Lügen Msgr. Escrivás: 1. Über das Geheimnis

Doserra, 7. März 2012

 

Die allgemeine Definition des Katechismus von Lüge ist: „Das Gegenteil dessen sagen, was man denkt, mit der Absicht zu betrügen“.  Wenn deshalb behauptet wird, dass jemand lügt, setzt man voraus, dass er in seinem Inneren ein Urteil gebildet hat, in dem Sinn, dass er nicht nur etwas sagt, was nicht der Wirklichkeit entspricht (das kann auch der Fall sein, wenn sich jemand irrt, ohne es zu merken), sondern auch, dass der Lügner weiß, dass das, was er sagt, nicht stimmt.

Worauf ich mich beziehe, wenn ich behaupte, dass Escrivá gelogen hat, ist die Tatsache, dass objektiv nachweisbar ist, dass er wusste, dass er die Menschen betrog. Das lässt sich mit Sicherheit aus diversen Informationen ableiten, die wir über sein Leben haben, und nunmehr lässt das Vorliegen des Reglamento von 1941 keinen Spielraum mehr; die Texte sprechen für sich.

Wenn ich behaupte, dass Escrivá gelogen hat, so nehme ich damit noch keinerlei moralisches Urteil übers eine Lügen vor. Das kann nur Gott beurteilen. Wir wissen, dass viele Indizien dafür vorliegen, dass er an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung litt, und das kann teilweise erklären, warum ihn seine Aufmerksamkeit nicht dazu führte, die Lüge als Mittel zur Durchsetzung seiner Pläne durchzusetzen. Aber diese Lügen hatten sehr schlimme Konsequenzen, weil sie viele leben zerstört haben, weil sie das Werk Escrivá in eine Maschinerie verwandelt haben, die die Persönlichkeit ihrer Mitglieder zerstört, besonders die der Zölibatären.

In jedem Fall ist, unabhängig von der moralischen Bewertung des Verhaltens Escrivás, unbezweifelbar, dass man der kirchlichen Hierarchie niemals jemanden als vorbildichen Christen hinstellen hätte dürfen, der bewusst und systematisch gegen die Wahrhaftigkeit verstoßen hat.

Herzliche Grüße,

Doserra

 

Reglamento des Opus Dei als Pia Unio, 1941

Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer, 1968

Der Geist des Werkes erfordert es, dass die männlichen Mitglieder öffentliche Aufgaben und womöglich Leitungsfunktionen erfüllen. (Geist, 28).

 

„1. Das Opus Dei betreibt keinerlei Aktivitäten nach außen; es kümmert sich ausschließlich um die Bildung seiner Mitglieder.

2. Alle apostolischen Arbeiten der  Mitglieder des Opus Dei werden sich unmittelbar durch ihre offiziellen, öffentlichen Aktivitäten verwirklichen, oder durch gesetzeskonforme Vereinigungen, die nach den Umständen zu schaffen sind. Die Mitglieder werden sich immer an die Umstände von Raum und Zeit anpassen, ohne Uniformisierung.

(Leitung, 8).

 

Die Unseren werden niemals zu Außenstehenden vom Werk sprechen und auch niemandem mitteilen, dass sie ihm  angehören. (Geist, 12).


Ich muß außerdem feststellen, auch wenn ich darüber nicht gern rede, daß in unserem Falle ein beharrlicher und systematischer Verleumdungsfeldzug geführt wurde. Manche behaupteten (vielleicht war das ihre eigene Arbeitsweise), wir arbeiteten im Geheimen, wir strebten nach führenden Stellungen usw. Ich möchte nur erwähnen, daß dieser Feldzug vor etwa dreißig Jahren durch einen spanischen Ordensmann eingeleitet wurde, der dann seinen Orden und die Kirche verließ, standesamtlich heiratete und heute protestantischer Pastor ist. (Gespräche, Nr. 64)

Das Werk arbeitet im Verborgenen. Deshalb kann es an keinen gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnehmen oder sich vertreten lassen; und der Name des Werkes, den Außenstehende nicht kennen, darf niemals als gemeinsame Bezeichnung für die die Mitglieder verwendet werden. Die Bezeichnungen sollen selbst in den Aktivitäten des Apostolats vermieden werden. (Geist, 9).

 

Aufgrund dieser kollektiven Demut der Mitglieder, die bewirkt, dass das Werk im Verborgenen arbeitet, wird man niemals den Werk den Ruhm oder den Verdienst an den Aktivitäten seiner Mitglieder zuschreiben. Aller Ruhm ist für Gott, und wenn es menschlicher Ruhm ist für andere Gemeinschaften. Deshalb wird auch niemandem mitgeteilt, wenn sich Mitglieder im Werk weihen. (Geist, 10).

 

Dieser selbe Geist der kollektiven Demut erlegt uns die Verpflichtung auf, die Zahl der Mitglieder nicht zu nennen, die das Werk hat. (Geist, 11).

 

Die Unseren werden niemals zu Außenstehenden vom Werk sprechen und auch niemandem mitteilen, dass sie ihm  angehören. (Geist, 12).

 

Aus dem gleichen Grund darf die Existenz der Zentren, in denen die Numerarier-Mitglieder ihr Apostolat ausüben – im Werk von St. Michael – nur denen bekannt sein die dort arbeiten. (Geist, 13).

 

Die Regeln, Instruktionen etc. sind durchnummeriert,  und es ist streng verboten, sie Außenstehenden zu zeigen oder sie in die Volkssprache zu übersetzen, wenn sie in lateinischer Sprache geschrieben sind. (Geist, 15).

 

Wir sprechen nicht, unter keinem Vorwand, über unsere Berufung, es sei denn mit unseren Brüdern, und mit Priestern, die wir gut kennen und die den Geist des Werks es lieben. (Geist, 61).

 

In den Zentren wird es keine Gästebücher geben und keine Protokoll über die Besucher. (Ordnung Art. 4, 3)

 

Das geistliche Band, das die Mitglieder des Werkes eint, zeigt sich nicht nach außen im gesellschaftlichen Leben.” (Gewohnheiten, 27)

„Sie erwähnen den Vorwurf der Geheimnistuerei. Er ist schon alt, und ich könnte Ihnen Schritt für Schritt den historischen Ursprung dieser üblen Nachrede darlegen. Eine mächtige Organisation, die ich lieber nicht nennen möchte - wir lieben sie und haben sie immer geliebt -, gab sich viele Jahre lang der Verfälschung von Tatsachen hin, die sie nicht kannte. Man versteifte sich darauf, uns als Ordensleute zu betrachten, und fragte sich: Warum denken sie nicht alle gleich? Wieso tragen sie kein Habit und kein Abzeichen? Und daraus zogen sie den unsinnigen Schluss, wir seien eine Geheimgesellschaft.“

(Gespräche, Nr. 30).

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