GEDANKEN AUS EINER TERTULIA MIT DEM VATER

Rom, 12. Dezember 2014

Fest Unser lieben Frau von Guadalupe

 

Diesen Vormittag hatten wir ein Beisammensein mit dem Vater – sehr herzlich und sympathisch, denn er wollte mit uns das Fest Unserer lieben Frau von Guadalupe feiern und uns bei dieser Gelegenheit daran erinnern, dass wir marianischer sein sollen, damit wir es verstehen, in ihr unsere Zuflucht zu nehmen und zu unserer Mutter als der ominpotentia supplicans, der fürbittenden Allmacht vor dem Vater, dem Sohn und dem Hl. Geist zu kommen, damit sie das Werk beschützt und damit es immer jünger und schöner wird.

Dann erinnerte er uns an seine Audienz beim Hl. Vater am vergangenen 1. Oktober, bei der ihm der Papst geraten habe, er solle auf seine Gesundheit achten, ein Ratschlag, den er – so der Vater – schon vielerorts erhalten habe. Deshalb und in Erinnerung daran, dass unser Vater auch daran gedacht hat – selbst daran, dass er eine eigene Zone in Villa Tevere dafür geschaffen hatte – und er teilte uns mit, dass er sich in Übereinstimmung mit dem Generalrat und der Assessorie entschlossen habe, Fernando Ocáriz zum Auxiliarvikar und Mariano Fazio zum Generavikar zu ernennen  (der mit dem Vater im Auto gekommen war und an der Tertulia teilnahm). So hätte der Vater nicht mehr so eine Arbeitsbelastung, wie er sie bisher hatte. Auch wenn in den Statuten diese Möglichkeit vorgesehen sei, habe es doch niemals eine solche Ernennung gegeben. Der Vater sagte uns humorvoll, dass das nicht heißen werde, dass er jetzt auf Urlaub gehe, sondern dass er weiterarbeiten werde, aber jetzt mit mehr Unterstützung. Und unsere erste Verpflichtung sei es für sie zu beten, damit wir alle das Werk so machen, wie Gott es haben wolle.

Don Mariano schickte ebenfalls gestern Papst Francisco den Brief, in der er ihm diese Entscheidung mitteilte. Der Vater bemerkte in diesem Zusammenhang zu D. Mariano: “Gut, ich habe ihm gesagt, dass er sich in Acht nehmen soll, aber er hat das nicht beachtet…". Der Vater nützte die Gelegenheit, um darauf zu bestehen, dass wir immer sehr vereint mit dem Heiligen Vater sein sollen, bis in die kleinsten Details.

Dann erinnerte er an den Aufenthalt unseres Vaters in Mexiko, um eine Novene in Guadalupe zu halten, im Mai 1970, und er kündigte an, dass zu gegebener Zeit die Bemerkungen unseres Vaters bei seinem Gebet bekannt gemacht werden). Er empfahl uns, das Gebet unseres Vaters zu lernen: “Meine Herrin, meine Mutter...”

Der Vater sagte uns auch, dass wir selbst Opus Dei sein sollen, den Herrn bitten, dass er mit Klarheit zu uns spricht und uns fordert. Und er konkretisierte: Das Opus Dei kann sich nur verwirklichen, wenn wir, du und ich, treu sind, wenn wir jeden Tag die Verpflichtungen, die wir haben, erfüllen. Wenn uns etwas ein wenig vom Opus Dei ablenkt, eilen wir, um die Fürsprache Unserer Lieben Frau zu erlangen.

Ebenso bat er uns, gute Söhne unseres Vaters zu sein, der uns auf irgendeine Weise väterlich begleitet und den wir im Lauf des Tages immer wieder fragen können, wie er möchte, dass wir handeln. Wir können uns vor ihn stellen und ihm sagen: Vater, wie sollen wir das machen?

Zum Schluss sagte er uns, dass er am Sonntag nach  Pamplona fahre, um seine Augen untersuchen zu lassen. Er nannte uns keine Details, aber er bat uns um unser Gebet.


[Anmerkung: Der Besuch Escribas in Guadalupe war ein Hilfeschrei in den Jahren nach dem Konzil, im Hintergrund stand aber wohl auch die Weigerung Paul VI., dem Opus ständig extravagante Sonderwünsche zu erfüllen. In der arkanen Semantik des OD heißt nun also die Wiederholung dieser "Weihe", dass es Probleme mit dem Papst gibt und man hier, anstatt zu gehorchen, zur Mutti flüchtet.]