Casper: Der Proselytismus mit Jugendlichen

4. September 2015

(Anmerkung des Übersetzers: Die hier dargestellte Situation bezieht sich vor allem auf Familien, bei denen die Eltern selbst dem Opus Dei als Supernumerarier angehören und ihr Kind gehorsam der Institution mit ihren Privatschulen und Jugendclubs ausliefern.)

Proselytismus mit Jugendlichen in Teilkirchen und Personalprälaturen. (Ich möchte klarstellen, dass dies meine ganz persönliche Meinung ist, die ich aus meinen persönlichen Erlebnissen gewonnen habe).

1.- Der Jugendliche wird über die Familie oder ein Bildungszentrum oder soziale Aktivitäten eingefangen.

2.- Man geht so vor, dass man zu sprechen beginnt, wenn das Kind  sehr jung ist und es sehr leicht ist, dass es Vertrauen fasst, vor alle, wen die Eltern mitspielen...

3.- Man baut eine Beziehung zu den Eltern in der Weise auf, dass sie sich gegenüber der Institution öffnen und nach und nach Teile der Erziehung in die Hände der Monitoren und des Priesters legen und vielleicht sogar finanzielle Beiträge leisten, auf deren Notwendigkeit sie der Leiter der Unternehmung oder der Priester aufmerksam macht.

4.- Das Kind vertraut dem Monitor vollkommen, er ist wie ein netter älterer Freund, mit dem man sogar Unsinn treiben kann.

5.- Sobald das Kind erst in den Händen dieses neuen älteres Freundes ist, beginnt eine systematische Formung, das 14- oder 15-jährige Kind beginnt jeden Tag in die Messe zu gehen, nimmt an Betrachtungen und Bildungsgesprächen teil… und an einem Haufen anderer Dinge, sodass die Eltern nicht mehr die Hauptpersonen sind…Nun kann die Entwurzelung und Entfremdung beginnen

6.- Währenddessen werden die Monitoren eine freundschaftliche Beziehung zu den Eltern aufbauen, sie zuhause besuchen... Wenn sie große Häuser oder einen Garten haben, bringt man gleichaltrige Kinder zu diesem Kind, damit sie sie kennenlernen und sogar Feste für die Eltern der anderen Kinder in den Häusern dieser betreffenden Kinder veranstalten. Auf diese Weise interagieren die Eltern  untereinander und versichern einander der Notwendigkeit, ihre Kinder unter einem falschem Sinn Schutz suchen zu lasschen.

7.- Während man die Arbeit der Entwurzelung fortsetzt, wird das Kind nur noch Freund im Umfeld der religiösen Vereinigung haben, reden die Mütter und Väter darüber, dass es angebracht ist, dass das Kind in diesem schwierigen Alter den Schutz der Bildungsmittel und einer ordentlichen Unterhaltung erfährt.

8.- Andererseits wird das Kind den Kontakt zu der Welt verlieren, die es umgibt, es wird keine Freunde mehr haben und auch die Fähigkeit verlieren, Freundschaften zu sclhießen, und sie werden es glauben lassen, dass es ein ganz besonderer Mensch in einer ganz besonderen Welt ist.

9.- Der Proselytismus beginnt, wenn es einmal von der Welt getrennt ist, keine Freunde mehr hat, sondern nur mehr die von innerhalb der Organisation, die dies tatsächlich weder sind noch sein werden. Wenn sich das Kind manipulieren lässt, werden sie damit weitermachen, aber wenn es sich in einem bestimmten Moment nicht mehr formen lässt, werden ihm alle seine Freunde den Rücken zuwenden, da die Parole ausgegeben wurde... „Der passt nicht zu dir“... und da alle diesem netten Monitor vertrauen... wird das Kind alleingelassen und gnadenlos gemobbt.

10..- Isolierung... Wenn sich das Kind nicht formen lässt, wird das ein Mangel an Demut sein, und damit wird es Tag für Tag bombardiert... bis es nachgibt und außerdem eine falsche Selbsteinschätzung gewonnen hat, dass eine Korrektur sehr, sehr schwer sein wird – und wenn es wiederkommt, wird der freundliche Monitor ihm helfen, aber ihm auch einschärfen, dass es bereit sein muss alles für die Organisation zu geben und ihr als Aspirant beizutreten, oder wie man das sonst nennen  möchte...

11.- Wenn alles gut geht, wird das Kind Macht über andere bekommen, es wird dem Monitor von anderen erzählen, was sie draußen machen, ob sein Freund raucht, trinkt oder mit Mädchen ausgeht. Alle im Zentrum werden diese Informationen mitbekommen...

12.-. Trauen die Eltern all dem? Sie werden weiterhin am Tag der Offenen Tür kommen, an Filmvorführungen und Fußballspielen teilnehmen und fast vollkommen dem vertrauen, was sie da erleben... Solange das Kind drinnen ist, geht alles glatt, und wenn das Kind geht, werden ihm die Eltern nicht helfen, die Tore verschließen sich und diejenigen, die vorher deine Freunde gewesen sind frech zu dir nach Hause zum Essen gekommen sind, dich nicht mehr kennen werden, und wenn sie können, werden sie sagen, dass du ein schlechter Vater oder eine schlechte Mutter bist…

13.- Es kommt der Augenblick, wo das Kind mit dem Rücken zur Wand steht ; entweder gehörst du zu uns wo es dir gut geht und wir dir helfen, oder du bist allein in einer feindseligen Welt; diese antrainierte soziale Hemmung ist eine der Schritte, die zur Entwurzelung führen, nicht nur wenn es darum geht, Freunde zu finden, sondern auch, sich Gruppen anzuschließen, wie positiv diese auch immer sein mögen...

14.- Wenn das Kind ja sagt, ist alles gelaufen... es wird zum Chef, es darf die anderen kontrollieren, und es ist mehr in der Organisation daheim als in seinem eigenen Zuhause... es wird nicht mehr in die Pfarrei gehen und nach und nach alles, was zu seinem Umfeld gehört hat, aufgeben.

15.- Wenn es nein sagt, wird ein Prozess anlaufen, in dem man es zu ändern versucht, sie werden ihm nachlaufen und es direkt oder indirekt nötigen, zu den Bildungsmitteln zu kommen, sich einem Plan zu unterwerfen... So lange, bis das Kind entweder ja sagt oder sich in seiner künstlichen Umwelt isoliert hat, denn es hat weder Freunde noch die Fähigkeit sich anzufreunden, und vermutlich hat es auch niemandem, dem es sich anvertrauen kann, auch nicht seinen Eltern, denn es sieht sie als Teil des Systems, und schließlich haben sie es ja dort hineingebracht, und meistens sind es die Mütter, die darauf bestehen, dass es dort bleibt.

16.- Wenn es so weit gekommen ist, bleiben zwei Optionen... Das Kind sagt ja, und dann beginnen wir von vorne, oder das Kind sagt nein, und man wirft es hinaus... und als Folge von all dem erreicht man, dass ein junger Mensch mit 15 oder 17 Jahren in eine Glaubens- und Existenzkrise stürzt und von Gott nichts mehr wissen will... und wenn wir ihn nach Hause verfolgen, wird er sich wie ein junger Mensch geben, der auf die Welt und auf seine Eltern wütend ist...

Wo ist in all dem Gott? Ist das christlich? Würdest du dein Kind in solchen Händen wissen wollen? Kann man so etwas als eine Sekte bezeichnen? Wenn du ein Christ bist, wäre es da nicht besser, wenn dein Kind in die Pfarrei geht und sich unter Gleichaltrige mit gleichen Lebensgewohnheiten mischt? Hast du noch das Vertrauen deines Kindes? Wird es dir nicht rasch weggenommen?

Es ist gewiss, dass die Kirche unterschiedliche Charismen aufweist, aber alle fußen auf Jesus Christus von Nazareth, einem Mann, dessen Gedanken und dessen Taten übereinstimmen. Stimmen deine Gedanken mit deinen Taten überein? Könntest du wie Jesus sein?

Ich überlasse es euch, darüber  nachzudenken...Das nächste Mal will ich über die Konsequenzen sprechen, die solche Vorgangsweisen im Kopf eines jungen Menschen.

Casper