Bienvenido: Der Autor des Einleitungs- und des Schlussgebets zu den Betrachtungen

 

Der heilige Enrique de Ossó y Cervelló, Gründer der Kongregation der Schwestern der Heiligen Theresia von Jesus, geboren in Vinebre in der Diözese Tortosa, Provinz Tarragona (Spanien) am 16. Oktober 1840 und gestorben am, 27. Januar 1896 in Gilet (Valencia) war durch seine apostolische Arbeit und diverse Gründungen für Laien und Ordensleute einer der populärsten Priester dieser Zeit in Spanien...

Unter seinen schriftlich niedergelegten Werken findet sich das Büchlein „Eine Viertelstunde Gebet“. mit dem er die Praxis des Gebets der von ihm betreuten Gründungen zu verbessern. Der hl. Enrique veröffentlichte dieses Buch 1874, und es erschien in über 50 Auflagen. Dieses Werk des katalanischen Priesters war eines der bekanntesten Betrachtungsbücher, vor allem im Umkreis von Katalonien, Valencia und Aragonien. Sein Ruhm erstreckte sich über Spanien und Lateinamerika und stellte eine große Hilfe für das persönliche Gebet vieler junger und älterer Menschen in der Mitte des 19. und bis ins 20. Jahrhundert dar.

Der hl. Enrique von Ossó, ein großer Kenner der theresianischen Spiritualität, fühlte die Notwendigkeit, das Charisma der hl. Theresia von Avila auszubreiten, das vor allem im Gebet besteht. Und so lehrte er die einfachen Leute beten, die Kinder, die Jugendlichen, das Volk Gottes, mit einer Formel, die Geschichte machte: Gebt mir jeden Tag eine Viertelstunde des Gebetes, und ich verspreche euch den Himmel”. Darin liegt eine große Weisheit.

Das persönliche Gebet ist zweifellos das beste Mittel, um Christus kennen und lieben zu lernen. Das war nun die feste Überzeugung des hl. Enrique von Ossó. Aber da er die Schwierigkeiten kannte, die die meisten Laien haben, Zeit von ihren Tätigkeiten und Verpflichtungen abzuzweigen, dachte er, die Verkürzung der Zeit wäre eine Hilfe und ein Ansporn. Wer könnte nicht von den 24 Stunden des Tages wenigstens eine Viertelstunde erübrigen?  Das ging, und so prägte er die Formel: eine Viertelstunde, nur eine Viertelstunde. Zuerst war die Idee da; dann dachte er daran, wie er den jungen Theresianerinnern von den Erzbruderschaft helfen könnte, sie zu verwirklichen und zu einer täglichen Verpflichtung zu machen. Für sie schrieb er schließlich dieses Büchlein: „Eine Viertelstunde Gebet“. Es handelte sich um eine Reihe von Betrachtungen, die nach Wochen und Themen geordnet war.

Der erste Teil widmet sich der (an Ignatius inspirierten) Betrachtung der so genannten „ewigen Wahrheiten“. Zweifellos begründen sie eine Vertiefung in halbvergessene Glaubensartikel. Zwei ausführliche, interessante „Dialoge“ mit der hl. Theresia machten den theoretischen Teil dieses Betrachtungsbüchleins aus, eine Art „Schule des Gebetes“ mach dem Charisma und den Erfahrungen der hl. Theresia von Avila.

Der zweite Teil, der viel ausführlicher war, widmete sich der Betrachtung des Lebens Jesu und der Evangeliumstexte. Es gibt auch eine Reihe von Betrachtungen über die Jungfrau Maria, die Heiligen, die Sakramente… etc.

Den Schluss bilden die „Ausrufe“ der hl. Theresia, sehr schöne Gebete, die die Heilige vor allem nach der Kommunion niederschrieb.

In der Art eines Anhangs  hatten die ersten Ausgaben des Buches auch eine Art „Andachtsbüchlein“.

Für den Beginn dieses viertelstündigen Gebets schrieb der hl. Enrique de Ossó das folgende Vorbereitungsgebet:

„Allmächtiger Gott, mein geliebtester Vater und Herr, ich glaube mit Recht, dass du hier zugegen bist an diesem Ort, dass du hier bist, in mir, inmitten meines Herzens, dass Du meine verborgensten Gedanken und Herzensneigungen siehst, ohne dass ich mich vor deinen göttlichen Augen verbergen könnte.

Ich bete Dich in tiefster Ehrfurcht und Demut an. Aus dem Abgrund meines Elends, meines Nichts, und ich bitte für alle meine Sünden, die ich aus ganzem Herzen verabscheue, um Verzeihung und ich bitte euch um die Gnade, diese Viertelstunde des Gebetes fruchtbar zu nutzen, die ich zu eurer höheren Ehre aufopfere … Oh ewiger Vater! Jesus, Maria, Josef  und Theresia von Jesus, lehrt mich besser, um mich zu erkennen und euch zu erkennen, um euch immer zu lieben und euch immer lieben lasse. Amen.”

Weiter sagt der hl. Enrique in diesem Büchlein:

„Nach der Betrachtung kannst du mit Sammlung und Innigkeit das folgende sagen: Gebet. Ich danke Dir, mein Gott, für die guten Gedanken, Anregungen und Vorsätze, die mir diese Weile des Gebetes gebracht hat… Alles das biete ich zu Eurer höheren Ehre dar… und ich bitte Euch um die nötige Gnade, sie zu verwirklichen... Oh ewiger Vater! Durch Jesus, Maria du Josef, und durch die heilige Theresia von Jesus gib mir die Gnade, in allem Deinen heiligsten Willen zu erfüllen. Amen.“

Kommt euch etwas an diesen Gebet bekannt vor? Ich hatte immer gedacht, der hl. José María Escriba hätte es verfasst.

Bievenido