ElCanario: Das Opus verliert seine Erbpacht in Guayaquil/Ecuador

28. September 2015

Das Opus Dei hat seine Erbpacht im Erzbistum Guayaquil (Ecuador) verloren. Tatsächlich hat der Heilige Stuhl am 24. September Msgr. Luis Cabrera Herrera aus dem Franziskanerorden dazu berufen, Nachfolger  von Msgr. Antonio Arregui Yarza, einem Numerarier des Opus Dei zu werden, der seit dem 7. Mai 2003 Erzbischof war und anlässlich seines 75. Geburtstages seinen Rücktritt angeboten hatte. Das ist das Alter, das die Katholische Kirche festgesetzt hat, an dem die Ortsbischöfe dem Papst ihr Amt zur Verfügung stellen, der dies von diesem Moment an annehmen kann.

Als Msgr. Antonio Arregui Yarza an die Spitze des Erzbistums Guayaquil berufen wurde, ersetzte er Msgr. Juan Larrea Holguín, der ebenfalls Numerarier des Opus Dei war und seit 1989 an der Spitze des Erzbistums gestanden hatte. So stützte sich die Prälatur 26 Jahre lang auf die Träger dieses Amtes. Beide hatten verschiedene Ämter in der Bischofskonferenz von Ecuador. Der neue Erzbischof von Guayaquil ist ein führender Franziskaner, der für seine prononcierten Meinungsäußerungen im Sinne des jetzigen Papstes Franziskus bekannt ist. Daraus ergibt sich nun der Umstand, dass Arregui und  Cabrera Herrera als Vertreter der Bischofskonferenz von Ecuador an der Familiensynode teilnehmen werden, die im Oktober 2015 in Rom abgehalten wird.

Inwieweit verliert das Opus Dei in den Diözesen in aller Welt an Macht? Die Ernennung in Guayaquil scheint diesen Niedergang zu bestätigen, ebenso wie der Rücktritt von Msgr. Rogelio Livieres Plano, ebenfalls Numerarier des Opus Dei, an der Spitze der Diözese Ciudad del Este in Paraguay, der dieses Amt vom 3. Oktober 2004 bis zum 20. Dezember 2014 ausgeübt hat. Er wurde von Msgr. Heinz Wilhelm Stecklin abgelöst. Der Nachfolger von Livieres gehört der Kongregation der Oblaten der Unbefleckten Maria (OMI) an. Auch Msgr. Antonio Arregui Yarza wird jetzt von einem Franziskaner  abgelöst.

Papst Franziskus, der der Gesellschaft Jesu angehört, hat das Signal zu einer Revolution in der Kirche gegeben, die jetzt durch diese Wechsel im Episkopat kommen könnte. Schwierig wäre es im Moment lediglich, den Erzbischof von Lima abzulösen, denn Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne, ebenfalls Numerarier des Opus Dei, wird erst am 28. Dezember 2018 ein 75. Lebensjahr vollenden. Die Personalprälatur Opus Dei wird jetzt sagen, dass solche Wechseln in der Kirche normal sind und dass der Papst Franziskus seine Zuneigung zum Opus Dei bewiese hat. Inwiefern?

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