Marcus Tank: Die Versuche des hl. Josemaria Escrivá de Balaguer, Bischof zu werden
Eine niemals erzählte Geschichte (2)
4. April 2014
Quelle und Transkription des spanischen Originals: http://www.opuslibros.org/PDF/PRETENSION2.pdf
Wie man im folgenden Kapitel sehen wird, war Escrivá nah daran, zu einem spanischen Ortsbischof ernannt zu werden. Wir zeigen im Folgenden, mir freundlicher Genehmigung der Fundación Francisco Franco, einige Dokumente aus deren Archiv, die zeigen, wie Escrivá durch die Vermittlung des Unterrichtsministers Ibáñez Martín beim Staatschef für seine Ernennung zum Bischof warb. José Ibáñez Martín war ein persönlicher Freund Escrivás; wir könnten ihn einen Supernumerarier in pectore des Opus Dei, denn damals gab es die Gestalt des Supernumerariers noch nicht.
Um uns nicht weiter zu verbreitern, wollen wir in diesem Beitrag nur eine Liste präsentieren, die die spanische Sicherheitsdirektion im Jahr 1942 über Diözesanpriester angefertigt hat, mit handschriftlichen Anmerkungen von Franco, sowie das Curriculum Vitae Escrivás, der von ihm selbst in seinem großartigen Stil verfasst worden ist.
An seinem Curriculum überrascht uns, dass die zivilen Jura-Studien hervorgehoben werden, nicht aber ein Studienabschluss aus Theologie; lediglich wird auf eine sehr konfuse Weise angemerkt: „Er absolvierte das Theologiestudium (Meritissimus) in der damaligen Päpstlichen Universität in Saragossa”.
Bei den Lebensläufen der beiden anderen Priester werden die absolvierten höheren Studien aus Theologie und ihre höhere berufliche Qualifikation lobend erwähnt. Das Dossier der staatlichen Sicherheitsdirektion referiert auch über die politischen Optionen der Kandidaten, ihre Sympathie für die „Nationale Bewegung“ Francos und für die Partei.
Franco merkte hierzu an: „Ibáñez sagte, dass er ein sehr guter Mann sei, ein Anhänger: „D. José Mª ist geeignet - Opus Dei Gründer; sehr ergeben” (Man hat das im politischen Sinn zu verstehen – ein Anhänger des Franco-Regimes. Ibáñez Martín war immerhin sein Unterrichtsminister)!
Bei den Anmerkungen Francos findet man im Fall von Antonio Rodilla, einem engen Freund und Mitarbeiter Escrivás, ebenfalls eine Empfehlung des Ministers Ibáñez Martín. Anbei das Curriculum Escrivás (vermutlich aus dem Jahr 1945) und anderer Priester:
Ibáñez Martín fügt eigenhändig hinzu: „Außerdem ist er Präsident der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz. Er wäre ein großartiger Militär-Vikar. Aufgrund seiner Bildung, seines apostolischen Geistes und seiner Dynamik wäre er für die Streitkräfte hervorragend geeignet”.
Das Dokument besagt:
“DON JOSÉ MARÍA ESCRIVA DE BALAGUER ALBÁS, Rektor des Königlichen Patronats von Santa Isabel in Madrid. Geboren 1902. Absolvierte das Lizentiats- und Doktorats-Studium aus Jura an den Universitäten von Saragossa und Madrid und erlangte sein Doktorat mit Auszeichnung. Er absolvierte alle Studien aus Theologie mit „Meritissimus“ an der damals Päpstlichen Universität von Saragossa. Noch vor der Priesterweihe, nach dem Erhalt der Tonsur, wurde er vom Kardinal Soldevila zum Inspektor des Seminars San Francisco de Paula in Saragossa ernannt.
In Liebe zum priesterlichen Dienst entfaltete er von 1927 bis 1931 sein Apostolat unter den Kindern der Armenschulen von Madrid und unter armen Kranken, die er täglich in ihren Häusern in den Armenvierteln aufsuchte.
Der zunehmende Umfang der Arbeit mit Studenten nötigte ihn die Art von Seelsorge aufzugeben, er unterließ es aber nicht, jeden Sonntag arme Kranke in einem Spital zu besuchen.
1928, in einer beharrlichen, patriotischen Arbeit, die sich segensvoll für die Kirche ausgewirkt hat, arbeitete er für die christliche und berufliche Bildung der jungen Akademiker und der Hochschulen und der Fachhochschulen. Er ist eine der Personen, die die Probleme der studierenden Jugend in Spanien am besten kennt.
Geistlicher Leiter zahlreicher einflussreicher Personen, Professoren und Studenten der Universität, von Leitern verschiedener katholischer Initiativen etc., die sich wegen seiner Gabe des Rates an ihn gewendet haben.
Während des vergangenen Krieges arbeitete er unermüdlich, sowohl in der roten wie ind er nationalen Zone, in die er fliehen konnte, in dieser Richtung, und er vermittelte diesen Starkmut den jungen Menschen, die an den entferntesten Fronten kämpften.
Seit einigen Jahren führt er auf Bitten zahlreicher Bischöfe Exerzitien für Priester, und er hat solche auch für verschiedene Ordensinstitute gehalten. Im Jahr 1940 hielt er über 1000 Priestern aus verschiedenen Diözesen Exerzitien: Madrid, Vitoria, Valencia, Pamplona, Lérida, León, Ávila, Segovia, etc.
Der Bischof von Madrid schrieb am 24. Mai 1941 in seinem Brief an den hochwürdigsten Abt des Kloster von Montserrat:
„Dr. Escrivá ist ein vorbildlicher Priester, von Gott für die Heiligung vieler Seelen auserwählt, demütig, klug, abgetötet, seinem Bischof gegenüber völlig gehorsam, von hervorragendem Verstand, felsenfest in der doktrinellen und spirituellen Bildung, von glühendem, Eifer, Apostel der studierenden christlichen Jugend, und er will nichts anderes zum Nutzen des Vaterlands und zum Dienst und zur Verteidigung der Kirche eine Elite von Berufstätigen heranbilden, die zwar inmitten der Welt leben, aber sich nicht nur heiligen, sondern auch mit apostolischem Sinn arbeiten“. Er ist Nationaler Rat für die Bildung.
Er kann folgende Publikationen vorweisen: Geistliche Betrachtungen (Cuenca 1934). Der Heilige Rosenkranz (Madrid 1935). Historisch-kanonische Studie über die Jurisdiktion „nullius dioecesis” der Ehrwürdigsten Äbtissin von Santa Maria la Real de las Huelgas (Burgos 1939). Der Weg (Valencia 1939). Die Werke „Der Heilige Rosenkranz“ und „Der Weg“ sind in mehreren Auflagen erschienen.”
Die beruflichen Verdienste der Kandidaten werden zum Vergleich angeführt.
In der Folge führen wir ein weiteres Dokument an, das kein Datum aufweist, aber als Teil des Lebenslaufs Escrivás zu gelten hat; es muss aufgrund seines Inhalts nach 1950 entstanden sein. Der Stil ist typisch für den Gründer. Die „Mission“, auf die er anspielt, ist das Bischofsamt. Das Dokument befindet sich ebenfalls in der „Fundación F. Franco“.