Die Wahrheit über den Tod des Numerarierpriesters Danilo Eterovic
Autoren: Agustina López de los Mozos & Ezequiel, 4/03/2015
Am 5. März jährt sich zum ersten Mal der Tod des Priesters Danilo Eterovic. Er war der erste Numerarier aus Bolivien und der erste bolivianische Numerarierpriester, das heißt, einer der „Älteren“ aus der Region Argentinien, dem aufgrund seines Alters eine besondere Verehrung innerhalb des Opus Dei gebührt hätte.
Don Danilo starb, als er beim Herannahmen des Zugs in der Station „Tres de Febrero“ (Buenos Aires) vom Bahnsteig stürzte.
Den Gerichtsakten ist zu entnehmen, dass sich Don Danilo am 5. März 2014 gegen 21.25 h in der Bahnstation einfand. Er trug schwarzes Hemd und eine schwarze Hose, aber merkwürdigerweise eine weiße Jacke (Aktenzahl Nr. 2095/14, Titelvermerk „N.N s/Unterbrechungen im Verkehrswesen“, beim Bundesgericht, Criminal y Correccional Nº 2, Secretaria 3, Buenos Aires, Argentinien).
Die Bezeichnung „interrupción de las comunicaciones” - „Unterbrechung der Verbindungen“ bezieht sich auf den Zugsverkehrs, der nach seinem Sturz auf die Geleise unterbrochen wurde.
Das Opus Dei äußerte sich in der Öffentlichkeit, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe, ohne näher anzugeben, was genau geschehen sei.
Allerdings beobachtete ein Zeuge des Vorfalls, der seine Aussage zu Protokoll gab, dass sich P. Danilo an das äußerste Ende des Bahnsteigs begab („Ich dachte, dass er dort pinkeln möchte“, sagte er), und als der Zug einfuhr, ließ er sich auf die Geleise fallen, um überrollt zu werden. Es gibt sogar Filmaufnahmen, die dies bezeugen.
Er war sofort tot.
Der verstorbene Priester trug, als er starb, in seiner Börse einen handgeschriebenen Zettel mit folgendem Text:
«Hinweis an Don Mariano Fazzio: Straße Vicente López (Cap. Fed.) 1950 Tel. 4803-6071. Don P. Jorge C. Sagte mir, dass ich keine Aufträge von sg -sr -sm bekomme (dass ich zurückgewiesen bin). Es geht mir SEHR SCHLECHT – und ich weiß nicht, wie ich dazu gekommen bin.»
Die Abkürzungen beziehen sich auf die interne Bezeichnung für die Apostolate der Prälatur (die Arbeit von St. Raphael mit Jugendlichen: SR; die Arbeit von St. Gabriel mit Verheirateten: SG; die Arbeit von St. Michael mit den Numerarierin: SM). Das will heißen, das P. Danilo innerhalb der Prälatur keinerlei Seelsorge ausüben konnte.
Es ist unklar, wann das Opus Dei das Verschwinden von Don Danilo bemerkt hat und ihn zu suchen begann, denn zwischen 21 Uhr und 12.30 h des folgenden Tages hatte kein Oberer der Prälatur die Tragödie, die sich 15 Stunden vorher ereignet hatte, zur Kenntnis genommen.
Allerdings geschah am folgenden Tag, Donnerstag, dem 6. März, etwas Bemerkenswertes: Die Polizei besuchte um 11.20 h ein Zentrum des Opus Dei, um über das Geschehene zu informieren und das Einschreiten eines „Angehörigen“ zu veranlassen, der das Opfer identifizieren könne. Der ältere Numerarier, der die Polizei empfing, sagte unglaublicherweise „Er lebt nicht hier und „er ist uns nicht bekannt“ (siehe unten das Protokoll der Argentinischen Bundespolizei mit dem Namen des betreffenden Numerariers);
Um 12.35 h an eben jenem Donnerstag kam eine Person aus der Regionalkommission in die Leichenhalle, um die Ausfolgung des Körpers von P. Danilo zu beantragen, die um 15.30 erfolgte. An diesem Tag gab es noch keine Aufbahrung, und die Nachricht wurde erste gegen 23 h durch eine Reihe von E-Mails verbreitet.
Die Aufbahrung begann am folgenden Tag, Freitag, den 7. März um 12 h, und sie war sehr kurz, wenn man bedenkt, dass es sich um einen sehr bekannten Priester handelt, der zu den „Ältesten“ der Region Argentinien gehörte, nämlich lediglich eine Stunde vor der Totenmesse, die in der Kirche von Pilar (Recoleta, Ciudad de Buenos Aires) um 13 h gefeiert wurde, und gleich anschließend war das Begräbnis am Friedhof von La Recoleta, einige Schritte von Pilar entfernt.
In der Predigt der Totenmesse sagte der Regionalvikar Mariano Fazio (an den sich die Nachricht des P. Danilo gerichtet hatte), dass „im Leben des P. Danilo das Leid nicht gefehlt habe. Physische und moralische Schmerzen haben ihn im Lauf seines Lebens begleitet. Der Herr wird viel Gutes aus diesen Schmerzen machen, für ihn und für viele Seelen“, und er erinnerte auch daran, dass man sich „in unserer Familie mit Werken und in der Wahrheit liebt“.
Wegen der Nachricht, die er uns hinterließ, sowie der Art, wie P. Danilo aus dem Leben schied, muss man ernsthaft anzweifeln, ob er tatsächlich in diesem Moment den Umgang, die Pflege und die liebevolle Begleitung erhalten hatte, die er benötigte, vor allem von Seiten seiner Vorgesetzten der Prälatur.
Mariano Fazio wurde im Dezember 2014 zum Generalvikar des Opus Dei ernannt und lebt derzeit in Rom.
Wir informieren darüber, damit die Kirche in dieser Situation die notwendigen Maßnahmen ergreift und es im Opus Dei nicht noch mehr Fälle wie den des P. Danilo gibt.
Es möge jeder seine Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Agustina L. de los Mozos & Ezequiel