nachlässigkeit in seinen priesterlichen Pflichten vorwerfen oder Mangel an Loyalität der Diözese gegenüber. Wie ich bereits gesagt habe, deuten diese Worte von Vázquez auf eine unbekannte Quelle hin, die ich nicht verifizieren konnte und, sie drücken aus, dass Escrivá in kirchlichen Kreisen in Saragossa kein besonderes Ansehen genoss: Hier wusste man, dass er aus seiner Landpfarrei weggelaufen war, dass er ein kleines Amt in einer von Jesuiten geleiteten Pfarrei hatte, dass er Jura studiert und Unterricht am Instituto Amado gegeben hatte; wegen all dem war er bei der Kurie nicht eben gut angeschrieben. Mit anderen Worten, in Saragossa war ihm die Luft genommen, hier konnte er sich nicht mehr rechtfertigen. Alles das kam von seiner Auflehnung gegen die normalen Verpflichtungen, nicht von der Böswilligkeit seiner Vorgesetzten. Es kam von seinen großen Irrtümern, deren Folgen sich nun häuften, weil er es nicht verstand seinen Kurs zu begradigen und sich vor dem Erzbischof zu demütigen, oder weil sich seine Persönlichkeitsstörung entfaltete, die ihn dazu brachte, sich fälschlicherweise als Opfer zu sehen.
Andere Daten entnehme ich dem bereits zitierten Artikel von Pedro Rodríguez. Professor Pou de Foxá bekräftigt in einem Brief an Escrivá mit dem Datum 12/2/1930, von dessen Inhalt uns Rodríguez nur einige kleine Zitate mit Kommentaren bietet. Der Abschnitt bei Rodríguez3, der diesen Brief kommentiert, beginnt so:
Der Brief hat einen außerordentlichen biographischen Wert, über das hinaus, was uns für den Augenblick interessiert. Er zeigt, dass er eine neue Inkardination anstrebte [das heißt, dass sich Escrivá in Madrid inkardinieren wollte], um von Grund auf die „lästigen Vorkommnisse“ zu vermeiden, die mich „zwangen, nach Saragossa zurückzukehren“, was seiner Mutter Qualen bereitete; und er wollte eine stabile Existenz, die es ihm ermöglichte seine Studien abzuschließen und seine Prüfungen abzulegen (für das Doktorat? um Kanoniker zu werden?) und seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Hier taucht ein neuer Gedanke auf: Escrivá leidet darunter, in Saragossa leben zu müssen, er wird genötigt, nach Saragossa zurückzukehren , und seine Mutter litt darunter, weil es lästigen Vorkommnisse gab. Die Wortwahl widerspricht seiner eidlichen Verpflichtung, immer in der Erzdiözese zu bleiben, die er auf sich genommen hatte, als er im September 1920 in Saragossa inkardiniert wurde: Jetzt strebte er eine neue Inkardination in einer anderen Diözese an, er wollte aus Saragossa weg, ganz entgegen seiner Verpflichtung 4. Daraus lässt sich klar ableiten, dass Escrivá nach Madrid ging um aus Saragossa wegzukommen, um bessere Zeiten abzuwarten, oder, was wahrscheinlicher ist, für immer. Diese selben Worte gebraucht sein Korrespondenzkarten Pou5, der im seinem, vorherigen Brief vom 20/6/1928 seine Übersiedlung als Flucht ansieht.
Wir beobachten auch, dass in dem Brief Pous vom Februar 1930, den ich oben zitiert habe, dass Escrivá die Absicht gehabt haben soll, sein Doktorat in Jura abzuschließen. Ich werde weiter unten das Thema der Studien Escrivás in Madrid behandeln. Für den Moment genügt der Hinweis auf die Idee. die sich aus der Korrespondenz zwischen Escrivá und Pou entwickelt, nämlich der folgenden: Pou, den der offene und spontane Redefluss faszinierte, den er bei Escrivá wahrnahm6, konnte sich deshalb und wegen der Auszeichnung bei dessen Abschlussprüfung Escrivá als seinen künftigen Assistenzprofessor vorstellen, der gewisse Aussichten hatte, später seinen Lehrstuhl zu übernehmen. Deshalb ermutigte er ihn, nach Madrid zu gehen, sich auf sein Studium zu konzentrieren und binnen Jahresfrist seinen Doktor zu machen. Dann könnte er nach Saragossa zurückkehren und vielleicht sein Assistent werden und erhobenen Hauptes seinen Weg weiter verfolgen. Das gibt zumindest Rodríguez auf S. 24 zu, wo er sich auf einen Brief von Pou an Escrivá vom 23/7/1927 bezieht: Es ist der typische Brief eines Meisters an seinen Jünger. Er wollte Escrivá eben auf die universitäre Laufbahn vorbereiten.
SEINE ÜBERSIEDLUNG IN DIE HAUPTSTADT SPANIENS
Escrivá begann in Madrid Beziehungen zu knüpfen und Unterstützung dafür zu werben, dass er in Saragossa die Erlaubnis erhielt, sein Studium in der Hauptstadt Spaniens abzuschließen, und außerdem bemühte er sich um eine private kirchliche Abstellung, von der er leben konnte. Auf diesen letzten Punkt bezieht sich sein Freund P. Cancer am Ende seines bereits zitierten Briefs vom 28. Februar 1927: Nach Madrid zu kommen wird bestimmt große Schwierigkeiten mit sich bringen. Vázquez greift dieses Stichwort auf, um ein Problem näher auszuführen7, nämlich den ständigen Zustrom von fremden Priestern, die aus verschiedenen Gründen und unter verschiedenen Vorwänden in Madrid lebten, die hier mehr oder weniger unbeaufsichtigt waren und es erschwerten, dem bodenständigen Madrider Klerus Arbeitsplätze zuzuweisen.
Vázquez berichtet, dass bereits im 19. Jahrhundert, zumindest seit 1887 der Heilige Stuhl durch die Apostolische Nuntiatur von Madrid Abhilfe wegen der Klagen des Bischofs von Madrid schuf, indem er ein Rundschreiben an alle Bischöfe Spaniens sandte. Elf Jahre später schickte die Nuntiatur ein weiteres Rundschreiben aus, um an die Gültigkeit des vorigen zu erinnern. Und später, 1914, verfügte der Bischof von Madrid-Alcalá, dass er den Priestern nicht einmal für einen Tag die Feier der hl. Messe gestatten werde, die hier erschienen, ohne vorher die Erlaubnis [des Bischofs von Madrid] eingeholt zu haben, es sei denn, die Reise sei aus einem dringendem Umstand unternommen worden. Wie man sieht, war die Sache sehr ernst zu nehmen.
Das schüchterte Escrivá aber nicht ein, denn in seiner Phantasie hatte er von Seiten deines Ordinarius eine außerordentliche Zurückweisung erfahren, und der Wunsch nach dem Doktorat in Jura, um vielleicht einen Lehrstuhl zu ergattern, rechtfertigten für ihn das, was der Heilige Stuhl und der Bischof von Madrid als einen schweren Schaden für die Diözese bezeichnet hatten. So trat er also ein weiteres Mal die Flucht nach vorne an, denn wenn es ihm so vorkam, dass die zwei Jahre in Saragossa schlimm für seine Familie gewesen seien, so sollte es in Madrid bis zum Ende des Bürgerkriegs 1939 noch viel ärger werden, denn es ist eine Tatsache, dass in Saragossa sowie in vielen Dörfern dieser Diözese es kaum solche Zusammenstöße und Ermordungen von Priestern und Ordensleuten wie in Madrid gegeben hatte.
Es gab zwei gesetzliche Hindernisse zu überwinden: Die Erlaubnis des Ordinarius für die Übersiedlung nach Madrid war einzuholen, und die Aufenthaltsgenehmigung durch den Bischof von Madrid-Alcalá. Für das erstere war ein Gesuch an den Erzbischof von Saragossa zu schreiben. Vázquez8 stützt sich auf Echevarría, der im Summarium für den Seligsprechungsprozess erklärt hatte, dass
Er [Escrivá] legte dem Erzbischof von Saragossa dar, dass er fest entschlossen sei, solange er dieses Studium verfolgte, weiterhin den größten Teil des Tages seinen seelsorglichen Aufgaben zu widmen, um in seinem Herzen die Liebe zum Priesteramt, für das er die Priesterweihe empfangen hattet, wachsen zu lassen. Dieser priesterlichen Arbeit würde er seine Forschung und seine Dissertation unterordnen.
Leider hat uns Vázquez keine Abschrift des Gesuchs an den Erzbischof übermittelt, die im Diözesanarchiv von Saragossa vorhanden gewesen sein muss. Abgesehen davon, dass es interessant gewesen wäre, die Quelle den moralisierenden Bemerkungen Echevarrías gegenüberzustellen, hätte ich gerne ein weiteres Detail verifiziert. Es handelt sich um das Motiv, das Escrivá dem Erzbischof für seine Übersiedlung nach Madrid genannt hat. Ich sage dass, denn in den Erzbischöflichen Dekretalien von Saragossa datiert die Erlaubnis vom 17. März 1927, Bl. 120, Nr. 1813, mit der Einleitung: Erlaubnis für zwei Jahre, zu Studienzwecken nach Madrid. Wir erfahren nichts über den Inhalt dieser Studien, und es hätte ihn auch nichts gekostet hinzuzufügen, dass es um das Doktorat ging; immerhin war es das erste Mal seit seinem Eintritt in das Seminar, dass er eine Erlaubnis einholte.
Für mich besitzt das Zeugnis Echevarrías keinerlei Glaubwürdigkeit, denn bestenfalls gibt er wieder, was er von Escrivá gehört hatte. Und im schlimmsten Fall handelt es sich um eine Manipulation, denn Echevarría wusste, dass Escrivás Leben in Madrid chaotisch verlief, was seine akademische Arbeit und seine Dissertation betrifft, seine anderen 5 Arbeiten, seine Adressen und seine Intrigen, um in Madrid inkardiniert zu werden, wie wir sehen werden. Was ich sage, mag hart erscheinen, aber wenn man überprüft hat, was Vázquez hierzu schreibt – zum Gtroßteil auf späten Zeugnissen basierend und unter den Augen von Portillo und Echevarría niedergeschrieben- Und hier findet sich eine ganze Reihe von Verdrehungen der Wahrheit, die mit Händen zu greifen sind.
Das Zeugnis von Echevarría selbst riecht nach Manipulation. Was heißt beispielsweise er war fest entschlossen (im Original porque así lo planeaba?) Plante er das eine und sagte das andere, oder ist das eine excusatio non petita? Es ist eine Unaufrichtigkeit zu sagen, dass er weiterhin den größten Teil des Tages seelsorglichen Aufgaben widmen wolle. Diese Ansicht vertrete ich aus zwei Gründen. Das Wort weiterhin macht einen glauben, er habe sich bereits in den vergangenen zwei Jahren in Saragossa in besonderer Weise der Seelsorge gewidmet, während wir wissen, dass er nur ein sehr kleines Amt an der Pfarrei San Pedro Nolasco innehatte. Vor allem aber stimmt es „zufällig“ mit dem überein, was er dann in Madrid tatsächlich tat, nämlich sich seelsorglichen Aufgaben, zu denen er nicht verpflichtet war, in einer Intensität nachzukommen, sodass er kaum dazukam ein Buch aufzuschlagen, eine Vorlesung zu besuchen oder zu forschen. War ihm nicht vielmehr das Studium egal, und er mied die damit verbundenen Anstrengungen wie die Pest? Oder wollte er nicht seinen Aufenthalt in Madrid verlängern, wie wir sehen, entgegen den Anordnungen des Heiligen Stuhls und des Bischofs der Hauptstadt Spaniens? Und warum vergisst es Echevarría die Aufgabe zu erwähnen, der Escrivá die oberste Priorität eingeräumt hatte, nämlich seine Familie zu unterstützen? Ein anderes Motiv, misstrauisch zu werden, liegt in den großen Unterschied zu der Anfrage, die er an den Bischof von Calahorra gerichtet hatte, um nach Saragossa zu übersiedeln, in der es kein Motiv gab, wie wir schon wissen.
Ich denke, dass der Bischof von Saragossa aufgrund seines Verhaltens kein Interesse daran hatte, Escrivá in seiner Diözese zu behalten; und es ist auch leicht möglich, dass ihm dem Erzbischof die Verleumdungen zu Ohren gekommen sind, die Escrivá über die angebliche Vorgangsweise des Erzdechanten und des Bischofs ihm gegenüber ausgestreut hatte, wie wir aus dem Brief des P. Cancer schließen können, der selbst mit drei Priestern sowie anderen Personen über diesen Fall gesprochen hatte, der es ratsam erscheinen ließ, dass sich Escrivá aus Saragossa entfernte.
Aber fahren wir fort, denn ich muss noch einen anderen Aspekt des Verhaltens Escrivás kommentieren, der auch an die Manipulation erinnert, die er anwendete, um von Calahorra nach Saragossa zu kommen. Er brauchte die Erlaubnis des Bischofs von Madrid, um ständig in der Stadt zu bleiben, und diese unruhige Person scheint dieser Pflicht ausgewichen zu sein, denn er hatte in Madrid die tägliche hl. Messe in der Kirche San Miguel zu feiern, die der Apostolischen Nuntiatur unterstand, und dort erhielt er ein kleines Messstipendium. Vázquez zeugt uns 9, was wir uns bereits denken konnten: Die Päpstliche Kirche San Miguel hing nicht vom Bischof von Madrid ab, sondern unterstand dem Nuntius. So konnte Escrivá ständig in der Stadt bleiben, denn der Nuntius konnte ihm die Erlaubnis erteilen, damit er die Gläubigen von San Miguel betreut. Für die Betreuung anderer Gläubiger bedurfte es allerdings der Erlaubnis des Bischofs von Madrid, ohne die er gem. dem Dekret von 1914 weder zelebrieren noch gar Beichte hören durfte. So konnte er aufgrund seiner pastoralen Tätigkeit legal in Madrid bleiben, diese war aber stark eingeschränkt. Und meiner Ansicht nach war das für ihn die ideale Lösung: Er erhielt ein kleines Stipendium, das es ihm ermöglichte, seine persönlichen Ausgaben zu bestreiten; er konnte Carmen bewegen, als Lehrerin zu arbeiten und so ihre Mutter und ihren kleinen Bruder zu erhalten; er konnte sich intensiv seinem Doktorats Studium widmen du dann nach Saragossa zurückzukehren, um sich dort Pou anzuschließen und seinem Verständnis von priesterlichem, Leben nachzugehen.
Tatsächlich entschied er sich trotz der prekären kanonischen Situation nach Madrid zu gehen; er erhielt in Saragossa sein Lizenziat, sandte sein Gesuch an die Zentraluniversität und verpflichtete sich zu einer täglichen Messe in San Miguel. In der Zwischenzeit widerfuhr ihm eine kleine Unannehmlichkeit, die aber folgenlos blieb. Die Diözese Saragossa griff auf ihn zurück, damit er während zweier Wochen in Fombuena aushalf10. Dank seiner Mutter beging er nicht die Riesendummheit, diesen priesterlichen Auftrag zurückzuweisen, wie er ursprünglich vorgehabt hatte. Schließlich verließ die Familie Saragossa, und während seine Mutter und seine Geschwister nach Fonz übersiedelten, fuhr Escrivá nach Fombuena, wo er zwei Wochen blieb. Er kehrte nach Saragossa zurück und reiste am folgenden Tag nach Madrid, und am 19. April stellte er sich beim Rektor der Kirche San Miguel vor (lt. Vázquez und Rodríguez. Badrinas sagt, dass es der 20. gewesen sei).
Jaume García Moles
(wird fortgesetzt)
1 Andrés Vázquez de Prada, El Fundador del Opus Dei, Bd. I, 6. Aufl. Rialp, Madrid 2001, S. 231 (deutsche Ausgabe: S. 221).
2 El doctorado de san Josemaría en la Universidad de Madrid, SetD 2 (2008), S. 20.
3 S. 39.
4 Escrivá musste zwei Eide ablegen, in der Diözese zu verbleiben; einen, wie wir bereits gesehen haben, um von Kardinal Soldevila in Saragossa inkardiniert zu werden, und den anderen infolge der Weihe, wie uns Herrando, S. 225, mitteilt, da er unter dem Rechtstitel geweiht war, der Diözese zu dienen. Tatsächlich war der Eid, in der Diözese zu bleiben, lt. CIC 1917 als Weihetitel notwendig. Es ist also möglich, dass die Übereinkunft, die er mit dem Erzbischof nach seinem Verzicht auf Perdiguera getroffen hatte. Wenn die Prälatur Escrivá nun als Beispiel hinstellen will, soll sie beweisen, dass er diesen zweifachen Eid nicht gebrochen hat.
5 Pedro Rodríguez, S. 53.
6 Rodríguez, S. 29.
7 S. 236 ff.
8 S. 239, Anm. 100.
9 S.- 238. 6 .
10 War das eine Strafe oder eine pastorale Notwendigkeit? Oder sollte er seine Verfügbarkeit beweisen, bevor er aus der Diözese verschwand? Ich denke, wir werden es niemals wissen.