Novedades: In memoriam Pilar Salcedo

29. Juli 2015

Pilar Salcedo, die erste Chefredakteurin der Zeitschrift TELVA, ist gestorben.

Sie war ehemalige Numerarierin und die erste Chefredakteurin von TELVA, jener Modezeitschrift, die eine Gruppe von Numerarierinnen in den sechziger Jahren als Beitrag zum Apostolat der öffentlichen Meinung  gründeten. Pilar arbeitete einige Jahre in der zentralen Assessuria in Rom in der Redaktion der Zeitschrift „Ama“, aber ihre hauptsächliche berufliche Arbeit bestand in der Gründung der Zeitschrift Telva, die sie von den Anfängen 1963 bis 1970 leitete, als sie von Covadonga O''Shea abgelöst wurde. Covadonga ist ebenfalls Numerarierin, arbeitet von Anfang an bei Telva mit und war stellvertretende Chefredakteurin und Mitarbeiterin Pilars. Es war Pilar, die Josemaría Escrivá interviewte; das Ergebnis, „Die Frau im Leben der Welt und der Kirche“ wurde in Telva abgedruckt und erschien auch in dem Buche „Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer“. Covadonga, die bei der Vorbereitung dieses Interviews beteiligt war, erinnert sich in einem Video daran. An der Stelle 3:35 spricht sie von diesem Interview und nennt sie Pilar „eine außergewöhnliche Frau“ ( 6:10).

Auf  geheimnisvolle Weise wurde Pilar von der Leitung der Zeitschrift enthoben, wegen Unstimmigkeiten mit Escrivá, wie Ana María Calzada, ebenfalls eine ehemalige Redakteurin, erzählt, und später verließ sie das Opus Dei. Carmen Tapia erzählt in ihrem Buch: „Guadalupe sagte mir sehr oft, dass der Proselytismus sehr wichtig sei, weil er die Schraubenmutter für unsere eigene Berufung sei. „Mein sehr persönlicher Stil“ half mir aufrichtig zu sein und den Oberen zu sagen, was ich dachte, was mir mehr als einmal auch Tadel eintrug, weil meine Meinung nicht den Hinweisen von Msgr.  Escrivá entsprach. Meine „Schraubenmutter“, die erste Frau, die mit mir redete und dann bei Pater Panikkar die geistliche Leitung begann und dem Opus Dei 1949 beitrat, war Pilar Salcedo, die damals gerade ihr Philosophie-Studium abschloss. Als sie beim Opus Dei war, wurde sie Journalistin. Wir trafen einander in Rom und lebten im selben Haus, denn wir waren beide in der zentralen Leitung des Werkes.  Sie wurde 1956 zur Regionalen Leiterin in Kolumbien ernannt, wo sie einige Jahre blieb. Später, als ich schon das Opus Dei verlassen hatte, erfuhr ich, dass auch Pilar Salcedo gegangen war. Ich sprach mit ihr bei mehreren Gelegenheiten in Madrid, wo sie als Journalistin arbeitete, aber mir war ihre spätere Stellung zum  Opus Dei nie ganz klar; einerseits aus Missachtung, andererseits aus Furcht.“

Nachdem sie das Opus Dei verlassen hatte,verschwand Pilar praktisch aus der Geschichte der Zeitschrift, du sie wurde später kaum noch erwähnt. Ich weiß nicht, ob sie Hilfe bekam, um ein neuen Leben anzufangen. Wenn jemand etwas darüber weiß, möge er es mitteilen. Was wir sicher wissen, ist , dass sie in der Charismatischen Erneuerungsbewegung mitarbeitete, die gewiss eine völlig ander Spiritualität vertritt, und an deren Zeitschrift „Nuevo Pentecostés“  („Neues Pfingsten“) mitarbeitete, wo sie weiter ihre Berufung als Journalistin lebte. Hier ist der Link zu einem Interview, das sie 2003 gab.

Wie Itaca in seinem Beitrag aus dem Jahr 2007 schreibt, gab es in jenen sechziger Jahren eine Generation von jungen Numerarierinnen und Numerarierin, die das Bemühen, die zivile  Gesellschaft christlich zu beeinflussen, in die Tat umsetzten. Nach und nach haben praktisch alle Mitglieder dieser Generation das Opus Dei verlassen. Mittlerweile sind nur noch zwei von der alten Garde übrig, Pilar Urbano y Covadonga O''Shea,die zwar beide noch aktiv sind, aber nunmehr beide 75-jährig. Tatsächlich war es sehr seltsam, dass die Frauen ui ihrer Zeit die Aufgabe der Frau auf eine revolutionäre Weise vertraten (das lässt sich nicht leugnen, wenn man sieht, wie die Gesellschaft damals funktionierte), mit der Zeit fielen sie aber zurück (wir wissen alle, dass das Opus Dei sehr lange brauchte, bis es den Frauen erlaubte, in den Zentren Hosen zu tragen, und Bikinis sind bis heute nicht gestattet...) Anfänglich waren sie es, die zur Gesellschaft neue Aspekte beitrugen, um sie im Sinn der Frau zu verändern, aber die Gesellschaft änderte sich schneller als ihre Institution...

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