Aloevera: Der Papst lässt Msgr. Vallejo vom Opus Dei einsperren

Papst Franziskus lässt Msgr. Lucio Vallejo, Mitglied des Opus Dei, wegen Verbreitung geheimer Dokumente verhaften

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2/11/2015

Der Vatikan hat diesen Montag die Verhaftung des spanischen Prälaten Lucio Ángel Vallejo Balda, Sekretär der Präfektur für wirtschaftliche  Angelegenheiten, wegen der „Unterschlagung und Verbreitung von geheimen Aufzeichnungen und Dokumenten“ angeordnet, wie ein Kommuniqué des Heiligen Stuhls mitteilte.

Neben Vallejo Balda, einem Mitglied des Opus Dei, wurde auch Francesca Chaouqui, Konsultorin für die wirtschaftliche und organisatorische Reform des Heiligen Stuhls, Im Rahmen von Ermittlungen der Vatikanischen Gendarmerie festgenommen, aber in der Folge wieder freigelassen..

Der Vatikan erinnerte in dem Kommuniqué, dass Msgr. Vallejo Balda Sekretär und Mitglied der bereits wieder aufgelösten Untersuchungskommission für die wirtschaftlichen und administrativen Körperschaften des Heiligen Stuhls (COSEA) war.

Vallejo Balda wurde zusammen mit der Italienerin Francesca Chaouqui festgenommen, die ein Mitglied derselben Kommission war.

Der Priester wurde auf Anordnung des Promotors für Justiz festgenommen, so die Pressemitteilung, die daran erinnert, dass die Verbreitung geheimer Aufzeichnungen und Dokumente „ein Delikt gemäß Ges. Nr. IX des Vatikanstaats vom 13. Juli 2013“ bedeutete.

Chaouqui wurde aufgrund ihrer „Kooperation bei der Aufklärung“ auf freien Fuß gesetzt, heißt es in der Mitteilung. Das Kommuniqué des Vatikans erinnert weiter  an den Fall des ehemaligen Kammerdieners von Papst Benedikt XVI., Paolo Gabriele, der zu 18 Monaten Kerker im Vatikan verurteilt worden war, weil er vertrauliche Dokumente vom Schreibtisch des Papstes entwendet hatte.

„Es handelt sich um einen schwerwiegenden Verrat am Vertrauen, das der Papst gewährt hatte“, unterstrich die Mitteilung. Nach Hinweisen aus der italienischen Presse wurden auch wichtige Daten vom Computer des Italieners Libero Milone gestohlen, einem externen Rechnungsprüfer, den der Vatikan um die Mitarbeit bei der Kontrolle seiner Finanzen im Rahmen der von Papst Franziskus initiierten Reformen ersucht hatte.

Zwei Bücher mit skandalösen Enthüllungen über die Finanzgebarung des Heiligen Stuhls, das eine vom Journalisten Emiliano Fittipaldi von L'Espresso und das andere von Gianluigi Nuzzi vom Fernsehsender Mediaset sollen diese Woche erscheinen. Die Verbreitung geheimer Dokumente im Jahr 2012 provozierte den Skandal „Vatileaks“, und dies markierte das Ende des Pontifikats von Benedikt XVI., der 2013 sein Amt niederlegte.

„Publikationen dieser Art helfen in keiner Weise bei der Wahrheitsfindung, sondern sie erzeugen Verwirrung und geben einseitigen und tendenzösen Spekulationen Raum. Man muss dem Irrtum entgegentreten, dass dies in irgendeiner Weise die Mission des Papstes unterstützen könne“, fügte das Kommuniqué hinzu.

Im Februar 2014 ließ der Spanier Lucio Ángel Vallejo Balda über die Medien verbreiten, dass er die designierte Nr. 2 des Sekretariats für Wirtschaftsfragen sei, eines „Ministeriums“, das Papst Franziskus einrichtete, um alle wirtschaftlichen und administrativen Aktivitäten des Heiligen Stuhls zu leiten, allerdings erfolgte seine Ernennung dann doch nicht.

Im Mai 2014 nahm er an einem luxuriösen Bankett Teil, zu dem  Kirchenmänner, Unternehmer und italienische Journalisten auf der Dachterrasse der Vatikanischen Präfektur für die Wirtschaftlichen Angelegenheiten während der Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. geladen waren, ein Vorgang, der nicht die Sympathie von Papst Franziskus fand, wie aus den italienischen Medien zu erfahren war.

Quelle: La Prensa, Infovaticana, ABC.