Johannes B. Torelló - ein Nachtrag

 

Die Prälatur beeilte sich, den publizistischen Schaden zu begrenzen, den sie verursacht hat, vor allem nachdem die Staatsanwaltschaft die Obduktion der Leiche DDr. Torellós angeordnet hatte. Gleich in vier Beiträgen gab sie dem Prälaten postum ungewohnt viel Raum auf ihrer Homepage. Der Nachruf (http://www.opusdei.at/art.php?p=44982) zeigt Fotos vom Weihnachts­fest 2010; nachdem ansonsten Familienbilder aus dem Inneren des Opus Dei strikt tabu sind und der internen Jubelpostille „Cronica“ vorbehalten bleiben, suggerieren die beiden  Illustrationen wohl harmonisches Zusammenleben. Qui s´excuse, s´accuse. Dasselbe ist von der Predigt Klaus Küngs (http://www.opusdei.at/art.php?p=45168) zu sagen; der Bischof von St. Pölten lässt seine Schafe zurück und eilt zum Begräbnis in die Nachbardiözese. Da fällt die Indiskretion, Kardinal König habe sich wiederholt Torellós Rat erbeten, kaum mehr ins Gewicht. Wir denken dabei an die Worte des Herrn an die Schriftgelehrten (span. escriba), die den Propheten, als es zu spät ist, ein Denkmal bauen (vgl. Lk. 11,47)

Zähneknirschend geben die Herren schließlich auf Seite http://www.opusdei.at/art.php?p=46340 zu, dass die im letzten Dokument übertragenen Notizen Torellós echt sein müssen. Was sie sich dabei gedacht haben, als sie dort schrieben, der Prälat habe, ein Vierteljahr nach seinem Ableben, seine Zustimmung zur Publikation nicht gegeben, ist dem gesunden Menschenverstand nicht nachvollziehbar; es gestattet jedoch einen tiefen Einblick in den Umgang des OD mit Dokumenten und Datierungen. Der Justiz konnte die Prälatur den „angestammten Zusammenhang“ der verzweifelten Hilferufe jedenfalls nicht klar machen.

Und schließlich hat der Prälat seinen „Brüdern“, die in ihrer nervlichen Anspannung nicht ganz bei der Sache waren, doch noch auf seine Art gezeigt, dass er nicht einmal im Grab auf Linie zu bringen war: Wie die letzten Fotos auf Seite http://www.opusdei.at/art.php?p=45158 zeigen, wurde er verkehrt herum auf die sterblichen Überreste der drei Brüder gebettet, die ihm vorausgegangen waren…

D. S.

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