Escriva ist kein Vorbild in der Tugend
Nach einem Berichterstatter seines Seligsprechungsprozesses

Ein Hauptzeuge für die Seligsprechung des Gründers des Opus war sein Beichtvater, sagte Monsignor Luigi De Magistris.Wie Papst Franziskus am 4. Januar 2015 bekanntgab, wird er Eerzbichof De Magistris beim Konsistorium am 14. 2. 2015 zum Kardinal kreieren.




Javier Perez Pellón

Rom .- "Es wäre nicht konstruktiv, jemanden als Vorbild der Tugend hinzustellen, der in mehr als einer Hinsicht eine problematische Peron darstellt." Die Tatsache, dass die Kritiker Escrivás zahlreich und noch am Leben sind, macht seine Seligsprechung absolut nicht ratsam." So sprach einer der neun kanonischen Richter, der Berichterstatter für den Seligsprechungsprozess von Jose Maria Escrivá de Balaguer, Marquis de Peralta.

So sprach Monsignore Luigi De Magistris, zusammen mit einem anderen Berichterstatter des Falles, dem Spanier Don Justo Fernandez, dem Rektor der Kirche von Montserrat in Rom – jener Kirche, wo zwei Päpste der Borgia-Familie begraben sind – das ist die italienische Version des spanischen namens Borja de Játiva), Callixtus III. und Alexander VI., denen die Grablege im Vatikan verweigert worden war – sie waren die beiden Richter, die sich gegen die Seligsprechung des Gründers des Opus Dei in dem Prozess aussprachen, der zu seiner Erhebung zu den Altären führen sollte.

Bei gewöhnlichen Heiligsprechungsprozessen, die die Kongregation für die Heiligsprechungen durchführt, ist nur eine Stimme innerhalb des Kollegiums der Richter, die den fraglichen Fall überprüfen, ausreichend, um den Einleitungsprozess von neuem aufzurollen. Das scheint hier aber keine Gültigkeit für den viel diskutierten spanischen Monsignore und den nächsten Heiligen der Kirche gehabt zu haben.

Monsignore Luigi De Magistris fasst seinen Widerstand gegen die Seligsprechung von Escriva mit den Worten "lückenhaft und tendenziös" zusammen, was die Beweismittel im Prozess betrifft. „Als Hauptzeuge wurde der Mann ernannt“, so argumentiert de Magistris, "der 31 Jahre lang sein Beichtvater war", das ist Alvaro del Portillo, der derzeitige Präsident des Opus Dei, der Nachfolger des Gründers an der Spitze des Werkes, der von vielen seiner Anhänger, die die interne Hierarchie im Kasernen-Stil verinnerlicht haben, „Chef“ genannt wird.

"Meiner Meinung nach", sagt der italienische Richter, der sich gegen die Seligsprechung aussprach, "hätte dieses Zeugnis abgewiesen werden müssen", weil in der Tat bis vor kurzem, und aus offensichtlichen Gründen, das Zeugnis der Beichtväter vom Kirchenrecht ausdrücklich verboten war. Hier aber wurden, ganz im Gegenteil, alle Zeugen ausgeschlossen, die sich gegen Escriva ausgesprochen haben, und zwar nicht nur diejenigen, die das Opus Dei verlassen haben, sondern es wurde von Amts wegen auch der ehrenhafte und intelligente Beitrag derer abgelehnt, die eine dialektische, kritische Ergänzung hätten liefern können, wie etwa die von mehreren Jesuiten, mit denen Balaguer wiederholt in Rom Konfrontationen hatte.

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