Statistiken des Opus Dei
 
Alfredo, 29. Februar 2008


Da ich sehe, dass sich niemand im Klaren darüber ist, wie viele Mitglieder das Opus hat, und um zu wissen, worüber wir genau reden, präsentiere ich hier die offiziellen Statistiken, die auf der Homepage www.opusdei.com veröffentlicht sind. Mein Ziel ist nicht, sie zu ermitteln, sondern nur auf die offizielle Verteilung hinzuweisen, die das Opus angibt, und zu sehen, ob diese Daten einzelner Länder im Zusammenhang stimmig sein können. Wo es keine offiziellen Angaben gibt (manchmal wurden in der lokalen Presse Angaben veröffentlicht, die von den Informationsbüros des Opus Dei ausgehen), habe ich meine Schätzungen auf der Basis der Anzahl der Zentren in jedem Land angestellt; und für die Zeit nach 1989 ist das sehr leicht, denn die Errichtung neuer Zentren wurde jeweils in „Romana“ angezeigt. In anderen Fällen ist meine Schätzung persönlicher und beruht auf meiner Erfahrung. Während meiner Jahre im Opus bin ich in 4 Kontinenten herumgekommen und habe in Zentren in etwa 20 verschiedenen Ländern gewohnt, vor allem dort, wo das Werk schon ziemlich entwickelt ist, wie Spanien, Deutschland, England, Italien, Frankreich, Mexiko, Argentinien, Peru, Guatemala, die Philippinen, Nigeria, Kenia, etc., aber auch in Ländern, wo es sehr wenig entwickelt ist.

Laut der offiziellen Homepage befindet sich das Opus Dei in 64 Ländern, einschließlich Russland, wo sie im Vorjahr angefangen haben.

Auf der spanischen Webseite findet sich eine Aufteilung nach Kontinenten, die allerdings nicht allen Versionen in den verschiedenen Ländern entspricht:

Europa: 49.000
Amerika: 29.400
Asien und Ozeanien: 4.800
Afrika: 1.800
Total: 87.000

Die Summe habe nicht ich ausgerechnet, sie stammt von der Homepage. Da die Summe aber offensichtlich 85.000 und nicht 87.000 ergeben muss, dürften die 1.900 Priester keinem bestimmten Kontinent zugeordnet worden sein. Deshalb ist die Angabe fehlerhaft, denn die Priester wurden zweimal gezählt (früher hat man das nicht so gemacht...). Also, beginnen wir...

In Europa ist es in 23 Ländern vertreten (Quelle: www.opusdei.com). Einige korrespondierende Webseiten in den jeweiligen Landessprachen nennen Mitgliederzahlen. Von hier sind die offiziellen Zahlen genommen, die auch den Beginn der Arbeit des Werkes in den jeweiligen Ländern anzeigen:

Italien (1946): 3.000 Mitglieder
Portugal (1946): etwa 1.400 Mitglieder
Frankreich (1947): 1.600 Mitglieder und Mitarbeiter (Schätzung: vermutlich weniger als 1.000 Mitglieder)
Deutschland (1952): 600 Mitglieder (1.000 einschließlich der Mitarbeiter)
Schweiz (1956): 210 Mitglieder
Österreich (1957): 350 Mitglieder
Holland (1959): 150 Mitglieder (und 300 Mitarbeiter )
Polen (1989): 300 Mitglieder
Insgesamt ergibt die Summer dieser 8 Länder, in denen das Opus schon seit längerer Zeit arbeitet und generell entwickelter ist als in den anderen Ländern Europas (Spanien natürlich ausgenommen): 7.010

Spanien (1928) Keine offiziellen Angaben; ein Artikel in „El País“ (leider kann ich keine näheren Angaben machen) nannte kürzlich 35.000 Mitglieder;
England (1946) Keine offiziellen Angaben; nachdem es 25 Zentren 4 Städten sind, dürfte es deutlich weniger Mitglieder als zum Beispiel Frankreich haben. Meiner Schätzung nach werden es etwa so viele wie in Deutschland sein, also ca. 600 Mitglieder.
Irland (1947): Keine offiziellen Angaben; meiner Schätzung nach etwa wie Österreich, also 350 Mitglieder.
Belgien (1965): Keine offiziellen Angaben; Angaben von AOP (Apostolat der öffentlichen Meinung, die Presstestelle des Opus) sprechen von 250 Mitgliedern.
Schweden (1984): Keine offiziellen Angaben, aber die Zahl der Zentren ist 3-4. Im Vergleich mit Neuseeland, das 4 Zentren hat, könnten es 40 Mitglieder sein.
Finnland (1987): Keine offiziellen Angaben, aber es gibt nur ein Zentrum für jede Abteilung, also etwa 20 Mitglieder.
Tschechische Republik (1990): Keine offiziellen Angaben, aber es gibt 4-5 Zentren in zwei Städten wie in Neuseeland, also etwa 40-50 Mitglieder.
Ungarn (1990): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.
Litauen (1994): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.
Slowakei (1996): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.
Estland (1996): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.
Slowenien (2003): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.
Kroatien (2003): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.
Lettland (2004): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.
Russland (2007): Keine offiziellen Angaben. Es gibt ein Zentrum für jede Abteilung, das bedeutet ca. 20 Mitglieder.

Meine Schätzung für diese Länder ergibt also, wenn man Spanien ausnimmt, das immer ein besonderer Fall ist, ungefähr 1.470 Mitglieder; oder, anders gesagt, es gäbe in Europa außerhalb Spaniens etwa 8.480 Mitglieder des Opus in 22 Ländern, basierend auf offiziellen Angaben und Schätzungen nach der Zahl der Zentren, die in „Romana“ seit dem Jahr 1989 veröffentlicht werden (vgl. http://en.romana.org). Meine Schätzung kann für einige Länder zu kurz gegriffen sein, deshalb runde ich sie auf 9.000, um uns die Arbeit zu erleichtern. In diesem Fall gäbe es in Spanien etwa 40.000 Mitglieder des Opus, und so käme man auf die Schätzung von insgesamt 49.000 in ganz Europa, wie es ja auch die offizielle Homepage angibt. Wie ich weiter oben erwähnt habe, wurde in einem Artikel in „El País“ die Zahl 35.000 genannt. Ich persönlich glaube, dass das einzige Land der Welt, wo das Opus Dei zu niedrige Zahlen angibt, Spanien ist, damit es dort nicht zu viele sind, denn es ist tatsächlich ein zutiefst spanisches Phänomen; ob es jetzt 35.000 oder 40.000 Mitglieder in Spanien sind, wäre nun nicht so bedeutsam, aber damit ist es die Hälfte aller Mitglieder auf der Welt; wenn man nur die Numerarier nimmt, ist der Anteil noch höher, denn die Hälfte der Numerarier der Länder wie Holland, Schweiz, Belgien etc. stammen aus Spanien, und dort, wo das Opus erst kürzlich eingeführt wurde (Schweden, Ungarn, Russland), sind die große Mehrheit Spanier.

Meine Schlussfolgerung hinsichtlich Europas ist, dass die Schätzung, wie sie die offizielle Homepage angibt, mehr oder weniger stimmen dürfte.

Die offiziellen Daten für Afrika sind folgende:

Nigeria (1965): ungefähr 1.000 Mitglieder
Kenia (1958): Keine offiziellen Angaben. Meiner Schätzung nach dürften es etwa so viele wie in Österreich sein, also etwa 350.
Demokratische Republik Kongo (1980): Keine offiziellen Angaben. Meiner Schätzung nach dürften es etwa so viele wie in der Schweiz sein, also etwa 210 Mitglieder
Elfenbeinküste (1980): Keine offiziellen Angaben. Meiner Schätzung nach dürften es etwa so viele wie in Holland sein, also etwa 150 Mitglieder.
Kamerun (1988): Keine offiziellen Angaben. Es gibt 6 Zentren in 2 Städten, aber ich weiß, dass es sehr wenige Numerarier gibt. Meiner Schätzung nach dürften es etwa so viele wie in Neuseeland sein, also etwa 60 Mitglieder
Uganda (1996): Keine offiziellen Angaben. Es gibt zwei Zentren und somit, meiner Schätzung nach, etwa 20 Mitglieder.
Südafrika (1998): Keine offiziellen Angaben. Es gibt zwei Zentren und somit, meiner Schätzung nach, etwa 20 Mitglieder.

Für Afrika kommt man somit auf etwa 1.810 Mitglieder, das entspricht in etwa dem, was die offizielle Webseite sagt: 1.800 Mitglieder.

Für Asien-Ozeanien bin ich nach derselben Methode vorgegangen:

Australien (1963): 500 Mitglieder.
Neuseland (1989): 40 Mitglieder.
Japan (1958): Ich habe keine Datren gefunden, aber ich bin ich Japanisch etwas schwach ;-) aber es wurde seit 1989 kein neues Zentrum eröffnet. Meiner persönlichen Schätzung nach sind es etwa so viele wie in Österreich, also 350 Mitglieder.
Philippinen (1964): 3.000 Mitglieder.
Hong-Kong (1981), Singapur (1982), Taiwán (1985) und Macao (1989) sind in einer Region zusammengefasst. Keine offiziellen Angaben. Meiner persönlichen Schätzung nach sind es etwa so viele wie in Österreich, also insgesamt 350 Mitglieder.
Indien (1993): Keine Daten auf der offiziellen Homepage. Es gibt zwei Zentren, deshalb schätze ich etwa 20 Mitglieder
Israel (1993): Keine Daten auf der offiziellen Homepage. Es gibt zwei Zentren, deshalb schätze ich etwa 20 Mitglieder
Libanon (1996): Keine Daten auf der offiziellen Homepage. Es gibt zwei Zentren, deshalb schätze ich etwa 20 Mitglieder
Kasachstan (1997): Keine Daten auf der offiziellen Homepage. Es gibt zwei Zentren, deshalb schätze ich etwa 20 Mitglieder

Die offizielle Homepage nennt 4.800 Mitglieder in Asien und Ozeanien; das kommt mir wahrscheinlich vor, obwohl meine Schätzung ein wenig niedriger ist.

In Amerika habe ich keine Daten über die spanischsprachigen Länder gefunden auf den offiziellen Webseiten gefunden. Die Mitgliederzahlen der anderen Länder sind:

Kanada (1957): 600
USA (1949): 3.000
Brasilien (1957): 1.700
Mexiko (1949): 8.400 (in einem Artikel vor 2-3 Jahren auf der offiziellen Homepage).

Bei den anderen Ländern hat Argentinien (1950) aufgrund seiner Entwicklung, meiner persönlichen Schätzung nach etwas mehr als Brasilien, also etwa 2.000 Mitglieder; Chile (1950), Kolumbien (1951), Peru (1953) und Venezuela (1951) (einschließlich Trinidad und Tobago (1982) und Dominikanischer Republik (1988), die von Caracas abhängen) kann man auf jeweils 1.000 schätzen; Ecuador (1954), Uruguay (1956), Paraguay (1962), Puerto Rico (1969), Guatemala (1953) und Costa Rica (1959) mit etwa jeweils 500; El Salvador (1958) und Honduras (1980) etwa jeweils 300; Bolivien (1978), Panamá (1996) und Nicaragua (1992) je 100. Meine Schätzung ergäbe insgesamt 23.600 in ganz Amerika. Mir ist klar, dass das sehr ungenau ist, denn für die Mehrzahl der Länder fehlen offizielle Daten, aber wir sind nicht weit weg von den 29.400 Mitgliedern in ganz Amerika.

Wenn das Werk auf mehr als 80.000 Mitglieder kommt, verdankt es das im Wesentlichen Spanien, das etwa die Hälfte der Mitglieder und mehr als die Hälfte der NumerarierInnen auf der Welt hervorgebracht hat.

Es tut mit leid, wenn meine Aufstellung etwas umständlich war, und ich danke allen, die dazu beigetragen haben.

Alfredo

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