Junio: Die Ausgaben für die Besuche des Vaters

26. April 2017

Habt ihr eine Idee davon, was ein Besuch des Vaters für eine kleine Region bedeutet?

Es wird alles neu gekauft, für das Bad, das Wohn- und das Speisezimmer... In einigen Regionen erbittet man von den Supernumerarierinnen Darlehen... Sie holen die Möbel aus ihren Häusern und sie gehen dann wieder zurück. Bei anderen Gelegenheiten ist das nicht möglich, und man kauft etwas, getreu dem Wahlspruch „Man gibt, was man schuldig ist, auch wenn man schuldig bleibt, was man gibt“. Man sagt es auch den Supernumerariern, dass sie den guten Wein oder die Blumen für die Kapelle bringen, mit einer Besonderheit: nur zwei Flaschen für jede Gelegenheit, damit es keine Verschwendung gibt, und was die Blumen betrifft, so sagt man ihnen den Tag und die Stunde, wann sie sie bringen sollen, damit es weder Doubletten gibt noch einmal etwas fehlt. Ich habe Supernumerarierinnen zu Eis erstarren gesehen, die man um diese Ausgabe gebeten hat, denn sie hätten sich so etwas niemals für ihre Familie geleistet, aber wenn es darum geht, dem Vater eine Freude zu machen...

Trotz dieser Bitten und Geschenke gibt es viele, sehr viele Ausgaben, die die Region frösteln lassen. Ich versichere euch, dass all das eine sehr schwere finanzielle Belastung darstellt, weil man um Geld bitten und die notwendigen Ausgaben drastisch einschränken muss, um die Ausgaben für den Vater wenigstens irgendwie begleichen zu können.

In Spanien kannte ich eine ältere Administratorin des Zentrums der Delegation, wo der Vater wohnte, die nach der Abreise des Vaters weinte, weil sie nicht wusste, wie sie die Ausgaben dieser Woche bezahlen sollte... Ich besprach diese Dinge mit der Delegation und mit der Prokuratorin, und wisst ihr, was sie mir dort sagten?... Bitte die Supers und die Mitarbeiter um Spenden, und sie werden sie dir mit Freuden geben. Ich ahnt nicht, wie schwer ihr diese Nötigung fiel, sie wurde fast krank davon. Und als ich von der Angelegenheit erfuhr, sprach ich mit meinem damaligen Direktor – er ist jetzt schon im Himmel – und er zückte das Scheckheft und legte den Betrag aus, den diese arme Frau für den Gesegneten Besuch des Vaters in unserer Delegation hätte begleichen müssen.

Wird fortgesetzt.