Nicanor: Weihnachtsgeschenke im OD

27.12.2013

Die Leser müssen wissen, dass es im Werk eine von Escrivá selbst unter dem Titel Tugend der Armut geschaffene Gewohnheit hinsichtlich der Weihnachtsgeschenke gibt. Wir Numerarier und Assoziierte mussten alles abgeben, was wir von unserer Familie geschenkt bekommen hatten: Wäsche, Geld, Bücher, Computer, Handys etc. Ein treues Mitglied von St, Michael wird so etwas immer sofort beim Direktor abgeben, kaum das er es bekommen hat. Der Direktor entscheidet darüber, ob er es allenfalls behalten darf, ob es aufbewahrt wird oder ob es ein anderer bekommt. Eine dieser heiligmäßigen Lügen, die hier üblich sind, will es, dass die Eltern glauben, dass ihr Kind seine Geschenke selbst benützen kann. Deshalb soll man ihnen ein Foto schiecken, auf dem man mit diesen Geschenk abgebildet ist. Es hört sich unglaublich an, aber so hat es der hl. Josemaría schriftlich niedergelegt, als Teil jenes Charismas, das Gott diesem heiligen Gründer offenbaren wollte. Und es ist ein ziemlich seltsamer Gott, der sich hier dem heiligen Gründer geoffenbart hat. Und es interessant, wie dieser Brauch dazu dient, den Bruch mit der Blutsfamilie zu vertiefen. Die Verbindung mit ihr äußert sich in Stippvisiten, die sich nach der Stoppuhr bemessen, in vollmundig euphorischen und tief innerlich übnerzeugten Bekundungen, wie glücklich man doch sei, wo man sei, und in gelegentlichen Einladungen der Familie in ein Haus des Opus, um sie mit der Abtötung eines aufgesetzten Lächelns und mit den für diese Sorte Herrenhäuser typischen  exquisiten Leckerbissen zu ködern.

Also würde ich den Eltern empfehlen, far nichts zu schenken, es seien denn ganz persönliche Dinge: Kontaktlinsen, ein Skriptum für eine Prüfung, eine CD oder das Angebot, ihnen einen Rnglischkurs zu zahlen)aber ihr händigt ihnen nicht das Geld dafür aus!), eine Lebens- oder eine Pensionsversicherung.

nicanor.wong@gmail.com