Marisa Lopez: Betrug im Opus Dei

10. August 2011

Eine der Konstanten im Opus Dei ist die Lüge. Und wir wissen, wer der Vater der Lüge ist. Das Opus Dei ist einer jener Institutionen der Kirche, die dich den Glauben an die Kirche selbst verlieren lassen. WARUM GREIFT DIE KIRCHE HIER NICHT EIN? Vielleicht hat die Kirche dem Opus Dei ja gewisse „Gefälligkeiten“ zu danken, täuschen wir uns da nicht. Viele männliche und weiblich Mitglieder sind zum Einsatz abgestellt, zum Beispiel beim Weltjugendtreffen.

Es ist schwierig zu definieren, worin die Lüge besteht. Aber nehmen wir einmal an, wie alle wissen mehr oder weniger, worin ein Betrug besteht, und sehen wir uns einmal ein paar Punkte an, in denen im Opus Dei Betrug geübt wurde (die Liste ließe sich, wenn man wollte, noch bis ins Unendliche fortsetzen)...

 

1. Die Akademie DYA.

Der Name bedeutet, nach außen hin, Derecho y Arquitectura, „Recht und Architektur“. Aber nach innen  bedeutete er Dios y Audacia, „Gott und Kühnheit“.

Im Opus Dei gab es immer eine doppelte Sprache. Es gibt „INTERNE Publikationen“, Lieder  „VON ZUHAUSE“, „INTERNE Aufträge“, ein ganzer INTERNER JARGON etc., etc.,

Wann begann im Opus Dei diese Spaltung INTERN/EXTERN?

Im Moment existieren viele solche „Akademien“ wie DYA, Privatschulen und andere Unternehmungen, die nach außen hin Erziehungsinstitute in der Welt sind, nach innen aber apostolische Werke, aus denen viele Berufungen hervorgehen müssen.

Es überrascht mich,  dass ein Großteil von den Leuten, die ich kenne, die das Opus Dei in den letzten fünf Jahren verlassen haben, Menschen mit einem EXTERNEN Beruf und einem ebensolchen Gesellschaftsleben waren. Das Doppelleben, das dich das Opus Dei zu führen zwingt (intern vs. extern) kann dich physisch und spirituell völlig erschöpfen oder eine erstaunliche Schizophrenie hervorrufen.

2. Der drehbare Stein in Villa Tevere.

Es wird erzählt, dass es in Villatevere [Anm.: dem Zentralhaus des Opus Dei in Rom] einen in die Wand eingelassenen Stein mit einer Inschrift gibt. Aber dieser Stein ist drehbar [Anm.: bzw. ist er gewöhnlich hinter einem Türchen verschlossen]. Auf der verdeckten Seite wäre in etwa der folgende Text zu lesen: „Während der Errichtung dieser Gebäude erhoben sich schwere und gewaltsame Widersprüche gegen das Werk".

Die ahnungslosen Gäste in Villatevere gingen an dem Stein vorbei, bekamen diese Inschrift allerdings niemals zu lesen, sie erfuhren nichts von den „Widersprüchen“.

Im Opus Dei hat es immer schon die unleugbare Begabung gegeben, jedem das zu sagen was er hören möchte.

3. Nachgeben ohne aufzugeben und mit der Intention, das verlorene Terrain zurückzugewinnen.

Diese Handlungsweise des Heiligenjosefmaria gegenüber dem Heiligen Stuhl ist sein Meisterstück in Betrug und Gaunerei. Diese Art sich zu betragen mag in der Geschäftswelt, in der Politik oder manchen Gesellschaftskreisen üblich sein, bei einer Institution der Kirche und ihren Mitgliedern ist eine solche Vorgangsweise allerdings besorgniserregend.

4. Der Marquis von Peralta.

Über diesen besonderen Punkt gibt es bereits eine umfangreiche Bibliografie, die aufzeigt, dass die historische Wahrheit betreff des Adeltstitels eines Marquis de Peralta zugunsten Escrivás manipuliert wurde. Historiker von Rang verbürgen sich dafür, dass diese genealogische Montage unhaltbar ist. Der Heiligejosefmaria hätte es sich, bei all seiner prophetischen Sicht auf die Welt, nicht träumen lassen, dass die wissenschaftliche Recherche dank der modernen Medien und der durch sie erreichten Verfügbarkeit von Daten in wenigen Jahren Erkenntnisse zusammengeführt werden können, deren Aufarbeitung früher Jahrhunderte erfordert hätte.

5. De jure, aber nicht de facto.

Das Opus Dei war ein religiöser Orden, de jure und de facto. Nun hat dieser radikalste aller Orden de jure aufgehört einer zu sein, de facto ist er es noch immer. Der Oberste Gerichtshof Spaniens hat das Opus Dei in einem Gerichtsurteil als „religiösen Orden“ qualifiziert.

6. Die Gründungsurkunden sind gefälscht.

Das, was Gervasio  kürzlich über die Gründungsbriefe niedergeschrieben hat, dürfte hinreichen, dass der Heilige Stuhl die Institution Opus Dei auflöst und an jedes Zentrum ein Schild hängt: „Wegen Betrugs geschlossen“.

7. Das ständige Bemühen, die Geschichte umzuschreiben und zu -schminken.

Wir haben Zeugenaussagen ehemaliger Mitglieder, die beauftragt waren, Seiten für [die internen Schriften] Noticias und Crónica auszutauschen und neu zu binden; in diese Rubrik fällt auch die Geschichtsklitterung „There Be Dragons“, das filmische Machwerk, für das sich Roland Joffé hergegeben hat und das ein finanzielles Fiasko wurde...

8. Lüge und Verleumdung als Waffe im Opus Dei.

Nachdem ich gelesen habe, was María Angustias Moreno von den Priestern Ernesto P. und  Juan G. angetan wurde, konnte ich es nicht glauben. Aber wenn diese Priester nicht gegen diese Darstellung geklagt haben, dann muss das stimmen, was ihnen vorgeworfen wurde. Wenn diese Herrebn noch immer Priester sein sollten, gehörten sie, wenn es mit rechten Dingen zuginge, suspendiert. Wir können uns nur zwei Szenarien denken. Erstens, sie waren vollständig von der Richtigkeit der Vorwürfe überzeugt, die sie María Angustias machten. In diesem Fall handelt es sich um eine ganz schlimme Verleumdung. Eine nette Sache, einige Priester, die eine „Entgleiste“ diffamieren! Die zweite Möglichkeit ist, dass die Vorwürfe, die sie gegen María Angustias erhoben, falsch waren. Dann mögen sie es bitte richtigstellen!

MarisaL