Oráculo: Der Dienst von José María Escrivá in Perdiguera
16. April 2014
1. Nachdem ich eine Zeitlang schriftstellerische Abstinenz auf dieser hochgeschätzten Seite geübt habe, überzeugt mich der jüngste Beitrag von Gervasio einmal mehr davon, dass das Opus Dei ein Phänomen darstellt, bei dem nicht alles so ist, wie es zu sein scheint, weil auch nicht alles so aufscheint, wie es ist. Und daher kommt es, dass viele „historische Quellen“, die das Opus betreffen, von der Wurzel her vergiftet sind, weil sie bewusst manipuliert sind. Deshalb scheint es doppelt schwer, aus der Geschichte das herauszupräparieren, was wirklich geschehen ist.
Vor nunmehr bereits einigen Monaten hat Cooper einige sehr wichtige Zeugnisse über diese Vorgänge beigebracht, und ebenso beschenkte uns Gervasio mit Daten und Kommentaren darüber. Außerdem haben uns Guillaume und Jaume García Moles mit der Exhumierung von Quellen überrascht, die bis dato völlig unbekannt waren, ebenso nunmehr auch Marcus Tank. Es kann keinen Zweifel geben: Die „Geschichte“, die die Institution über sich selbst oder seinen Gründer zu erzählen pflegt, ist ein Design, das einem Wunschdenken folgt.
So könnte jetzt also der Moment gekommen sein, die offiziellen Geschichten systematisch zu demontieren, indem man vertrauenswürdige Beweismittel vorlegt, die noch unverfälscht und original sind. Das ist nicht leicht. Mit diesem Beitrag möchte ich eine wissenschaftliche Forschungsarbeit präsentieren, die notwendig ist und sie schon für sich genommen ein großes Gut für die Kirche darstellt, da sie das Ziel verfolgt, sichere Daten zu liefern und einzuschätzen, um die Person José María Escrivá so einzuschätzen, wie sie in der Geschichte wirklich war. Nur eine solche Forschungsarbeit kann es gestatten, den „historischen Escrivá“, wie er wirklich war, vom „mythischen Escrivá“ abzugrenzen, denn der Mythos wurde bei den kirchlichen Prozessen bis zum Überdruss so präsentiert, als wäre er die Wahrheit. Freilich kann die Heiligsprechung Escrivás oder wessen auch immer niemals die historische Wahrheit der im Prozess präsentierten „Fakten“ garantieren, so wie die Nichtigkeitserklärung einer Ehe eine gültige Ehe in Wahrheit nicht aufheben kann.
Ich will mich mit dieser Untersuchung auf die erste Aufgabe konzentrieren, die Escrivá als Kleriker von einer diözesanen Autorität übertragen bekam, und zwar unmittelbar nach seiner Priesterweihe. Ich wollte dabei die „nackten Fakten“ liefern, die Dinge so darstellen, wie sie gewesen sind, bevor dazu Bewertungen oder Schlussfolgerungen angestellt worden sind. Sehen wir uns die Dinge im Detail an.
2. Die Ernennung. Die Berufung nach Perdiguera war keine provisorische Vertretung, wie uns die Hagiographen weismachen wollten und wie es sogar in der Positio des Selig- und des Heiligsprechungsprozesses steht. Es war nicht einmal ein zeitlich bemessener Auftrag, wie bei jener Woche im April 1927, in der Escrivá in Fombuena aushalf. Es war die Berufung in ein kirchliches Amt, in eine dauerhafte Stellung: Regente auxiliar für einen schwer erkrankten Pfarrer. Und tatsächlich starb dieser am 27. Juni 1925. Es steht außerdem fest, dass dieser Pfarrer für einige Tagen, im November 1924, als er in Madrid ärztliche Hilfe aufsuchte, vertreten wurde.
Da sich die Dinge nun so verhalten, bleibt zu erklären, warum Escrivá aus Perdiguera wegging, nachdem er erst etwas über einen Monat sein Amt ausgeübt hatte. Er war am 30. März 1925 ernannt worden, das heißt, unmittelbar nach seiner Priesterweihe am 28. März, als er aus dem Seminar ausgeschieden war (Anhang I), und deshalb stand er der Diözese zur Verfügung, und andererseits musste er ja auch von etwas leben. Perdiguera liegt von Saragossa etwa 25 Kilometer entfernt. Er verließ sein Amt bald wieder, am 18. Mai. Gewiss erfordert eine vollständige Klärung der Angelegenheit auch die Prüfung der subjektiven Motivationen für das Vorgefallene, aber lassen wir diesen Aspekt beiseite, um desto größere Klarheit in Bezug auf die Fakten an sich zu gewinnen.
3. Der Aushilfspfarrer verlässt sein Amt. Escrivá verließ sein Amt. Was heißt das? Warum ging er weg? Wenn man die pfarrlichen Unterlagen in Perdiguera überprüft, erscheinen eben auf derselben Seite wie die Daten Escrivás (Anhang II) eine Vielzahl von Beispielen, die verstehen lassen, was vorgefallen ist, ohne etwas umzuinterpretieren oder Vermutungen zu äußern. Hier kommen kanonische Ämter vor, wie Pfarrer, Ecónomo, Regente, Regente auxiliar, und auch der einfache Geschäftsträger. Die Inhaber gaben ihr Amt mit Tod oder Versetzung auf, wegen Amtsniederlegung oder wegen eines Rücktritts aus Krankheitsgründen. Nur in zwei Fällen sagt man einfachhin gegangen: Merkwürdigerweise „ging“ Escrivá am 18. Mai, und an eben diesem 18. Mai wurde ein Substitut bestellt, dessen Aufgabe am 27. Juni erledigt war, als der Pfarrer von Perdiguera starb, denn da wurde ein anderer Regente ernannt, der bis zur Ernennung des neuen Pfarrers als kanonischer Provisor blieb. Deshalb scheinen auf diesem Registerblatt die Motive derer auf, die Aufträge erhielten und von hier weggingen – von allen, außer von Escrivá. Warum? Wenn man die Dekretalien der Erzdiözese Saragossa sorgfältig studiert (Anhang III), erweist sich, dass die Bewegungen der Seminaristen und Kleriker minuziös kontrolliert wurden, unter Beachtung der von der Kleruskongregation der Römischen Kurie ausgegebenen Richtlinien, denn sie brauchten für fast alles eine Erklärung, so wie auch alles registriert wurde. Hier finden sich denn auch die Erlaubnisse für die Seminaristen, die für den Bachelor studierten, um den Magister zu machen, oder auch die Erlaubnisse für Kleriker, um das Lizenziat in Theologie zu machen, um Jura zu studieren oder die Erlaubnis zu erwirken, als Priester den Anwaltsberuf auszuüben. Hier sind auch die Erlaubnisse für die Pfarrer oder Kleriker festgehalten, die sich für einen Monat oder sogar auch nur für eine Woche von der Pfarre entfernten, um sich in Saragossa aufzuhalten, wobei in diesem Fall ein ersatzweiser Vertreter genannt ist.
Also: Es steht fest, dass Escrivá sein Amt verließ, nicht wegen einer Erkrankung oder einer Versetzung oder anderer kanonischer Ernennungen, und es liegt keine Erlaubnis vor aus Perdiguera wegzugehen; er hatte danach keinen anderen diözesanen Auftrag, und er verzichtete auch nicht formell auf diese Stelle. Aus all diesen Daten muss man unzweifelhaft schließen, dass Escrivá aus seinem Amt desertiert ist, denn in irgendeinem Moment war sich die diözesane Kurie des festen Entschlusses Escrivás sicher, dass er nicht auf dem Posten ausharren wollte, für den er ernannt worden war, denn wir wissen, dass er nach seinem Weggang von Perdiguera für zwei Jahre in Saragossa wohnte, bis ihm gestattet wurde, für Studienzwecke nach Madrid zu gehen, und dass ihm in der Zwischenzeit kein anderes kirchliches Amt angeboten wurde. Anders gesagt, Escrivá hat das ihm angebotene Amt zurückgewiesen und nicht weiter ausgeübt.
Wir wissen, dass er in den folgenden Monaten seine priesterlichen Lizenzen in der Diözese erneuerte, und das lässt die begründete Annahme zu, dass der Weggang aus Perdiguera keine ausdrückliche Rebellion gegen eine Anordnung der diözesanen Hierarchie bedeutete. Dass Escrivá der diözesanen Kurie seinen Wunsch mitgeteilt hätte, Perdiguera zu verlassen oder nicht dahin zurückzukehren, oder die Art, wie er das getan haben mochte, sind Vermutungen, für den Augenblick sind sie jedoch nicht durch Dokumente belegt. Das kann bedeuten, dass er seinen Posten einfach verlassen hat, ohne dass es für diese Verantwortungslosigkeit größere Sanktionen gegeben haben dürfte.
Freilich, mag es sich mit dem Vorgefallenen so verhalten haben wie es wolle, die Fakten sprechen im Zusammenhang mit dieser Dokumentation eine unzweideutige Sprache: In einem bestimmten Moment verweigerte sich Escrivá der Ausübung dieses konkreten Dienstes, sei es mündlich oder durch das, was er tat. Und so musste die Kurie auf die Vakanz reagieren, indem sie einen Geschäftsträger nach Perdiguera entsandte. Das sind gesicherte Fakten, die sich nicht abstreiten lassen. Und da gibt es noch mehr.
4. Die Motive. Die Aufeinanderfolge der Ernennungen zeigt, dass der Rückzug Escrivás unerwartet und überraschend für die Erzdiözese kam, denn die Kurie musste Bernardo Rodrigo Latorre betrauen, der am 18. Mai in Perdiguera eingesetzt wurde 18. Mai: Damals war dieser Koadjutor in Villamayor de Gállego, der Kreisstadt in der Nähe von Perdiguera, acht Kilometer von Saragossa entfernt. Dann, als dieser provisorische Auftrag erledigt war, kehrte er auf seinen Posten nach Villamayor zurück. Es war demnach eine improvisierte Nachbesetzung, um sich aus der Affäre zu ziehen.
Als einen Monat später der Pfarrer von Perdiguera starb, installierte die Kurie zunähst als Provisorium den Vikar und späteren Pfarrer Ladruñán Eduardo Laguna. Wir kennen die Gründe nicht, die Escrivá bei der Erzbischöflichen Kurie geltend gemacht haben könnte, wenn das der Fall gewesen sein sollte, um von Perdiguera entbunden zu werden. Man kann nicht ausschließen, dass die Weigerung Escrivá, hier seinen Dienst zu tun, die Ursache dafür war, dass er nachher weder Amt noch Einkommen hatte, nachdem er wirkungsvoll bewiesen hatte, dass seine Prioritäten, seine Wünsche und seine „persönlichen Pläne“ andere waren als der Dienst in Perdiguera: etwa sich um seine Familie in Saragossa zu kümmern, oder sich selbst dort niederzulassen, um dort seine zivilen Jurastudien fortzusetzen, was er ja dann auch zwischen 1925 und 1927 getan hat.
Aber hier ist das Datum relevant, denn im Dekretalienbuch des Erzbistums scheint keinerlei Erlaubnis für Escrivá auf, um zivile Studien zu betreiben, weder als ordentlicher Hörer noch sonstwie, und es scheint auch keine Erlaubnis auf, in Saragossa zu wohnen, weder aus diesem Grund noch aus einem ähnlichen. Wenn alles in freundschaftlicher Harmonie vor sich gegangen sein sollte, müsste die Erlaubnis in den Registern aufscheinen, wie bei den übrigen Klerikern. Es scheint aber hier nur sein Weggang als Aushilfspfarrer von Perdiguera auf diesem Blatt auf, und er erhielt in den folgenden zwei Jahren keinen weiteren Auftrag. Die Fakten sprechen für sich. Jeder mag die Schlüsse daraus ziehen, die ihm am plausibelsten erscheinen.
Nachdem er einmal seinen Magister in Jura abgelegt hatte und er im März 1927 die Erlaubnis erhalten hatte, zwei Jahre für Studienzwecke nach Madrid zu gehen, nahm er einen kleinen Vertretungsauftrag für Fombuena Anfang April an, und er blieb kaum eine Woche dort. Der Autor Vázquez-Prada beurteilte dieses Faktum folgendermaßen: „Damit ihm in Zukunft niemand vorwerfen könne, er habe kein Interesse daran seinen Dienst auszuüben oder er sei der Diözese gegenüber nicht loyal” (I.421). Deshalb nimmt dieser Autor bei seiner Hypothese an, dass es Umstände, Vorfälle, Tätigkeiten, „Ausreden“ geben habe, irgendeine Grundlage, dass man später so etwas gesagt habe, während man es doch davor gesagt habe, das heißt, in Bezug auf die Zeit nach dem 18. Mai 1925 und die Monate März-April 1927.
5. Indirekte Zeugnisse. Alvaro del Portillo und Javier Echevarría versicherten in ihren Erklärungen für den Seligsprechungsprozess, dass es ein Anliegen des damaligen Diözesanbischofs gewesen sei, Escrivá den Aufenthalt in Madrid zu gestatten, damit er dort studiert. Und er habe immer die Widmung für seinen priesterlichen Dienst allen anderen Ambitionen vorgezogen. Der Bischof wusste also davon, dass dieser Kleriker schon vorher „andere Ambitionen“ als den priesterlichen Dienst gezeigt hatte. Es stimmt, dass diese „Zeugen“ tatsächlich nicht im strikten Sinn etwas bezeugen konnten, was in der Vergangenheit geschehen war und wovon sie lediglich gehört hatten. Wenn man aber ihren Worten Aufrichtigkeit zugestehen will, so haben sie auf jeden Fall das wiedergegeben, was sie von Escrivá gehört haben, und deshalb dienen seine Erklärungen teilweise dazu, das Geschehene zu rekonstruieren, dort nämlich, wo seine Berichte mit den dokumentierten Fakten übereinstimmen. Wir gehen keinerlei Vermutungen nach, wenn wir behaupten, dass Escriva, wenn er sein Amt verließ und den Dienst in Perdiguera in keiner Weise akzeptierte, weil seine anderen Ambitionen im Widerspruch mit dieser bescheidenen Ernennung in seiner Anfangszeit standen.
Tatsächlich haben wir die Gewissheit, wie Escrivá die Situation dieser Jahre erlebte –durch seine expliziten Erklärungen, die er viel später abgegeben hat: „Sie haben mich hierhergeschickt, um mich zu ärgern“, sagte er, und das bezog sich ebenso auf Perdiguera wie auf Fombuena (AGP P04 1972 S. 99). Wie ich anfangs bemerkt habe, müssen die Motive für das Verhalten Escrivás gegenüber der eigenen Diözese gesondert betrachtet werden, oder auch, warum ihn die Kurie nach Perdiguera geschickt hat. Aber auch wenn alle diese Urteile Escrivás völlig subjektiv sind, wenn sie eine Anklage gegenüber der ordentlichen diözesanen Hierarchie darstellen und schlechte Absichten unterstellen, muss man das Faktum der Weigerung Escrivás, in der Diözese mitzuarbeiten und sich, obwohl er ja geweiht war, für priesterliche Arbeit zur Verfügung zu stellen, zur Kenntnis nehmen und untersuchen, um zu verstehen, was er als sehr junger Priester von 23 Jahren mit seinem Leben vorhatte, ohne eigentliche pastorale Erfahrung, und er hatte bis dato auch überhaupt kein Interesse daran gezeigt, seine theologische Bildung zu verbessern.
Das sind die Fakten; Fakten, die Escrivá in den folgenden Jahrzehnten mit sich herumschleppen musste und die sein kirchliches Curriculum begleiteten, und aus denen seine Entscheidungen hervorgehen. So wurde beispielsweise seine Übersiedlung nach Madrid mit „Studienzwecken“ entschuldigt, aber eigentlich wollte er nur aus Saragossa verschwinden, wo er seine Karrierechancen beschnitten sah. Das ist allerdings nicht das Thema dieses Beitrags.
6. Wissenschaftliche Kritik an der „Positio” über Escrivá. Die erwiesenen Fakten haben aufgrund der anormalen Situation Escrivás in Saragossa zwischen Mai 1925 und März 1927 einen hohen Erklärungsbedarf, man muss fragen, warum ihn die Kurie nach Perdiguera sandte, aber auch wegen der Gründe für das Verhalten Escrivás. Und wenn die Fakten auch nicht ganz neu sind, erscheinen sie doch in einem neuen Licht: Wie kann man heute den Diözesanpriestern jemanden als Modell der Heiligkeit präsentieren, der sich von seinem ersten diözesanen Arbeitsplatz an nicht nach seinen Vorgesetzten, sondern nach ganz persönlichen Bedürfnissen orientierte? Zumindest macht diese Tatsache stutzig. Und es ist eine große Ironie, dass die derzeitige Homepage von Perdiguera unter den bedeutsamen Persönlichkeiten ausgerechnet denjenigen anführt, der von dort weggelaufen ist wie der Teufel vor dem Weihwasser. Vor allem aber überrascht es, das diese Fakten in den Selig- und Heiligsprechungsprozessen überhaupt nicht erwähnt wurden, die sie verschweigen und oder durch Verheimlichung verfremden. Die Fakten wurden verschwiegen und durch disqualifizierende Urteile über die kirchlichen Autoritäten von Saragossa überdeckt, vor allem den Erzdechanten Carlos Albás, aber dafür wurden weder Dokumente noch Aussagen von Zeugen beigebracht. Hier wurde eine gigantische wissenschaftliche Leichtfertigkeit an den Tag gelegt. Diese besondere Version wird nur durch eine Behauptung von Alvaro del Portillo gestützt, aber als der Beichtvater des Betroffenen ist er laut Kirchenrecht zu gar keinen Aussagen befugt gewesen, und er konnte ja auch nur wiederholen, was er von Escrivá selbst gehört hatte. Es sieht so aus, als seien lediglich die Worte kanonisiert worden, die Escrivá über seine eigene Geschichte verloren hat, ohne dass sie auch nur im geringsten nach einer historisch-kritischen Methodik überprüft worden wären.
7. Der Schluss dieser Geschichte. Wenn wir den priesterlichen Personalakts José María Escrivás in der Diözese Saragossa überprüfen könnten, hätten wir unbezweifelbare Daten, um dieses Ereignis klar und unmissverständlich darzulegen. Diese Dokumentation würde zweifelsfrei Licht über die ersten Jahre Escrivás als Kleriker in der Diözese Saragossa werden und damit entscheidende Punkte seiner späteren Biographie enthüllen. Aber, welche Überraschung, diese Dokumentation wurde aus dem Diözesanarchiv von Saragossa gestohlen: An ihrer Stelle befinden sich die Dossiers über die anderen Kleriker dieses Jahrgangs, nicht aber das von José María Escrivá.
Vermutlich müssen wir die Übeltäter nicht unter den böswilligen Verleumdern Escrivás suchen, sondern unter denen, die dokumentierte Daten und Fakten eliminieren wollten, die eine erfundene, umgeschrieben und neu austarierte „Geschichte“ stören. Wie in einem Krimi kann man sich hier fragen: Cui prodest, wem nützt das Verbrechen? Deshalb frage ich mich: Befindet sich dieses Dokument in den Archiven, zu denen Pilar Urbano offenbar ungehinderten Zugang hatte? Wurde das Dokument vernichtet? Wenn es sich so verhält, ist die Sache damit erledigt? Es scheint so. Aber das ist noch nicht der Fall; möglicherweise spielte dieses Dokument eine Rolle bei dem Versuch Escrivás, Bischof zu werden. Aber das ist eine andere Geschichte.
Anhang I: Heft über José María Escriva aus dem Seminar San Francisco de Paula
Neben anderen wichtigen Daten bezeichnet dieses Dokument ausdrücklich den Moment, indem Escrivá aufhörte, dem Seminar San Francisco de Paula anzugehören: am 29. März 1925, der hier irrtümlich mit seiner Priesterweihe am 28. verwechselt wurde.
Anhang II: von Jaume García Moles veröffentlichtes Dokument
Dienstbuch der Pfarre Perdiguera
Anhang III: Dekretalienbuch des Erzbistums Saragossa