Ramon: Interviews und Opus-Connections

10. Juli 2015

Liebe Freunde,                   

vor einigen Monaten erschien in der Tageszeitung El País ein Interview mit dem derzeitigen Chef des Opus, Mario Facio. Man sagt zwar, dass Prälat Echevarría der Chef ist, aber augenscheinlich ist es anders, und sie trauen sich nur nicht es zu sagen. Egal.

Wir waren alle sehr überrascht, dass dieser Chef, Pressesprecher oder wie man möchte, das Opus Dei verteidigte, indem er sagte, dass die Tatsache, dass einige das Werk nicht versprechen, das Ergebnis einer „bourgeoisen Mentalität“ ist, die sie daran hindert, das Gute zu sehen, was das Opus Dei. Man vernehme: „Die Auffassung, dass das Opus Dei elitär sei, ist Frucht einer bourgeoisen Mentalität".

Warum benutzt der Vertreter des OD Begriffe der marxistischen Dialektik? Was haben sie gegen die bourgeoise Mentalität, wo doch das Opus Dei an Tics und Gewohnheiten der gehobenen Mittelklasse ist (Heraldik, Dienst in Uniform, gleich angezogene Kinder, uralte Bekleidungsvorschriften für Männer und Frauen...)? Warum wehrt sich eine Institution, die die „Elite der Intellektuellen“ darstellen möchte, dagegen, für elitär zu gelten?

Das Überraschendste daran ist allerdings, dass der Vertreter des Opus Dei jener liberalen Tageszeitung ein Interview gegeben hat, die sich viele Jahre lang als Flaggschiff des gemäßigten Fortschritts in Spanien verstanden hat. Täuschen wir uns nicht: El País war jahrzehntelang das Feindbild der spanischen Rechten, wo das Opus Dei soziologisch hingehört. Eine Zeitschrift, die für sie ein Beispiel von Laizismus ist, Atheismus und Schlimmeres, . Glauben sie, dass sich die Leser dieser Zeitschrift, die nicht unbedingt dem Opus Dei hörig sind, sich von etwas überzeugen lassen?

Aber da gibt es schließlich auch noch Geschäftsverbindungen; die Kette SER, ein Rundfunkunternehmen, gehört zu PRISA, den Herausgebern von El País; diese Unternehmensgruppe wiederum wird vom Banco Popular finanziert, nicht mehr und nicht weniger. Der Banco Popular ist  ein Geschöpf von Numerariern und Supernumerariern. So würde es mich nicht wundern wenn die Überlegung wie folgt abgelaufen ist: Ich, die Bank, biete dir eine millionenschwere Inseratenkampagne. Du, die Zeitschrift, die das Geld noch nie verachtet hast und es jetzt verdammt gut brauchen kannst, steckst es ein, und

da du in den Händen der Anlagenfonds bist, wirst du das aushalten und lächeln. Als kleines Dankeschön wirst du ein Interview veröffentlichen, das eigentlich kein Interview ist, sondern ein thailändische Massage, wo ich sage was ich will und mich so verteidige, wie es der Heilige Vater am liebsten hört. Und alle sind glücklich.

Täuschen wir uns nicht: Die Presse ist heute mehr als jemals in den Händen von Unternehmer­­gruppen, deren einziges Ziel die Macht ist, das heißt, oder sagen wir die Pinke, das Moos, der Zaster, die Knete. Und sie sagen und werden sagen, was ihnen wirtschaftliche Vorteile bringt. Und das ist der Grund, warum wir sehen, was wir sehen.

Gott beschütze euch, und habt einen schönen Sommer.

Ramón