EDITORIAL
Liebe interessierte Besucherinnen und Besucher dieser Seite!
Die Hilfskonstruktion „Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei“ zeigt Risse und Bruchlinien, die seine Existenz, so wie wir sie kennen, in Frage stellen. Was ist geschehen?
- Die Mitgliederzahlen sind soweit abgesunken, dass Zentren geschlossen und Delegationen aufgelöst werden; ganze Regionen verschwinden und gehen in größeren Einheiten auf. Dabei wird klar, dass die dargebotenen Zahlen nie gestimmt haben (beim Tod des Gründers hatte das Opus 32.000, nicht 60.000 Mitglieder) und bis zuletzt auch dort nicht stimmen, wo man nachzählen kann.
- Mit dem Motu proprio „Ad charisma tuendum“ erteilt Papst Franziskus der kaltschnäuzigen Autonomie der Sekte eine herbe Abfuhr. Die Vereinigung wird nicht nur aus der bisherigen, immer schon fragwürdigen Zuständigkeit der Bischofskongregation entfernt und der Kongregation für den Klerus unterstellt, der sie nunmehr jedes Jahr einen Rechenschaftsbericht ablegen muss, sie ist auch gehalten, neue Statuten vorzulegen. Spätestens bei der Erstellung und genauen Durchsicht dieser Statuten wird sich weisen, dass nur die Numerarierpriester der „Personalprälatur“ angehören, während das „Opus Dei“ selbst, vormals ein Säkularinstitut, nunmehr eine Seifenblase ist, deren NumerarierInnen, Assoziierte und SupernumerarierInnen sich seit fast einem Jahrhundert, dank der Unachtsamkeit und Feigheit der Hirten, in einem völlig undefinierten, rechtsfreien, also anarchischen Raum auspeitschen und ausplündern lassen.
- Nicht zuletzt musste sich der „Vater“ für seinen peinlichen Auftritt in Bischofskleidern vom obersten Pontifex maßregeln und deutlich machen lassen, dass weder ihm noch irgendeinem seiner künftigen Nachfolger die Bischofswürde zusteht.
- Weitere dunkle Wolken drohen am Horizont: 43 ehemalige Auxiliarinnen aus Argentinien und seinen Nachbarländern haben eine Klage eingereicht, aus der hervorgeht, dass sie unter Vorspiegelung einer angeblichen Ausbildung als halbe Kinder in die Sklaverei gelockt und schamlos ausgebeutet wurden. Und um eines der Opfer sexueller Übergriffe durch die Leiter des Opus Dei, einen ehemaligen Schüler des Gymnasiums Gaztalueta, hat sich der Papst nunmehr selbst angenommen.
Auch wenn es lange Zeit so ausgesehen hat, dass der Betrug sich selber deckt, weil sich niemand solche Ungeheuerlichkeiten vorstellen wollte, wie sie der entlaufene Pfarrer José Escribá (Diagnose: DSM-IV) angezettelt hat, werden Wetten angenommen, ob die Kindergartensekte Opus Dei noch ihren hundersten Geburtstag erleben wird.
In Verbundenheit mit Ihren Anliegen
Dr. Dietmar Scharmitzer
info@opusfrei.org